Studie der Uni Würzburg entlarvt Corona-Schnelltests - so schlecht zeigen sie eine Infektion an
Autor: Redaktion
Würzburg, Mittwoch, 21. Juli 2021
In der Schule, vor dem Besuch der Oma, auf der Fahrt in den Urlaub: Antigen-Schnelltests werden häufig genutzt, um Corona-Infektionen zu verhindern. Eine Studie der Uni Würzburg zeigt aber, dass die Schnelltests sehr viele Infizierte überhaupt nicht erkennen.
- Schnelltests, eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, um zu testen, ob man Corona hat. Aber wie gut sind die Tests?
- Würzburger Forschungsteam zweifelten an den Versprechen von Herstellern, sie haben die Schnelltests untersucht
- Aus insgesamt 5068 Untersuchungen stammen die Daten - sowohl ein Antigen-Schnelltest als auch ein PCR-Test wurden durchgeführt
- Bei Proben mit niedrigen Viruslasten werden Infektionen so gut wie nicht erkannt
- Wann die Schnelltests aus Sicht der Forscher eine falsche Sicherheit vorgaukeln und warum die Forscher trotzdem nicht generell von den Schnelltests abraten
Die gängigen Schnelltests erkennen eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus nicht so gut wie die PCR-Tests. Das war wohl den meisten klar. Dass sie aber so schlecht abschneiden, ist doch eine Überraschung. Ein Forschungsteam der Würzburger Universitätsmedizin hat herausgefunden, dass die Tests längst nicht so gut eine Covid-Erkrankung erkennen, wie es die Hersteller der Labortests versprechen. Die Ergebnisse ihrer Studie haben die Forscher auf der Seite der Universität vorgestellt.
Studie aus Würzburg - Wie zuverlässig sind die Corona-Schnelltests?
"Labordaten der Hersteller, auf denen die Zulassung basiert, bescheinigen den Tests eine hohe Zuverlässigkeit", schreiben die Forscher auf der Seite der Würzburger Universität. Verglichen mit PCR-Tests erreiche ihre Sensitivität Werte von über 90 Prozent. Ein sehr positives Versprechen, das sich von den Forschern nicht bestätigen lässt.
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Forscherinnen und Forscher aus den Instituten für Hygiene und Mikrobiologie sowie Virologie und Immunbiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) sowie mehrerer Kliniken des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) zweifelten an den Angaben der Hersteller. Sie kamen zu einem anderen Ergebnis.
Das Ergebnis der Studie bestätigt den Schnelltests lediglich eine Sensitivität von 42,6 Prozent. Das heißt, über die Hälfte der vorhanden Infektionen wurden durch die Schnelltests nicht erkannt.
Studie zu Corona-Schnelltests: Nicht einmal die Hälfte stimmt
So gingen die Forscher vor: Aus insgesamt 5.068 Untersuchungen stammen die Daten der Studie, teilen die Forscher mit. Bei den Teilnehmenden wurden jeweils sowohl ein Antigen-Schnelltest als auch ein PCR-Test durchgeführt. Anschließend wurden die Ergebnisse miteinander verglichen.
Impfpass Hülle bei Amazon ansehen„Unsere Auswertung zeigt, dass SARS-CoV-2-Infizierte mit sehr hoher Viruslast – potenzielle ‚Superspreader‘ – sehr zuverlässig mittels Antigen-Schnelltests als positiv erkannt werden. In SARS-CoV-2-Proben mit niedrigen Viruslasten hingegen werden Infektionen so gut wie nicht erkannt“, fasst Studienleiter Dr. Manuel Krone die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen. Krone ist Arbeitsgruppenleiter am Institut für Hygiene und Mikrobiologie und stellvertretender Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene des UKW.