Corona-Entwicklung in Würzburg: Analyse der Stadtteile über das Abwasser
Autor: Redaktion
Würzburg, Donnerstag, 27. Mai 2021
Über das Abwasser aus der Kläranlage wurde die Entwicklung der Corona-Pandemie in der Stadt Würzburg analysiert. In einzelnen Stadtteilen sah es kritischer aus, als in anderen.
- Stadt Würzburg versucht, Infektionsgeschehen der einzelnen Stadtteile auszuwerten
- Analyse über Abwasser der Kläranlage
- Corona-Impfungen sollen schlussendlich Pandemie eindämmen
Da immer mehr Großstädte darüber debattieren, dass es in sogenannten "Problem-Stadtteilen" eine Häufung von Corona-Fällen gab oder gibt, hat auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt veranlasst, eine Auswertung und weitere Analysen der Stadt Würzburg diesbezüglich zu erarbeiten.
Analyse des Abwassers: Wie verhält sich das Coronavirus in Würzburg?
In einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg von Donnerstag (27. Mai 2021) heißt es dahingehend, dass bereits zu Jahresbeginn eine Auswertung des Abwassers an der Zentralen Kläranlage in der Mainaustraße vorgenommen wurde, um die Virenlast im Abwasser mit der anschließenden Inzidenz zu vergleichen. Da Corona-Viren auch im Darm zu finden sind und mit ausgeschieden werden, kann aus dem Abwasser eine Analyse zur Virenlast erfolgen.
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Zwar haben hier keine quartiersbezogenen Werte ermittelt werden können, so die Stadt, allerdings konnten erhebliche Anstiege im gesamten Gebiet des "Abwasserzweckverbands Großraum Würzburg" identifiziert werden. Tatsächlich war es so möglich, den Scheitelpunkt der dritten Welle in einem Messergebnis bereits ein bis zwei Wochen früher zu erkennen.
Doch, auch wenn mit der Kläranlage als Entnahmeort eine größtmögliche Datenbasis der Virenlast ausgewertet werden konnte, gab es messtechnisch erhebliche Ungenauigkeiten. Das führte zu unplausiblen Befunden.
Postleitzahlenanalyse: Welche Menschen aus welchen Stadtteilen liegen im Krankenhaus?
Eine weitere Betrachtung der Corona-Lage und Entwicklung wurde unterdessen mithilfe einer Postleitzahlenanalyse der Menschen, die aufgrund der Pandemie in einem Krankenhaus behandelt werden mussten, unternommen. In den Würzburger Postleitzahlenbezirken sind allerdings mehrere Stadtteile zusammengefasst. Dennoch ergaben sich - bezogen auf das Gesamtjahr bis Ende April - folgende Werte:
- Der Postleitzahlenbezirk Zellerau und Steinbachtal mit 0,163 Prozent der Bevölkerung die hospitalisiert wurde, den niedrigsten Wert die Innenstadt mit 0,057 Prozent.
- Auffällig ist hier, dass gerade die Innenstadt mit ihrer sehr heterogenen Bevölkerungsstruktur bezogen auf die Altersstruktur und Wohnform den niedrigsten Wert im Stadtgebiet aufwies.
- In der Zellerau hingegen ist bekannt, dass im Januar ein Ausbruchsgeschehen in einem weiter verzweigten Familienverband zu Infektionsgeschehen im Besonderen in mehreren vorschulischen und schulischen Einrichtungen geführt hatte. Dies erklärt unter anderem den Spitzenwert.