Am Mittwoch hat eine Typisierungsaktion für Stammzellenspenden im Landratsamt Würzburg stattgefunden. Damit soll der siebenjährigen Mara und vielen anderen Erkrankten Hoffnung geschenkt werden.
Auslöser für eine Typisierungsaktion für Stammzellenspende*innen im Landratsamt Würzburg war die lebensgefährliche Knochenmarkserkrankung der siebenjährigen Mara. Ihr Onkel, Markus Feser, ist Mitarbeiter des Landratsamtes und fiebert mit Maras Familie mit, ob ein*e passende*r Stammzellenspender*in gefunden werden kann, um das Leben von Mara zu retten. Das berichtet das Landratsamt Würzburg in einer Pressemitteilung.
Auf Fesers Initiative hin organisierte das Landratsamt Würzburg eine Typisierungsaktion, um möglichst viele neue Spender*innen in die Stammzellenspenderdatei des „Netzwerks Hoffnung“ der Universitätsklinik aufnehmen zu können. Insgesamt nahmen 39 Menschen die Möglichkeit wahr, mit ihrer Speichelprobe dazu beizutragen, dass Mara – oder den zahlreichen Patient*innen, die weltweit auf eine passende Stammzellenspende warten – geholfen werden kann.
Würzburg: 39 Menschen nehmen an Typisierungsaktion teil
Dr. med. Sabine Kuhn stand fünf Stunden lang mit dem Team des „Netzwerks Hoffnung“ der Uniklinik Würzburg im Landratsamt bereit, um Speichelproben von Spendenwilligen zu nehmen und zu dokumentieren. Als Unterstützung hatte sie Lilli Adelmann und Klaudia Paluchowska mitgebracht, die sich seit Jahren unter dem Motto „Hoffnung spenden und Leben retten. Für Franken. Für Bayern. Für die ganze Welt.“ einsetzen.
Landrat Thomas Eberth bedauerte, dass er das erste Mal in seinem Leben für etwas Gutes zu alt sei – denn neu aufgenommene Spendende dürfen nicht älter als 45 Jahre sein. Eberth ist jedoch ohnehin schon seit vielen Jahren in der Spenderdatei registriert und begrüßte das Engagement der Kolleg*innen, um nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie wieder auf diese Möglichkeit, Leben zu retten, aufmerksam zu machen. Auch das Gesundheitsamt Würzburg unterstützte mit den Mitarbeiterinnen Iris Bodach und Jeannine Müller-Heppes die Typisierungsaktion.
Kuhn erklärte: „Viele Patienten mit Leukämie oder ähnlichen Erkrankungen sind wie Mara für ihre Heilung auf eine Stammzelltransplantation angewiesen. Für eine solche Transplantation müssen die Gewebemerkmale zwischen Patient und Spender nahezu vollständig übereinstimmen. Da es jedoch sehr viele unterschiedliche Merkmalskombinationen gibt, ist es oft unglaublich schwierig, einen geeigneten Spender zu finden. Deshalb ist eine Aktion wie heute im Landratsamt unglaublich wertvoll, um möglichst viele Spender in der weltweiten Datenbank zu haben.“
Stammzellenspende fast so einfach wie eine Blutspende
Landrat Eberth informierte sich über den Ablauf, wenn ein Match gefunden wurde, also die Stammzellen von Patient*in und einem Spender*in passen. „Es muss schon seit längerem keine Knochenmarksentnahme mehr beim Spender vorgenommen werden“, erklärte Kuhn. Der Eingriff erfolge ähnlich wie bei einer Blutspende und sei für den Spender nahezu schmerzfrei und in rund fünf Stunden erledigt. Durch Vermehrung der Stammzellen mit einem Medikament können diese fast so einfach wie eine Blutspende gewonnen werden. „Wir hoffen, dass wir mit der Aktion im Landratsamt dazu beitragen konnten, einem Patienten neue Hoffnung zu schenken“, betonte Landrat Eberth. „Und wir wünschen der kleinen Mara und allen, die auf eine Stammzellenspende warten, alles Gute und hoffentlich rechtzeitig eine passende Spende.“
Wer sich mit einer Speichelprobe registrieren lassen will, dem sendet das Netzwerk Hoffnung auch ein Typisierungsset nach Hause. Dieses kann kostenlos unter Telefon 0931/201-31325 oder per Mail (netzwerk-hoffnung@ukw.de) angefordert werden. Die Kosten der Ersttypisierung betragen 40 Euro und werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Diese werden ausschließlich aus privaten Spenden finanziert. Das Netzwerk Hoffnung ist daher für jede Unterstützung dankbar.