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Hausen bei Würzburg: Maibaum-Loch zubetoniert: Feuerwehr "bedankt" sich für gefährlichen Streich


Autor: Strahinja Bućan

Hausen bei Würzburg, Mittwoch, 03. Mai 2023

Unbekannte haben der Freiwilligen Feuerwehr Hausen einen gefährlichen Streich gespielt. Sie haben nämlich das Loch für den Maibaum zubetoniert - und dort zusätzlich eine explosive Überraschung versteckt.
In Hausen bei Würzburg betonierten Unbekannte das Loch für den Maibaum zu. Im Beton versteckten sie einen aktivierten Feuerlöscher.


Auch in Hausen bei Würzburg sollte am Montag ein neuer Maibaum aufgestellt werden. Doch die Feuerwehr hatte das Wochenende davor mit einem gefährlichen Hindernis zu kämpfen. Jemand hat das für den Maibaum vorgesehene Loch zubetoniert - und im Beton einen Pulver-Feuerlöscher versteckt.

Am Samstagnachmittag war die Feuerwehr vor Ort zusammengekommen, um die letzten Vorbereitungen für das Aufstellen des Maibaums am Montag zu treffen, wie der 1. Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Hausen bei Würzburg, Christian Kraft, berichtet. Der Stamm sollte in ein extra dafür vorgesehenes Loch eingelassen werden, das mit einem Metall-Deckel abgedeckt ist.

Maibaum-Loch zubetoniert - mit explosiver Überraschung

Als die Feuerwehrleute die Abdeckung lüfteten, erwartete sie jedoch eine böse Überraschung. Unbekannte hatten das Loch schlicht zubetoniert. Zunächst versuchten die Kameraden, einen Dübel in den Beton zu treiben und die Masse mit einem Gewinde herauszubekommen. Da der Beton aber noch nicht ganz fest war, schlug dies laut Christian Kraft fehl. Man musste als "mit Hammer und Meißel" ran.

Nach rund zehn Zentimetern hatten die Feuerwehrleute aber richtig Glück. Denn da fiel ihnen auf, dass die Täter einen Pulver-Feuerlöscher im Beton versteckt hatten. Hätte man die Gaskartusche mit einem Bohrer erwischt, wäre das Ganze den Einsatzkräften "um die Ohren geflogen", so Kraft. Es bestand eine erhebliche Verletzungsgefahr.

Schließlich gelang es, einen Teil des Pulvers abzulassen und den Feuerlöscher mit einem Spreizer aus dem Beton zu ziehen. Nach gut einer Stunde schweißtreibender Arbeit war das Maibaum-Loch wieder frei. Der Schock kam aber erst danach - "erst im Laufe des Abends ist uns bewusst geworden, was hätte passieren können", erinnert sich der 1. Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Hausen.

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Vergleichbares ist in Hausen aber nicht zum ersten Mal passiert. "Unser Bohrloch ist jedes Jahr zu", sagt Christian Kraft. Beton habe man aber schon lange nicht mehr gesehen - in der Regel würde das Loch mit Schweine- und Pferdemist oder Sand vollgestopft. Die Aktion mit dem Feuerlöscher habe aber eine ganz neue Qualität gezeigt. 

Trotz dramatischem Wochenende - Maifeier wird "voller Erfolg"

In den zwei Nächten vor dem Ersten Mai hatte die Bohrloch-Aktion aber noch ein Nachspiel. Die Feuerwehr platzierte ein Gewicht auf dem Loch, damit es die Übeltäter vor der Feier nicht noch ein zweites Mal verstopfen können - daneben wurde ein Lieferwagen abgestellt, damit das schwere Metallteil nicht ausgehebelt werden konnte. Doch der Transporter wurde wiederum mit Pferdemist beschmiert.

Der Maifeier am Montag tat das dramatische Wochenende aber keinen Abbruch. Schließlich stand der Maibaum an seinem vorgesehenen Platz und das Fest war ein "voller Erfolg".