Gegenstand der andauernden Ermittlungen sind nach wie vor das noch unklare Tatmotiv und die Gesamtschadenshöhe. Allein der Wert der ausgelaufenen Gärreste wird auf rund 30.000 Euro geschätzt. Geprüft wird aber auch, ob der aktuelle Fall möglicherweise mit einem Brand im vergangenen Jahr in Zusammenhang stehen könnte. In der Nacht zum 05. Juli 2021 war in derselben Biogasanlage offenbar vorsätzlich ein Feuer gelegt worden. Ein Tatverdächtiger konnte bislang jedoch noch nicht ermittelt werden.
Der Sachbearbeiter der Wasserschutzpolizei richtet nun folgende Fragen an die Bevölkerung:
- Wer hat in der Nacht zum vergangenen Dienstag im Umfeld der Biogasanlage eine Person beobachtet?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben, die zur vollständigen Aufklärung des Falles beitragen könnten?
Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0931/457-2230 mit der Würzburger Polizei in Verbindung zu setzen.
Bach bei Fuchsstadt kann wieder fließen: Gärreste stellen keine Umweltgefahr dar
Wasserwirtschaftsamt und Entwässerungsbetrieb untersuchten mehrmals täglich die Belastung des Wassers, wie die Stadt Würzburg mitteilt.
Am Freitagnachmittag (18.02.2022) zeigte sich, dass die Werte mittlerweile deutlich gesunken sind und aus dem Abfluss des Bachwassers keine Gefahren mehr entstehen. Nach Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt und den weiteren zuständigen Stellen werden daher die Barrieren nun entfernt und die Entnahme des Bachwassers wird eingestellt. Der Bach kann wieder normal abfließen. Die Situation wird jedoch weiter beobachtet.
Straße und Rad- und Fußweg am Rottenbaurer Grund können spätestens Samstagvormittag wieder freigegeben werden.
Rund eine Million Liter Gärreste in Bach geflossen: Bach ist "biologisch tot"
Das Ausmaß der Gärreste-Flut südlich von Würzburg ist nach Ansicht des Wasserwirtschaftsamtes beträchtlich. "Der Bach ist bis zur Barriere biologisch tot", sagte Chemiker Klaus Maslowski vom Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg am Mittwoch. Dennoch sei das Grundwasser in dem Bereich bei Reichenberg wahrscheinlich nicht sehr betroffen. "Ich gehe davon aus, dass nicht allzu viel ins Grundwasser versickert ist." Die Schadenshöhe lasse sich schwer abschätzen, aber 100.000 Euro seien es bestimmt.
Im Zuge der ersten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Würzburg erhärtete sich der Verdacht, dass der Schaden offensichtlich vorsätzlich herbeigeführt worden war. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken berichtet, wurde gegen einen 33-jährigen Tatverdächtigen inzwischen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Gegen 03.45 Uhr teilte ein Landwirt über den Polizeinotruf mit, dass es an seiner Biogasanlage in der Winterhäuser Straße in Fuchsstadt zu einem Gärreste-Austritt gekommen war. Am Einsatzort stellte sich in der Folge heraus, dass zwei Entnahmeluken offenbar vorsätzlich geöffnet worden waren, sodass die Gärreste über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden austreten konnte.
Zahlreiche Feuerwehren im Einsatz
Aufgrund der drohenden Umweltgefahren befanden sich in der Folge zahlreiche Feuerwehren des Landkreises Würzburg, die Berufsfeuerwehr Würzburg, die Freiwillige Feuerwehr Rottenbauer, das Wasserwirtschaftsamt, der Entwässerungsbetrieb und der Fachbereich Umwelt und Klima der Stadt Würzburg sowie das Umweltamt des Landkreises Würzburg im Einsatz.
"Durch die schnelle Reaktion aller beteiligten Hilfskräfte und der Betreiber konnten daher noch schlimmere und ausgedehntere Schäden wirksam verhindert werden“, dankten Landrat Thomas Eberth und Oberbürgermeister Christian Schuchardt den Einsatzkräften, die bis in den späten Nachmittag mitanpackten.
Bestimmt war das dieser Reinerle in seinem Ford Blu!