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Gunzenhausen: Mann (47) bei Polizeieinsatz erschossen - neue Details zum Messerangriff bekannt


Autor: Redaktion

Gunzenhausen, Freitag, 25. Februar 2022

In Gunzenhausen ist in der Nacht zum Freitag ein 47-Jähriger bei einem Polizeieinsatz erschossen worden. Der Mann hatte vor seinem Haus randaliert und die Einsatzkräfte mit einem Messer angegriffen. Jetzt ermittelt das Landeskriminalamt.
Rauch strömt aus dem Haus in Gunzenhausen, in dem in der Nacht zum Freitag (25.2.2022) ein Mann bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. Der 47-Jährige habe Polizisten und Feuerwehrleute mit einem Messer angegriffen, so die Polizei.


Ein Mann ist bei einem Einsatz in Gunzenhausen (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) von worden. Dies erklärte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Freitagmorgen (25. Februar 2022) auf Anfrage von inFranken.de.

Der 47-Jährige habe in der Nacht zum Freitag Polizisten und Feuerwehrleute in Gunzenhausen mit einem Messer angegriffen. "Trotz mehrfachen Einsatz des Pfeffersprays konnte der Angriff letztendlich nur durch einen Schusswaffengebrauch der Polizeibeamten gestoppt werden", teilt die Polizei mit. Der Mann starb in der Nacht im Krankenhaus an seinen Verletzungen.

Gunzenhausen: Polizei erschießt 47-jährigen Hausbesitzer

Gegen Mitternacht war der Polizei ein Randalierer in einem Wohnhaus in der Lindenstraße in Gunzenhausen gemeldet worden. Er soll mit "Gegenständen um sich geworfen haben", wie die Polizei mitteilt. Nach ersten Erkenntnissen habe der 47-jährige Hausbesitzer vor seinem eigenen Haus randaliert.

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Als die Streife vor Ort ankam, habe das Gebäude bereits gequalmt. Mehrere dutzend Einsatzkräfte waren vor Ort und versuchten das Feuer im Reiheneckhaus zu löschen. Auch angrenzende Wohngebäude wurden evakuiert. Der 47-Jährige habe dann zunächst dann die Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten mit einem Messer angegriffen und später auch die Polizisten. Die Einsatzkräfte blieben bis auf einen Schock unverletzt. Notfallseelsorger kümmerten sich um die Einsatzkräfte.

Gefahr für andere Menschen habe während der Schussabgabe nicht bestanden, sagte ein Polizeisprecher. Neben der Polizei waren auch die umliegenden Feuerwehren und das THW vor Ort. Das in dem Anwesen ausgebrochene Feuer konnte rasch gelöscht werden. Für die Dauer der Löschmaßnahmen mussten die Bewohner von zwei angrenzenden Wohnhäusern vorsorglich ihre Anwesen verlassen. Die Personen konnten noch in der Nacht in ihre Wohnungen zurückkehren.

Motiv derzeit unklar - LKA ermittelt

Warum der Mann Polizei und Feuerwehr mit einem Messer angriff, war den Angaben zufolge zunächst unklar. Es bestehe der Verdacht auf einen psychischen Ausnahmezustand, so die Polizei. Die weiteren Ermittlungen zur Klärung des Tathergangs werden nun durch die Kriminalpolizeiinspektion Ansbach in enger Abstimmung mit der Ansbacher Staatsanwaltschaft geführt.

Hinsichtlich der Rechtmäßigkeit des polizeilichen Schusswaffengebrauchs hat das Bayerische Landeskriminalamt (LKA), wie in solchen Fällen üblich, die Ermittlungen übernommen.

Wie viele Schüsse fielen, wie viele Beamte schossen und ob zuvor zur Warnung in die Luft geschossen worden war, war unklar. Diese Fragen seien Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine LKA-Sprecherin.

Kein Einzelfall

Im Jahr 2020 schossen Polizisten im Freistaat nach Angaben des bayerischen Innenministeriums zehnmal im Einsatz auf Menschen. Eine Person wurde dabei getötet, sechs verletzt. Außerdem gab es laut einem Ministeriumssprecher elf Warnschüsse, bei denen die Beamten bewusst nur in die Luft schossen. Zahlen für das vergangene Jahr sollen im März 2022 vorliegen.

mit Material von dpa