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Würzburg: Feuer im Gefängnis fordert einen Schwerverletzten


Autor: Redaktion

Würzburg, Freitag, 28. Sept. 2018

Bei einem Brand in einer Zelle im Würzburger Gefängnis wurde ein 70-jähriger Häftling schwer verletzt. Neun weitere Personen erlitten leichte Verletzungen. Die Kripo Würzburg hat Ermittlungen aufgenommen.
Symbolfoto: Ronald Rinklef


In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist es in der Justizvollzugsanstalt aus noch unklarer Ursache zu einem Feuer in einer Zelle gekommen. Ein Insasse hatte sich durch den Brand in seiner Zelle schwere Verletzungen zugezogen, neun weitere Personen wurden leicht verletzt. Die Kripo Würzburg hat die Ermittlungen zur Ursache des Brandes bereits aufgenommen.

Schwer verletzt: Zelleninsasse wird mit Rettungshubschrauber in Klinik geflogen

Gegen 0.55 Uhr war der Einsatzzentrale der unterfränkischen Polizei der Brand in der Würzburger Justizvollzugsanstalt gemeldet worden. Sofort hatten sich zahlreiche Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auf den Weg in den Friedrich-Bergius-Ring gemacht. Als Einsatzkräfte die stark verrauchte Zelle erreicht hatten, begannen diese unverzüglich mit Löschversuchen.

Der 70-jährige Insasse wehrte sich gegen diese Hilfestellung, obwohl er schwerwiegende Brandverletzungen erlitten hatte. Der Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. Neben dem 70-Jährigen wurden noch zwei weitere Häftlinge, fünf Justizvollzugsbeamte sowie zwei Polizeibeamte durch Rauchgase leicht verletzt.

Würzburger Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Die Einsatzmaßnahmen wurden gemeinsam von Justiz, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei koordiniert. Es war nötig, einige Inhaftierte für die Lösch-Maßnahmen aus ihren Zellen zu bringen. Die Würzburger Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die ersten Ermittlungen aufgenommen. Die sollen nun insbesondere klären, wie es zu dem Feuer kommen konnte. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist derzeit noch nicht näher bezifferbar.

Brand in Würzburger Gefängnis: Der Einsatz aus Sicht der Feuerwehr

Die integrierte Leitstelle der Stadt Würzburg schildert den Einsatz folgendermaßen: Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Lengfeld wurden durch Bedienstete der JVA in die Örtlichkeit eingewiesen. Das Personal konnte den Brand bereits mittels eines baulich vorhandenen Löschschlauchs ("Wandhydrant") durch die eine Türklappe ablöschen - die Tür selbst stand aufgrund der Hitze jedoch unter Spannung und konnte von außen nicht geöffnet werden. Die anderen Insassen befanden sich alle noch in ihren Zellen.

Als zwei Angriffstrupps der Feuerwehr an dem Brandraum angekommen waren, war es den Justizbeamten inzwischen gelungen, die Tür zu öffnen. Der verletzte Insasse konnte unverzüglich an den Rettungsdienst übergeben werden. Die Feuerwehr musste schließlich nur noch Nachlöscharbeiten durchführen. Anschließend wurden noch die übrigen Zellen in dem betroffenen Gebäude kontrolliert. Dabei wurden zwei weitere Personen vorsorglich an das medizinische Personal übergeben, weil hier auch Rauch in die Zellen eingedrungen war.

Letztlich konnte durch das schnelle Eingreifen des JVA-Wachpersonals der Häftling in dem Brandraum gerettet werden.