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Auf Feuerwehrfest bei Würzburg: Mann (70) schießt Nachbar (55) nieder - Anklage wegen versuchtem Mord


Autor: Redaktion, Agentur dpa

Giebelstadt, Montag, 25. März 2019

Bei einem Feuerwehrfest in Giebelstadt fiel am Samstagnachmittag während der Traktor-Schau ein Schuss. Ein 55 Jahre alter Mann wurde schwer verletzt. Die Polizei verhaftete wenig später den 70-jährigen Nachbarn des Mannes. Bei der Festnahme wurde eine Polizistin verletzt. Am Montag (25.03.2019) hat der Prozess gegen den 70-Jährigen gestartet.
Bei einem Feuerwehrfest in Giebelstadt im Kreis Würzburg fiel am Samstagnachmittag ein Schuss. Die Polizei suchte den Täter - bei der Festnahme wurde eine Polizistin verletzt.  Symbolbild: pixabay.com / Skitterphoto


In Giebelstadt (Landkreis Würzburg, Unterfranken) ist die Lage während einer Traktor-Schau auf einem Feuerwehrfest eskaliert. Ein 70-jähriger Mann schoss plötzlich auf einen 55-Jährigen. Die Entwicklung des Vorfalls im Überblick:

 

 

Update 25. März 2019: 14.17 Uhr: Prozessauftakt in Würzburg

Der 70 Jahre alte Landwirt muss sich laut der deutschen Presseagentur (dpa) seit Montag wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Würzburg verantworten. Der deutsche Staatsangehörige soll einem Nachbarn im Juni 2018 auf einem Feuerwehrfest in Giebelstadt (Landkreis Würzburg) in den Rücken geschossen haben; das Opfer ist seither querschnittsgelähmt.


Die beiden Nachbarn lagen offenbar seit längerem im Streit miteinander. Wegen Körperverletzung an der Ehefrau des Opfers war der Landwirt bereits zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Berufung hätte kurz nach dem Schuss auf dem Feuerwehrfest verhandelt werden sollen.


Im aktuellen Prozess widmet sich das Gericht neben dem Mordversuch auch einer Anklage wegen Brandstiftung und Körperverletzung. Der Landwirt soll während der U-Haft sein Bett in Brand gesetzt haben. Mehrere Personen erlitten leichte Rauchvergiftungen. Der Angeklagte befindet sich in der JVA in psychiatrischer Behandlung.


Der Prozess wurde am Montag nach kurzer Zeit unterbrochen, da der Angeklagte stark schwerhörig ist und kaum etwas verstand. Die Verhandlung soll am Freitag mit der Anhörung des behandelnden Psychiaters fortgesetzt werden.

 

 

Update 11. Juni 2018: 13.05 Uhr: Projektil sichergestellt

Nachdem ein 70-Jähriger am Samstag auf seinen 55-jährigen Nachbar geschossen und der dadurch eine schwere Schulterverletzung erlitten hat, laufen die Ermittlungen weiterhin auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in Kooperation mit der Kriminalpolizei. Das verwendete Projektil wurde sichergestellt. Der Tatverdächtige sitzt weiterhin in Untersuchungshaft: Der 70-Jährige wurde am Sonntag (10. Juni 2018) einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen versuchten Mordes.

Der Verletzte liegt weiterhin im Krankenhaus. Er ist ansprechbar und sein Zustand ist stabil.

 

 

 


Update vom 10. Juni 2018, 13:35 Uhr: Haftbefehl gegen Schützen erlassen

Nachdem am Samstagnachmittag ein 55-Jähriger auf einem Feuerwehrfest durch einen Schuss schwer verletzt worden war, wurde der Tatverdächtige am Sonntag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der Richter erließ Haftbefehl, Beamte brachten den 70-Jährigen anschließend direkt in eine Justizvollzugsanstalt. Dies erklärten das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg am Sonntag (10. Juni 2018) in einer gemeinsamen Presseerklärung.

 

 

 


Nachbarn auf Feuerwehrfest in die Brust geschossen

Wie bereits berichtet, ist der Beschuldigte dringend tatverdächtig, am Samstag, gegen 15.45 Uhr, auf dem Veranstaltungsgelände des Feuerwehrfestes seinen Nachbarn aus nächster Nähe mit einem Schuss schwer am Oberkörper verletzt zu haben. Beamte der Ochsenfurter Polizei nahmen mit der Unterstützung zahlreicher unterfränkischer Kräfte den 70-Jährigen nur 45 Minuten nach der Tat in seinem Wohnhaus im Landkreis Würzburg fest.

Der Geschädigte war mit einem Rettungshubschrauber in eine Würzburger Klinik gebracht und dort notoperiert worden. Sein Zustand ist derzeit stabil.

