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Würzburg: Mutter stirbt bei Messerattacke - wie geht es der 11-jährigen Tochter heute?


Autor: Ralf Welz

Würzburg, Donnerstag, 26. August 2021

Bei der tödlichen Messerattacke in Würzburg ist auch ein elfjähriges Mädchen schwer verletzt worden. Seine Mutter starb bei der Attacke. inFranken.de hat nachgefragt, wie es dem Kind zwei Monate nach der schrecklichen Tat geht.
Messerangriff am 25. Juni 2021 in Würzburg: Zu den Schwerverletzten zählte auch ein junges Mädchen aus dem Kreis Würzburg. Die Mutter der Elfjährigen wurde getötet. Was ist seitdem passiert?


  • Tödliche Messerattacke von Würzburg: Trauer und Entsetzen im ganzen Land
  • Unfassbare Tat: Fünf Menschen werden lebensgefährlich verletzt, darunter ein 11-jähriges Mädchen
  • Alleinerziehende Mutter stirbt bei Würzburger Messerattacke: 11-jährige Tochter überlebt
  • Wie geht es dem Mädchen heute?

Die tödliche Messerattacke von Würzburg sorgte in ganz Deutschland für Entsetzen und Trauer. Am Freitag, dem 25. Juni 2021, stach ein 24-jähriger Mann in der Würzburger Innenstadt auf mehrere Menschen ein. Drei Frauen verloren bei dem Angriff ihr Leben. Neun Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen lebensgefährlich. Bei dem Täter handelte es sich um einen Flüchtling aus Somalia. Zu den Schwerverletzten zählte auch ein junges Mädchen aus dem Landkreis Würzburg. Die alleinerziehende Mutter der Elfjährigen war vom Angreifer getötet worden. inFranken.de hat bei den Behörden nachgefragt, wie es dem Kind zwei Monate nach der verheerenden Tat geht.

Nach Messerangriff in Würzburg: Verletzte Elfjährige lebt nun bei ihrem Vater

Die Elfjährige erlitt durch den Messerangriff des 24-Jährigen laut Medienberichten lebensbedrohliche Verletzungen. Da sich der Vater des Mädchens zum damaligen Zeitpunkt im Ausland befand, übernahm das Jugendamt des Landkreises vorübergehend die gesetzliche Vertretung für die Minderjährige. Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes war demnach zeitweilig in vollem Umfang für das Mädchen zuständig und beriet die Angehörigen des Kindes zudem in allen wichtigen Fragen.

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"Wir können die schrecklichen Ereignisse, die das Kind erleben musste, nicht rückgängig machen", erklärte Bernd Adler, Leiter des Jugendamts Anfang Juli in einer Pressemitteilung des Landratsamts Würzburg. "Wir setzen uns aber mit allen verfügbaren Mitteln dafür ein, dass wir das Mädchen bestmöglich unterstützen können - mit seelischer, rechtlicher und auch finanzieller Unterstützung." Er stand demnach zum damaligen Zeitpunkt im engen Austausch mit den Familienangehörigen der Elfjährigen. 

Doch wie geht es dem Mädchen heute? "Der zuvor in Brasilien lebende Vater ist mittlerweile in Deutschland", berichtet eine Sprecherin des Landratsamts Würzburg am Mittwoch (25. August 2021) inFranken.de. Die Elfjährige wohnt demnach inzwischen gemeinsam mit ihrem Vater im Landkreis Würzburg. Den genauen Aufenthaltsort nennt die Behörde bewusst nicht, um die Privatsphäre des Mädchens zu schützen. Auch zum aktuellen Gesundheitszustand des Kindes will sich die Sprecherin deshalb nicht äußern. 

Spendenaktion bringt rund 200.000 Euro - Verein bittet um Hilfe für die weiteren Opfer

Die finanzielle Zukunft der Elfjährigen ist derweil bis auf Weiteres gesichert. Kurz nach der fürchterlichen Tat Ende Juni hat der Verein "Würzburg zeigt Herz" eine Spendenaktion für die Opfer des Messerangriffs gestartet. Der Verein rief in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Würzburg zur Unterstützung der Opfer auf.

"Mit den Spenden soll unkompliziert Hilfe zur Traumabewältigung der Opfer und Hinterbliebenen geleistet und andere persönliche Hilfestellungen unbürokratisch erfüllt werden", teilte das Landratsamt Würzburg am 8. Juli in seiner Pressemitteilung mit. 

Bis Ende August gingen laut Angaben des Vereins allein für die Elfjährige, die bei der Attacke ihre Mutter verlor, rund 200.000 Euro ein. "Das Mädchen ist versorgt", sagt Judith Jörg, die zweite Vorsitzende von "Würzburg zeigt Herz" am Donnerstag (26. August 2021) inFranken.de. Die eingegangenen Geldspenden werden laut Landratsamt nun mit dem Einverständnis des Vaters von der Behörde treuhänderisch zur Zukunftssicherung der Minderjährigen angelegt. 

"Würzburg zeigt Herz": Verein bittet weiterhin um Spenden für die anderen Opfer

Judith Jörg von "Würzburg zeigt Herz" bittet unterdessen weiterhin um Spenden für die anderen Opfer des Messerangreifers. So sei eine Frau um die 40 infolge der Attacke für den Rest ihres Lebens querschnittsgelähmt. "Da geht es jetzt erst einmal darum, 10.000 Euro für den Wohnungsumbau bereitzustellen." Auch neue Kleidung werde für die Frau benötigt. "Die Ausgaben werden nicht bei allem übernommen", erklärt Jörg. 

Auch ein Jugendlicher, den der 24-jährige Angreifer im Juni verletzte, brauche finanzielle Unterstützung. Menschen, die den Verletzten helfen wollen, werden gebeten, bei ihrer Überweisung einen allgemeinen Verwendungszweck (etwa "Für die Opfer des Messerangriffs") anzugeben. 

Das Spendenkonto des Vereins lautet:

  • Verein "Würzburg zeigt Herz"
  • Kreditinstitut Sparkasse Mainfranken
  • IBAN: DE37 7905 0000 0048 8375 20
  • BIC: BYLADEM1SWU

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