Bieberehren: Fruchtsaftkelterei Schmitt macht nach fast 75 Jahren dicht
Autor: Clara Maria Wimmer
Bieberehren, Mittwoch, 17. Januar 2024
Nach fast 75 Jahren stellt die Fruchtsaftkelterei Schmitt in Bieberehren endgültig ihren Betrieb ein. Das Familienunternehmen war unter anderem für seinen Apfelsaft aus Streuobst bekannt. Vor wenigen Tagen startete nun der Abverkauf.
Die Geschichte des Familienunternehmens Schmitt in Bieberehren begann bereits im Jahre 1951. Damals wurde eine hydraulische Obstpresse zum Lohnkeltern, das heißt zum Mosten von Streuobst, angeschafft. Der Betrieb hat sich stetig vergrößert und ist heute neben Fruchtsaftkelterei auch für Brennerei und Getränkemarkt bekannt. Nach rund 73 Jahren wird die Fruchtsaftkelterei Schmitt nun jedoch schließen, wie das Familienunternehmen erklärt.
Die Produktion von Säften und Süßmosten in Pfandflaschen begann 1963 an der Hauptstraße in Bieberehren. "Mit viel Fleiß und Einsatz arbeitete sich unser Familienbetrieb langsam und stetig nach oben", erklärt die Kelterei. 1976 wurde ein neues Kelterhaus gebaut. 1984 kam eine Halle mit Abfüll-, Keller-, Tankraum und Flaschenlager hinzu, bis 1989 Michael Schmitt den Betrieb übernahm.
Familienkelterei Schmitt aus Bieberehren stellt Betrieb ein - "aus Altersgründen"
In den 90er Jahren wurde allerhand umgebaut sowie ein neues Apfellager mit einer modernen elektronischen Waage zur Annahme des regionalen Streuobstes errichtet. Für die Kunden bedeutete das: kurze Wartezeiten und die Möglichkeit, täglich eigenes Obst anzuliefern. Die eigenen Früchte wie Äpfel, Beeren, Birnen, Kirschen, Quitten und Zwetschgen konnten zu 30 verschiedenen Produkten weiterverarbeitet werden. Im Jahr 1997 eröffnete der Familienbetrieb schließlich seinen eigenen Getränkemarkt.
Video:
Besonders großen Wert legte der Familienbetrieb auf die Qualität seines Saftes, der dort neben handelsüblichen alkoholfreien und alkoholischen Getränken angeboten wurde. "Bei uns konnten Sie noch zuschauen, wie der Saft aus dem Apfel kommt", heißt es. Entscheidend für einen guten Saft sei schon immer die Qualität des Mostobstes gewesen. In der Fruchtsaftkelterei Schmitt gab es daher Apfelsaft aus Streuobst-Äpfeln aus der Region. Zuletzt umfasste das Sortiment nach eigenen Angaben 30 Sorten an Säften, Nektaren, Fruchtsaftgetränken und Fruchtweinen.
Nachdem die Fruchtsaftkelterei Schmitt bereits seit 2022 kein Mostobst mehr angenommen hatte, schließt der Familienbetrieb nun endgültig. "Aus Altersgründen", wie das Unternehmen erklärt. Auf Anfrage von inFranken.de wollte sich das Unternehmen nicht weiter äußern. Bereits seit dem Dienstag (2. Januar 2024) läuft der Abverkauf, es gibt Rabatt auf das gesamte Warensortiment. Zum Abschied bedankt sich der Betrieb bei seinen "treuen Kunden", seinen "Geschäftspartnern" und seinem Team "für die gute, intensive und verlässliche Zusammenarbeit" - "wir sagen Danke". Die Hundesuchhilfe Franken hat derweil ihre traurige Silvester-Statistik veröffentlicht. Diese und weitere Nachrichten aus Würzburg und der Region.