Reisende Reliquien: Frankenapostel kehren nach Irland zurück

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Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Die Prozession mit dem Reliquienschrein endete in der großen neugotischen 'College Chapel' in Maynooth, die als eine der schönsten Kirchen Irlands gilt.
Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Presse- und Informationsstelle Bistum Würzburg/Markus Hauck (POW)
Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Die Reliquien der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan in der College Chapel von Maynooth. Am Ende des Gebets kamen Deutsche und Iren in der Kapelle nach vorne, um schweigend und im Gebet die ...
Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Presse- und Informationsstelle Bistum Würzburg/Markus Hauck (POW)
Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Die Reliquien der Frankenapostel und die unterfränkische Pilgergruppe wurde im irischen Maynooth von der Bischofskonferenz begrüßt.
Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Presse- und Informationsstelle Bistum Würzburg/Markus Hauck (POW)
Historische Rückkehr der Frankenapostel nach Irland
Darstellung des heiligen Kilian an der Decke der College Chapel von Maynooth.
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Presse- und Informationsstelle Bistum Würzburg/Markus Hauck (POW)
Der Würzburger Bischof Franz Jung reist ebenfalls nach Irland (Archivbild, aufgenommen im Innenhof des Bischofshauses).
Würzburger Bischof Franz Jung
Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild
Reliquien der Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan
Bei den Reliquien der Frankenapostel (hier im Würzburger Dom) handelt es sich um die Köpfe von Kilian, Kolonat und Totnan ...
Reliquien der Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan
Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Reliquien der Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan - hier im Würzburger Dom. (Archivbild)
Reliquien der Heiligen Kilian, Kolonat und Totnan
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Vor über 1300 Jahren kamen die Missionare Kilian, Kolonat und Totnan aus ihrer Heimat Irland nach Würzburg - nun kehren ihre Reliquien für eine kurze Zeit dorthin zurück.

Im 7. Jahrhundert reisten Kilian, Kolonat und Totnan von Irland nach Franken, um dort den christlichen Glauben zu verbreiten. Aufgrund von Konflikten mit den damaligen Herrschern wurden sie ermordet und werden heute als Heilige der katholischen Kirche verehrt.

Jetzt sind die Überreste der drei Missionare auf einer Art Heimreise: Sie wurden nach Irland überführt. Seit Mittwoch (2. Oktober 2024) begleiten der Würzburger Bischof Franz Jung und eine Pilgergruppe aus Franken diese Reise.

Reliquien auf Reisen: In der einer der schönsten Kirchen Irlands begrüßt

Geplant sind unter anderem Gottesdienste, Prozessionen, ein Konzert und Treffen mit kirchlichen Würdenträgern aus Irland. "Seit über 1300 Jahren verbindet Kilian Würzburg und Irland", sagte Jung laut einer Mitteilung des Bistums. Generalvikar Jürgen Vorndran erklärte, dass das Bistum mit der Reise der Reliquien einem langjährigen Wunsch der irischen Seite nachkomme.

Die Häupter der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan seien in Maynooth, dem zentralen irischen Priesterseminar mit Päpstlicher Hochschule, von der gesamten irischen Bischofskonferenz und mehreren hundert Gläubigen begrüßt worden, berichtet das Würzburger Bistum. Mehr als 100 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Würzburg mit Bischof Dr. Franz Jung und Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran an der Spitze nahmen am Mittwoch an einer Prozession durch die knapp 30 Kilometer westlich von Dublin gelegenen Stadt teil. Die Prozession mit dem Reliquienschrein endete in der neugotischen "College Chapel", die als eine der schönsten Kirchen Irlands gilt.

Dort leitete Dermot Farrell, Erzbischof von Dublin, den "Evensong", ein musikalisches Abendgebet. "Wir erbitten auf die Fürsprache Kilians, Kolonats und Totnans neue Kraft und Glaubensmut – für uns hier in Irland und für die Gläubigen in Franken", betonte der Erzbischof. Dr. Thomas Surlis Er sprach von einer außerordentlichen Ehre, von einer großen Freude und dem Trost, den die Rückkehr dieser drei Boten Christi für die irische Kirche mit sich bringe. Dem Dank schloss sich auch Bischof Martin Hayes, Bischof der Diözese Kilmore, an, in der Kilians Geburtsort Mullagh liegt.

"Frankenapostel" wegen ihrer authentischen Art "bis heute Vorbilder"

Bischof Jung hob in seiner englischsprachigen Predigt die Wichtigkeit von glaubwürdigen Zeugen für die Evangelisierung hervor. In einer Zeit, in der viele Menschen Institutionen skeptisch gegenüberstehen, sei es entscheidend, dass die Gläubigen mit ihrem Leben für das einstehen, was sie verkünden.

Die irischen Missionare, die den Glauben nach Franken brachten, dienen den Menschen wegen ihrer authentischen Art bis heute als Vorbilder. "Wir müssen neu lernen, wie wir unseren Glauben bezeugen", betonte der Bischof.

Fast eine halbe Stunde traten am Ende des Gebets Deutsche und Iren in der Kapelle nach vorne, um schweigend und im Gebet die Reliquien der Frankenapostel zu verehren. Ein besonderes Erlebnis hatte ein Teil der Würzburger Pilger schon bei der Anreise, heißt es in der Mitteilung der Diözese: Sie flogen ab Frankfurt mit einem Airbus A320-200 von Aer Lingus, der wie alle Maschinen der irischen Fluggesellschaft nach einem Heiligen benannt ist - in diesem Fall Sankt Kilian.

Kilian, Kolonat und Totnan gelten als Märtyrer

Ein Spezialunternehmen für Kunsttransporte hat den Kiliansschrein nach Irland gebracht. Die Rückkehr der Reliquien nach Würzburg ist für diesen Sonntag geplant. Im Schrein, der durch Irland reist, befinden sich die Köpfe von Kilian, Kolonat und Totnan. Aufgrund ihrer Ermordung während ihrer Mission in Franken gelten sie als Märtyrer.

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Die Verehrung von Reliquien hat in der katholischen Kirche eine lange Tradition und unterscheidet sie wesentlich von der evangelischen Kirche. Reformator Martin Luther störte sich am Reliquienhandel und der damit verbundenen Ablasshoffnung. Der Reliquienkult der Katholiken ist auch immer wieder Gegenstand von Spott. So gibt es etwa das Gerücht, dass man mit den angeblichen Partikeln des Kreuzes Jesu, die in Umlauf sind, mehrere Kreuze zusammensetzen könnte. sl/mit dpa

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