Andreas Kümmert ist der Favorit für's Voice-Finale
Autor: Verena Pohl
Gemünden am Main, Donnerstag, 19. Dezember 2013
Am Freitag um 20.15 Uhr ist es so weit: Andreas Kümmert, der "Rocketman" aus Unterfranken, singt auf Sat.1 um den Titel "Voice of Germany 2013". Rechnerisch hat Andreas hier gute Chancen. Allerdings kämpfte die Ausnahmestimme in dieser Woche auch mit einer Erkältung.
Eigentlich wollte Andreas Kümmert aus Gemünden am Main (Kreis Main-Spessart) nie "The Voice of Germany" werden. Zumindest war das nicht sein Ziel, als er sich im Sommer erstmals auf die Bühne der Castingshow stellte. Andreas wollte vielmehr die Bekanntheit der Show nutzen, um seine Musik einem größeren Publikum im Fernsehen zu zeigen. Einen, vielleicht zwei Auftritte zur besten Sendezeit hatte sich der 27-Jährige erhofft. Nun kommt schon der sechste.
Am Freitag Abend wird der Berufsmusiker, der schon vor seiner Teilnahme an der Show rund 170 Auftritte pro Jahr bundesweit in Clubs hatte, im Voice-Finale antreten. Genau wie seine drei Mitbewerber Chris Schummert, Judith van Hel und Debbie Schippers hat Andreas in der Halbfinalshow seine potenzielle Sieger-Single vorgestellt - oder, wie es Moderator Thore Schölermann ausdrückte, "die erste eigene Single". Was zumindest in Andreas' Fall so nicht zutreffend ist. Schließlich ist der 27-Jährige bereits seit sieben Jahren Musiker und hat sogar schon ganze Alben mit eigenen Songs veröffentlicht.
Dennoch ist mit "Simple Man" die erste "offizielle" eigene Single des schüchternen Ausnahmetalents online erhältlich. Bereits wenige Stunden nach dem Halbfinale stand Andreas mit "Simple Man" an der Spitze der Download-Charts, am Donnerstag hatte er immerhin noch Platz 17 inne. Zum Vergleich: Judith van Hel steht mit "Fucking Beautiful" aktuell auf Platz 48, knapp vor Chris Schummert mit "The Singer" (Platz 49). Und Andreas Kümmert hat es sogar noch mit seinem Song aus der ersten Liveshow, seiner Version von Simply Reds "If you don't know me by know" (Platz 77) geschafft, Debbie Schippers mit ihrer Single "Skin and Bones" (Platz 94) zu übertrumpfen.
Deutliche Zahlen
Diese Zahlen geben bereits grob die Richtung vor, in die es am Freitag gehen könnte, denn jeder Download einer Finalisten-Single zählt wie zwei (kostenpflichtige) Anrufe während der Finalshow. Auch die Facebookseiten der Finalisten sprechen eine deutliche Sprache: Während Andreas rund 78.500 Fans im sozialen Netzwerk hat, bringt es Debbie Schippers auf rund 19.700 und Chris Schummert sogar nur auf 17.100 Fans. Und selbst Judith van Hel, der noch am ehesten eine Chance gegen den "Rocketman" haben dürfte, bringt es mit rund 33.400 "Gefällt mir"-Angaben nur auf halb soviel Zuspruch wie Andreas. Dennoch kann es natürlich am Freitag noch Überraschungen geben: Im letzten Jahr hatte vor dem Finale auch Isabell Schmidt bei den Downloads vorne gelegen, der Sieger hieß später allerdings Nick Howard.
Anfang der Woche etwa berichteten verschiedene Medien, dass die Finalteilnahme des 27-Jährigen auf der Kippe stünde. Ursache war, dass Andreas sämtliche Interviews vor dem Finale, die für Dienstag Vormittag (auch mit unserer Redaktion) geplant waren, absagen ließ. Der Unterfranke hatte sich nämlich nach dem Halbfinale erkältet und wollte seine Stimme schonen, um am Freitag wieder fit zu sein. Die Teilnahme am Finale soll jedoch nie ernsthaft gefährdet gewesen sein.
Ob Andreas' Konkurrenten davon profitieren werden, dass der Unterfranke möglicherweise am Freitag nicht sein volles Stimmpotenzial ausschöpfen kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: Der "Rocketman" aus Unterfranken ist und bleibt der klare Favorit. Und: Sollte Andreas Kümmert "The Voice of Germany 2013" werden, wird das einer am wenigsten glauben können - Andreas selbst.