 

 


Versuchter Mord: Richter erlässt Haftbefehl

Am Sonntagvormittag wurde der Beschuldigte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Mordes. Die Ermittlungen der Kripo Würzburg zu den Hintergründen der Tat erfolgen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg.

 

 

 


Ursprüngliche Meldung vom 10. Juni 2018, 6:25 Uhr

Ein 55-jähriger Mann ist bei einem Feuerwehrfest in Giebelstadt im Kreis Würzburg von seinem Nachbarn niedergeschossen worden. Der 70 Jahre alte Tatverdächtige habe am Samstag während einer Traktor-Schau aus geringer Distanz auf sein Opfer gefeuert, teilte die Polizei mit. Der 55-Jährige erlitt schwere Verletzungen am Oberkörper und wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

 

 

 


Nach versuchter Tötung: Polizistin bei Festnahme verletzt

Bei der Festnahme des 70-Jährigen in dessen Wohnhaus durch die Ochsenfurter Polizei wurde eine Polizistin verletzt. Die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts laufen. Das genaue Motiv war zunächst noch unklar. Die Polizei betonte jedoch, dass die beiden Männer eine "Vorbeziehung" gehabt hätten, die wohl eine Rolle spielte.

Die Ermittlungen führt die Würzburger Kriminalpolizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Würzburg.

 

 


Feuerwehrfest in Giebelstadt: Täter schießt aus kurzer Entfernung auf seinen Nachbarn

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat der Tatverdächtige auf dem Feuerwehrfest in Giebelstadt im Ortsteil Euerhausen (Kreis Würzburg) gegen 15.45 Uhr den Geschädigten durch einen Schuss aus naher Entfernung massiv verletzt. Der Tatverdächtige verließ laut Polizei unmittelbar nach der Schussabgabe durch den aktuell noch nicht näher benennbaren Gegenstand das Festgelände und fuhr mit seinem Pkw zu seiner Wohnanschrift im Landkreis Würzburg.

Der 55-jährige Geschädigte, der schwerste Verletzungen im Oberkörperbereich erlitten hatte, wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Würzburger Klinik geflogen, wo er sofort notoperiert wurde. Sein Zustand ist derzeit kritisch aber nicht lebensbedrohlich.

 

 


Kreis Würzburg: Der mutmaßliche Täter wurde in seinem Wohnhaus gestellt

Die Einsatzleitung hatte die Polizeiinspektion Ochsenfurt inne, die tatkräftige Unterstützung von benachbarten Dienststellen erhielt. Auch Streifen aus dem benachbarten Baden-Württemberg waren alarmiert worden und standen auf Abruf bereit. Der Beschuldigte wurde durch Aussagen von Zeugen rasch identifiziert. Da er sich nach der Tat auf seinem Grundstück aufhielt, wurde zunächst das Anwesen umstellt und gesichert.

In einem günstigen Moment gelang den Polizisten dann schließlich nur 45 Minuten nach der Tat die Festnahme des 70-Jährigen. Dabei wurde eine Beamtin leicht verletzt. Das bereits verständigte Spezialeinsatzkommando wurde somit nicht benötigt. Anschließend übernahm die Würzburger Kriminalpolizei vor Ort die Sachbearbeitung.

 

 


Vorgeschichte: Täter und Opfer waren Nachbarn

Der zuständige Jour-Staatsanwalt hat bereits die Sicherstellung des Fahrzeugs des Tatverdächtigen, die Durchsuchung von Pkw und Wohnanwesen, sowie die Vorführung des Beschuldigten am Sonntag beim zuständigen Ermittlungsrichter angeordnet.

 

Video:






Der Beschuldigte wurde nach der Festnahme umgehend zur Dienststelle der Kriminalpolizei Würzburg gebracht. Zwischen dem Beschuldigte und dem Opfer gibt es eine Vorbeziehung, beide sind seit langen Jahren Nachbarn. Die Hintergründe der Tat sowie das Motiv des 70-jährigen sind bislang noch unklar und nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen der Würzburger Kriminalpolizei wegen eines versuchten Tötungsdeliktes, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg geführt werden.

 


Zeugen gesucht

Die Beobachtungen von Zeugen sind zur Rekonstruktion des Tagesablaufes von großer Wichtigkeit. Die Sachbearbeiter des Falles bitten deshalb Zeugen, die das unmittelbare Tatgeschehen, die Flucht des Tatverdächtigen vom Festgelände oder auch relevante Handlungen vor der Tat beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer 0931/457-1732 zu melden.

 

 

Auch Personen, die möglicherweise Filmaufnahmen von der Tat gemacht haben, werden gebeten, sich unter dieser Nummer bei der Würzburger Kriminalpolizei zu melden und den Beamten dieses Videomaterial zugänglich zu machen.
red/dpa