Verletzungsgefahr: Maulwürfe pflügen Fußballplätze um - Saison könnte ins Wasser fallen

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Maulwurf auf Fußballplatz
So niedlich er auch ist - vielen Amateur-Fußballern im Kreis Würzburg bereitet der Maulwurf gerade Kopfzerbrechen. (Symbolbild)
Maulwurf auf Fußballplatz
Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Auf vielen Fußballplätzen im Kreis Würzburg ist das Spielen momentan nicht möglich. Grund dafür sind Maulwürfe, die massenweise den Rasen untergraben. Was hat das aber mit Corona zu tun - und warum wird man die Tiere so schwer wieder los?

Zahlreiche Fußballfelder im Kreis Würzburg gleichen eher Mondlandschaften als gepflegten Spielstätten. Betroffen sind unter anderem der TSV Großmannsdorf, die TSG Sommerhausen, der SV Kleinochsenfurt und der Ochsenfurter FV, wie der Bayerische Rundfunk (BR) unlängst berichtete.  Und scheinbar haben auch schon erste Vereine im Kreis Kitzingen Probleme. 

Allein auf dem Feld in Großmannsdorf hat der Verein zu Spitzenzeiten bis zu 160 Maulwurfshügel gezählt. Ans Spielen war da schon längst nicht mehr zu denken - vor allem wegen der massiven Verletzungsgefahr. Denn schnell knickt man beim Rennen um, wenn man in einem der Hügel hängenbleibt "Das kann richtig wehtun", erklärt der Vorsitzende des TSV Großmannsdorf, Mark Seyrich, gegenüber dem BR. Mehreren Spielern sei das schon passiert - und man habe deshalb auch oft auf das Heimrecht bei Begegnungen verzichtet.

Maulwürfe auf Fußballfeldern - Artenschutz macht Bekämpfung schwierig

Die Maulwürfe wieder loszuwerden, ist aber gar nicht so einfach. Denn die possierlichen Tierchen sind streng geschützt. Sie dürfen nur mit einer Sondergenehmigung eingefangen und versetzt werden, wie der BR erläutert. Außerdem gilt ab April eine Schonzeit für Maulwürfe. Deshalb ist oft der einzige Weg, sie mit Erschütterungen, störenden Tönen oder bestimmten Gerüchen zu vergrämen. Handelt man jedoch entgegen dem Artenschutz, droht ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro.

Für die meist kleinen Vereine im Kreis Würzburg sind die Maulwürfe aber auch so schon eine teure Angelegenheit. "Da wird noch ein saftiger Betrag auf uns zukommen, um den Platz wieder herzurichten", so Mark Seyrich vom TSV Großmannsdorf. Zu allem Überfluss ist den Spielern ein Missgeschick passiert, als sie eine Sperre gegen den Maulwurf einziehen wollten. Dabei gruben sie nämlich eine Wasserleitung an. Vor zwei Monaten klappten jedoch die "milden" Maßnahmen in Großmannsdorf und die Maulwurfplage hatte sich erledigt,

Wie kommt es aber, dass die Buddel-Tiere gerade jetzt so ausbreiten? Der Bund Naturschutz im Kreis Würzburg geht laut dem BR davon aus, dass die Corona-Pandemie ihren Teil dazu beigetragen hat. Normalerweise seien Maulwürfe auf Fußballplätzen eher selten, denn die Erschütterungen während des Trainings- und Spielbetriebs bekommen ihnen gar nicht. Mit Corona hatten die Maulwürfe aber gut zwei Jahre lang Ruhe - und die gepflegten Rasenanlagen komplett für sich allein

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