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Uniklinik Würzburg nimmt neuartigen Automat in Betrieb - "mehr Sicherheit"


Autor: Isabel Schaffner

Würzburg, Montag, 24. Juni 2024

Als zweite Klinik in Bayern nutzt das Uniklinikum Würzburg jetzt einen neuartigen Automaten auf seinen Stationen. Dies bringe unter anderem "mehr Sicherheit", erklärt das Krankenhaus.


Das Uniklinikum Erlangen startete damit im vergangenen Jahr. Nun nutzt auch das Uniklinikum Würzburg (UKW) die "Unit Dose"-Versorgung: "Ein vollautomatisches Verpackungs- und Ausgabesystem für die Medikamentenversorgung auf den Stationen", wie das Krankenhaus erklärt.

Patientinnen und Patienten erhielten hierbei ihre Tabletten, Kapseln oder Dragees durch einen Automaten individuell abgepackt in beschriftete Tütchen - "hygienisch und sicher", wird Mareike Kunkel, die Leiterin der Apotheke am UKW, in einer Mitteilung zitiert. Die Verteilung laufe dann über die Pflegefachkräfte. Das bisherige Zusammenstellen der Medikation durch den Pflegedienst auf den Stationen entfalle dadurch zu einem Großteil, verspricht das Klinikum.

Automat verpackt Medikamente am Uniklinikum Würzburg: So ist der Ablauf

Auf den Unit-Dose-Tütchen ist ersichtlich, für welchen Tag und welche Tageszeit beziehungsweise welchen Einnahmezeitpunkt das Medikament bestimmt ist. Darüber hinaus seien weitere Details wie der Name und das Geburtsdatum der Patienten sowie die Anzahl der Tabletten und Hinweise zur Einnahme enthalten, heißt es. Momentan könnten bis zu 750 verschiedene feste orale Medikamente in die Unit-Dose-Versorgung am Uniklinikum integriert werden.

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Zunächst laufe die neue Versorgung in ausgewählten Testabteilungen im Zusammenhang mit Schulungen und werde dann schrittweise ausgeweitet. Der genaue Ablauf der Unit-Dose-Versorgung gestaltet sich laut den Ausführungen folgendermaßen: Zunächst verschreiben die zuständigen Ärzte und Ärztinnen des UKW die Medikamente elektronisch. Danach erfolgt eine Plausibilitätsprüfung durch die Apothekerinnen und Apotheker der Uniklinik.

"Hierbei wird die Medikation der Patienten unter anderem auf Interaktionen, Kontraindikationen, Doppelverordnungen und die korrekte Dosierung geprüft. Erst nach der pharmazeutischen Freigabe startet die automatische Abgabe in die Tütchen", so Kunkel. Eine zusätzliche Kontrolle erfolge durch ein spezielles Gerät, das den Inhalt der Tütchen mit einer Datenbank vergleiche.

"Verbessern unsere Behandlungsqualität": automatische Vergabe mit Prüfungen und Kontrollen 

Wird jede Tüte als korrekt erkannt, erfolgt die finale Lieferung der verpackten Medikamente auf die Stationen, führt das UKW fort. Auf Station überprüften die Pflegekräfte dann die Aktualität der Medikation, verteilten die Medikamente an die Patienten und dokumentierten den Vorgang. Im weiteren Verlauf kontrollierten die behandelnden Ärzte die Wirkung der Arzneimittel und passten die Medikation gegebenenfalls an.

Das Uniklinikum Würzburg verspricht sich von der Vollautomatisierung "mehr Sicherheit in der Arzneimitteltherapie". Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW, lässt hierzu verlauten: "Mit dem neuen System verbessern wir unsere Behandlungsqualität und -sicherheit. Ich freue mich sehr über den Start des Systems am UKW."

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