Großeinsatz bei Maidbronn: Anwohner melden Hilfeschreie aus Wald - doch es war ganz anders
Autor: Strahinja Bućan
Maidbronn, Mittwoch, 12. Oktober 2022
Die Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot in ein Waldgebiet bei Würzburg aus, um einen Menschen in Not zu retten. Passanten hatten nämlich laute Hilfeschreie vernommen. Am Ende wartete aber eine Überraschung auf die Polizei.
Vermeintliche Hilfeschreie eines Mannes haben am Samstag (8. Oktober 2022) in einem Waldstück zwischen Versbach und Rimpar-Maidbronn im Kreis Würzburg einen Großeinsatz ausgelöst. Anwohner alarmierten die Einsatzkräfte - diese konnten aber niemanden finden. Einen Tag später stieß die Polizei auf des Rätsels Lösung - und musste dabei glücklicherweise niemanden retten.
Am Samstag ging die Meldung über den Notruf der Polizei ein, dass besorgte Anwohner beunruhigende Schreie aus dem Waldgebiet gehört hätten. "Die Mitteiler schilderten laute Schreie einer männlichen Person. Hierbei handelte es sich aber nicht um Wörter, sondern laute, unverständliche Rufe", wie Polizeihauptkommissar Martin Meilhammer bestätigte.
Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften - Mann "führte morgendliche Übungen durch"
Neben mehreren Polizeistreifen durchsuchten insgesamt 42 ehrenamtliche Rettungskräfte des Roten Kreuzes das Waldgebiet, das immerhin 600.000 Quadratmeter umfasst. Dabei kamen Quads, Drohnen, Spürhunde und ein Rettungshubschrauber zum Einsatz. Es konnte jedoch niemand angetroffen werden, der sich in einer Notlage befindet. Am Nachmittag wurde die Suche dann für beendet erklärt.
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Am Sonntag (9. Oktober) ging jedoch ein erneuter Notruf bei der Polizei ein, wonach wieder Schreie aus dem Wald zu hören seien. "Diesmal wurden die Beamten der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt fündig. Ein 36-jähriger Würzburger, der dort lautstark seine morgendlichen Übungen durchführte, wurde angetroffen", erklärt Meilhammer gegenüber inFranken.de. Der Mann war wohlauf und sollte auf Bitte der Polizei sein "Morgenritual" künftig etwas leiser zelebrieren.
Dabei hatte der Mann Glück, denn eine Rechnung für die Rettungsaktion wird er wohl nicht erhalten. Wie Meilhammer erläuterte, war die Aktion "ein klassischer Einsatz zur Gefahrenabwehr. Strafbare Handlungen sind in keinster Weise zu erkennen. Somit werden auch in Rücksprache mit dem Polizeipräsidium Unterfranken weder für den Mitteiler noch den Verursacher Kosten anfallen."
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