Vor über 1300 Jahren kamen die Missionare Kilian, Kolonat und Totnan aus ihrer Heimat Irland nach Würzburg - nun kehren ihre Reliquien für eine kurze Zeit dorthin zurück.
Im 7. Jahrhundert reisten Kilian, Kolonat und Totnan von Irland nach Franken, um dort den christlichen Glauben zu verbreiten. Aufgrund von Konflikten mit den damaligen Herrschern wurden sie ermordet und werden heute als Heilige der katholischen Kirche verehrt.
Jetzt sind die Überreste der drei Missionare auf einer Art Heimreise: Sie wurden nach Irland überführt. Seit Mittwoch (2. Oktober 2024) begleiten der Würzburger Bischof Franz Jung und eine Pilgergruppe aus Franken diese Reise.
Reliquien auf Reisen: In der einer der schönsten Kirchen Irlands begrüßt
Geplant sind unter anderem Gottesdienste, Prozessionen, ein Konzert und Treffen mit kirchlichen Würdenträgern aus Irland. "Seit über 1300 Jahren verbindet Kilian Würzburg und Irland", sagte Jung laut einer Mitteilung des Bistums. Generalvikar Jürgen Vorndran erklärte, dass das Bistum mit der Reise der Reliquien einem langjährigen Wunsch der irischen Seite nachkomme.
Die Häupter der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan seien in Maynooth, dem zentralen irischen Priesterseminar mit Päpstlicher Hochschule, von der gesamten irischen Bischofskonferenz und mehreren hundert Gläubigen begrüßt worden, berichtet das Würzburger Bistum. Mehr als 100 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Würzburg mit Bischof Dr. Franz Jung und Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran an der Spitze nahmen am Mittwoch an einer Prozession durch die knapp 30 Kilometer westlich von Dublin gelegenen Stadt teil. Die Prozession mit dem Reliquienschrein endete in der neugotischen "College Chapel", die als eine der schönsten Kirchen Irlands gilt.
Dort leitete Dermot Farrell, Erzbischof von Dublin, den "Evensong", ein musikalisches Abendgebet. "Wir erbitten auf die Fürsprache Kilians, Kolonats und Totnans neue Kraft und Glaubensmut – für uns hier in Irland und für die Gläubigen in Franken", betonte der Erzbischof. Dr. Thomas Surlis Er sprach von einer außerordentlichen Ehre, von einer großen Freude und dem Trost, den die Rückkehr dieser drei Boten Christi für die irische Kirche mit sich bringe. Dem Dank schloss sich auch Bischof Martin Hayes, Bischof der Diözese Kilmore, an, in der Kilians Geburtsort Mullagh liegt.
"Frankenapostel" wegen ihrer authentischen Art "bis heute Vorbilder"
Bischof Jung hob in seiner englischsprachigen Predigt die Wichtigkeit von glaubwürdigen Zeugen für die Evangelisierung hervor. In einer Zeit, in der viele Menschen Institutionen skeptisch gegenüberstehen, sei es entscheidend, dass die Gläubigen mit ihrem Leben für das einstehen, was sie verkünden.
Die irischen Missionare, die den Glauben nach Franken brachten, dienen den Menschen wegen ihrer authentischen Art bis heute als Vorbilder. "Wir müssen neu lernen, wie wir unseren Glauben bezeugen", betonte der Bischof.