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Ochsenfurt: Rätselhafter Schaumaustritt aus Kanalisation - Kneipp-Werke unter Verdacht


Autor: Anton Knorr

Ochsenfurt, Freitag, 24. Januar 2025

Am Donnerstag (23. Januar 2025) war die Tückelhäuser Straße in Ochsenfurt von einer bis zu 40 Zentimeter hohen Schaumschicht bedeckt. Der Grund für den Vorfall stellt aktuell ein Rätsel dar, ein Verdacht fällt auf die Kneipp-Werke in der Nähe.


Die Feuerwehr Ochsenfurt wurde am Donnerstagmorgen (23. Januar 2025) in die Tückelhäuser Straße in Ochsenfurt alarmiert, um diese zu reinigen. Als die Einsatzkräfte dort ankamen, traf sie ein ungewöhnlicher Anblick, denn die Straße war mit einer 40 Zentimeter hohen Schicht Schaum bedeckt.

Der Schaum sei laut der Pressesprecherin der Feuerwehr Ochsenfurt, Julia Henig, aus der Kanalisation ausgetreten und den Berg an der Tückelhäuser Straße heruntergelaufen: "Die ganze Straße war bedeckt". Auch Wasserschutzpolizei und der örtliche Bauhof waren an dem Einsatz beteiligt, erklärt Henig gegenüber inFranken.de. Doch was war die Ursache für das Spektakel?

40 Zentimeter hohe Schaumschicht bedeckt Straße: Liegt die Ursache bei den Kneipp-Werken?

Mithilfe von Wasser befreite die Feuerwehr Ochsenfurt die Tückelhäuser Straße vom Schaum, dafür kam es zu einer zwischenzeitlichen Sperrung. Für die Umwelt bestand keine Gefahr, so die Sprecherin der Feuerwehr: "Wir haben aufgepasst, dass der Schaum nicht in die umliegenden Gewässer oder in die Natur gelangt". Es gibt erste Vermutungen, die den Schaumaustritt mit den Kneipp-Werken, welche in der nahen Umgebung liegen, in Verbindung bringen. Das Unternehmen hat sich in einer Stellungnahme zu dem Vorfall geäußert. 

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Darin heißt es: "Grundsätzlich können wir versichern, dass die von Kneipp in die Kanalisation eingeleiteten Abwasser keine gesundheits- oder umweltschädigenden Auswirkungen haben". Nachdem es von der Schaumbildung mitbekommen hatte, habe das Unternehmen "jegliche Einleitung von Abwasser in die Kanalisation gestoppt", heißt es in der Stellungnahme. Es werde aktuell geprüft, ob der Vorfall etwas mit den eigenen Werken zu tun hat und warum das in die Kanalisation geleitete Abwasser für eine solche Schaumerzeugung sorgte. 

Der Schaum könnte durch Tenside entstanden sein, welche in der "Produktion unserer Dusch- und Badeprodukte genutzt werden". Sie seien laut Kneipp allerdings nicht ungewöhnlich: "Diese Inhaltsstoffe fallen analog auch nach Nutzung unserer Produkte durch unsere Verbraucher im Abwasser an". Laut Angaben der Polizei Unterfranken konnten die Mitarbeiter des Unternehmens zunächst jedoch keine Undichtigkeiten feststellen.

Polizei Unterfranken gibt Entwarnung: Kein Schaden für Umwelt entstanden

Die Firma achte darauf, dass Abwasser, die in die Kanalisation eingeleitet werden, ausschließlich Stoffe enthalten, die von den Kläranlagen problemlos verarbeitet und herausgefiltert werden können. Dafür gebe es strenge interne Vorgaben in Absprache mit den örtlichen Klärwerken, heißt es in der Stellungnahme.

Für die Umwelt sei durch den Schaumaustritt kein Schaden entstanden, heißt es vonseiten der Polizei Unterfranken. Deshalb gebe es auch keinen Anlass für ein Verfahren in diesem Fall, erklärt ein Sprecher. Allerdings sei die Gemeinde informiert wurden, welche nun wahrscheinlich gemeinsam mit dem Unternehmen nach dem Problem suche. 

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