Agentur für Arbeit Würzburg: Arbeitslosenzahl steigt - aber "geringer als erwartet"
Autor: Redaktion
Würzburg, Mittwoch, 31. Januar 2024
Die Agentur für Arbeit Würzburg hat den Arbeitsmarktbericht für Januar 2024 veröffentlicht.
In folgender Pressemitteilung berichtet die Agentur für Würzburg über die Entwicklungen des Arbeitsmarktes für Januar 2024.
- Arbeitslosenzahl im Januar: +638 auf 9.005
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +935 (+11,6 Prozent)
- Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent
- Veränderung der Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr: +0,3 Prozentpunkte
„Der regionale Arbeitsmarkt hat sich im Januar trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut behauptet. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist aus jahreszeitüblichen Gründen zwar spürbar, aber geringer als in den vorangegangenen Jahren angestiegen. Die Suche nach zusätzlichem Personal bewegt sich fortgesetzt auf einem soliden Niveau und die Abgänge in Beschäftigung belegen eine noch immer hohe Einstellungsbereitschaft in vielen Unternehmen“, zeigt sich Stefan Beil, Leiter der Agentur für Arbeit Würzburg, mit der aktuellen Entwicklung zwar zufrieden, schränkt aber auch gleichzeitig ein: „In vier von fünf gemeldeten Stellen werden Fachkräfte gesucht. Jede zweite arbeitslos Person erfüllt diese Anforderung jedoch nicht und trägt damit ein höheres Risiko, längerfristig arbeitslos zu bleiben. Wir werden daher auch in diesem Jahr wieder das Thema „Qualifizierung“ in den Mittelpunkt rücken, um unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich und nachhaltig zu integrieren.“
Im Januar waren insgesamt 9.005 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 638 mehr als im Januar (+7,6 Prozent) und 935 (+11,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf genau drei Prozent und übertrifft damit den Vorjahreswert um 0,3 Prozentpunkte.
Video:
Arbeitsmarkt zeigt sich fortgesetzt dynamisch
Im ersten Monat des Jahres haben sich 2.845 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet – 190 mehr als vor einem Jahr. Von den zugegangenen Personen waren 1.549 unmittelbar davor erwerbstätig, ein Plus von 49 oder 3,3 Prozent. Von den 2.190 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum beendeten, haben 760 wieder eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Das waren 158 oder 26,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Unterbeschäftigungsquote steigt auf 4,1 Prozent
Personen, die am Erhebungsstichtag an Qualifizierungen teilnehmen oder beispielsweise kurzfristig erkrankt sind, gelten gemäß gesetzlicher Definition nicht als arbeitslos und werden daher nicht in der Arbeitslosenstatistik ausgewiesen. Diese nicht berücksichtigten Personen werden jedoch gemeinsam mit den registrierten Arbeitslosen in der Unterbeschäftigungsstatistik abgebildet. Im Januar waren im Agenturbezirk (ohne die Berücksichtigung von Kurzarbeit) 12.183 Frauen und Männer unterbeschäftigt. Im Januar 2023 waren es noch 965 oder 8,6 Prozent weniger. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt bei 73,9 Prozent.
Anstieg bei allen Personengruppen
Der Vergleich der aktuellen Daten mit dem Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit bei allen im Blickfeld stehenden Personengruppen angestiegen ist. Die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25-Jährige) ist um 18,8 Prozent auf 852 und die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 14,8 Prozent 1.838 angewachsen. Die Arbeitslosigkeit von Ausländern hat um genau 13 Prozent auf 2.954 (darunter 760 mit ukrainischer Staatsangehörigkeit) zugenommen, die der über 55-Jährigen um 12,6 Prozent auf 2.443 und die der Schwerbehinderten um 12,0 Prozent auf 831. Jede dritte arbeitslose Person hat damit keine deutsche Staatsangehörigkeit, mehr als jede vierte ist 55 Jahre und älter, jede fünfte gilt als langzeitarbeitslos und knapp jede zehnte ist unter 25 Jahre alt oder schwerbehindert.