Druckartikel: Trümmerfeld auf A93 bei Wunsiedel: Tonnenschwerer Sattelzug stürzt in Straßengraben

Trümmerfeld auf A93 bei Wunsiedel: Tonnenschwerer Sattelzug stürzt in Straßengraben


Autor: Redaktion

Schönwald, Donnerstag, 20. Januar 2022

Ein beladener Sattelzug ist auf der glatten A93 von der Fahrbahn abgekommen und in den Straßengraben gestürzt. Er drohte dort die Böschung hinunterzustürzen. Die Bergungsarbeiten sorgten für einen kilometerlangen Stau.
Ein Lastwagen ist auf der A93 kurz vor der Anschlussstelle Schönwald von der Straße abgekommen.


Auf der A93 im Landkreis Wunsiedel hat ein Lastwagen am Donnerstag (20. Januar 2022) einen Großeinsatz ausgelöst: Der Sattelzug war von der glatten Fahrbahn abgekommen und in den Straßengraben gekippt.

Gegen 9.50 Uhr war ein 31-jähriger Lastwagenfahrer auf der A93 in Richtung Hochfrankendreieck unterwegs. Der Laster war mit zehn Tonnen Kunststoffteilen beladen und befand sich auf dem Weg von Slowenien nach Bremen. Kurz vor der Anschlussstelle Schönwald wechselte der Fahrer bei Glätte und starkem Schneefall auf den rechten Fahrstreifen. Weil er seine Geschwindigkeit nicht an die winterlichen Verhältnisse angepasst hatte, kam das Fahrzeuggespann ins Schleudern, stieß zunächst gegen die Mittelschutzplanke und schleuderte anschließend 30 Meter entfernt gegen die rechte Schutzplanke.

Lkw kommt auf A93 von Fahrbahn ab und hinterlässt Trümmerfeld

Der Sattelzug hing in der rechten Schutzplanke fest und drohte, nach rechts eine Böschung hinabzustürzen. Der Fahrer konnte sich selbstständig aus dem Fahrzeug befreien und wurde nicht verletzt. Wegen der gefährlichen Bergungsarbeiten war die Autobahn in Fahrtrichtung Norden erst teilweise und schließlich für eine halbe Stunde komplett gesperrt. Es kam zu einem knapp fünf Kilometer langen Rückstau.

Video:




Am frühen Nachmittag gelang es, den Sattelzug zu bergen, jedoch nur unter erheblichen Schwierigkeiten, wie die Polizei berichtet. Die Zugmaschine wurde mit Hilfe eines Autokrans stabilisiert, im Anschluss konnte das Gespann vom Abhang weggezogen werden. Durch den Aufprall war das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Neben dem Bergungsunternehmen waren auch die Freiwillige Feuerwehr Selb, die Autobahnmeisterei Rehau im Einsatz. Sie beseitigten das Trümmerfeld, das beim Zusammenstoß mit der Schutzplanke entstanden war. Gegen 14.30 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen und die Autobahn wieder befahrbar.

Schutzplanke durchbrochen: Höchstgeschwindigkeit auf A93 stark begrenzt

Bei der Auswertung des elektronischen Fahrtenschreibers und der Befragung von Zeugen konnte die Polizei die Unfallursache klären. Der Lastwagen war zum Unfallzeitpunkt mit knapp 80 Stundenkilometern auf zugeschneiter Fahrbahn unterwegs gewesen. Da er seine Geschwindigkeit nicht angepasst hatte, erwartet den Fahrer nun ein Bußgeld von 173 Euro. Der entstandene Sachschaden beträgt rund 80.000 Euro.

Bei einem Abrutschen würde der Sattelzug in ein Waldstück und auf einen Waldweg stürzen.  Der Schaden am Sattelzug beläuft sich nach bisherigen Schätzungen auf rund 50.000 Euro, an den Schutzplanken liegt der Schaden bei etwa 15.000 Euro.

Da die rechte Schutzplanke durchbrochen und die Mittelschutzplanke durch den Aufprall zuvor aus der Verankerung gerissen wurde, sicherten Mitarbeiter der Autobahnmeisterei die Fahrbahn mit Warnbaken ab. Zudem wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Fahrtrichtung Hof auf 60 und in Fahrtrichtung Regensburg auf 80 Kilometer pro Stunde begrenzt.