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Wildpark Schweinfurt: So geht es Mitarbeitenden und Tieren im Lockdown


Autor: Jessica Kaiser

Schweinfurt, Dienstag, 02. Februar 2021

Seit dem 2. November 2020 hat der Wildpark Schweinfurt aufgrund der Bayerischen Corona-Verordnungen für Besucher geschlossen. Die Tiere des Parks werden weiterhin täglich versorgt. Trotz schwieriger Lage zeigen sich die Mitarbeiter des Wildparks froh und dankbar.
Der Wildpark Schweinfurt hat während des Lockdowns für Besucher geschlossen. Trotzdem kümmern sich die Mitarbeiter weiter um die Tiere - hier sieht man den Luchs Hedwig.


Der Wildpark Schweinfurt ist seit dem 2. November 2020 für Besucher geschlossen. Grund dafür ist der von der bayerischen Regierung verordnete Lockdown. Trotz neuer Herausforderungen müssen die 460 beherbergten Tiere weiterhin versorgt werden. Sieben Tage pro Woche kümmern sich die Mitarbeitenden des Wildparks um die rund vierzig Tierarten - und bleiben dabei positiv.

Normalerweise hat der Wildpark 365 Tage im Jahr geöffnet. Über 600.000 Besucher erfreuen sich jährlich an den dort beherbergten Tieren. Im Lockdown sieht der Alltag im Park ganz anders aus. "Uns ist aber nicht langweilig", berichtet Thomas Leier, Leiter des Wildpark Schweinfurts, gegenüber inFranken.de. Während des Interviews zeigt er sich dankbar und optimistisch.

Der Alltag im Wildpark wird nicht langweilig

Auch wenn es aktuell keinen Publikumsverkehr gibt, haben die Mitarbeiter des Tierparks viel zu tun: Neben der grundlegenden Versorgung der Tiere wird an der Verschönerung des Wildparks gearbeitet und Projekte werden geplant und umgesetzt, erzählt Thomas Leier. "Bei den Tieren gibt es außerdem immer mal wieder Notlagen, um die wir uns kümmern müssen". 

Seit März sind die Mitarbeiter des Parks in zwei Teams eingeteilt, auf dem Gelände werden Masken getragen. Der Wildpark Schweinfurt will damit für einen Infektionsschutz sorgen. Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit so wenig Kontakte wie möglich entstehen und eine Quarantäne aller Mitarbeiter ausgeschlossen wird, so Thomas Leier.

Schließlich brauchen die Tiere das Team, um versorgt zu werden. Trotzdem ist der Wildpark Schweinfurt vor große Herausforderungen gestellt. Mit der Schließung des Parks für den öffentlichen Verkehr fällt eine große Einnahmequelle weg - auch wenn der Eintritt für den Wildpark frei war.

Eine große Einnahmequelle fällt weg

"Wir betreiben in unserem Park eigentlich eine kleine Gastronomie. Und auch die Spendenboxen wurden von den Besuchern immer fleißig genutzt. Diese Einnahmen fallen komplett weg". Zusätzlich verkauft der Park normalerweise Wildfutter an die Besucher. So sanken die Einnahmen des Wildparks insgesamt um 200.000 Euro, sagt der Leiter. 

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Die Mitarbeiter des Tierparks lassen sich jedoch nicht unterkriegen: "Uns haben die Menschen nicht vergessen und dafür bin ich sehr dankbar". 66 Sponsoren unterstützen den Wildpark und immer wieder werden Spendenaktionen gestartet. Im Dezember konnte man beispielsweise Lebkuchenhäuser zu verschiedenen Motiven aus aller Welt ersteigern - der Erlös ging an den Wildpark. Und auch der Förderverein "Freunde des Wildparks Schweinfurt" kümmert sich mit seinen 600 Mitgliedern um solche Aktionen. 

Aktuell läuft übrigens die Spendenaktion "Elchzaunkuchen". Wer ein "Elchzaunkuchenstück" erwirbt, unterstützt den Umbau der Elch-Anlage. Dazu gehört zum Beispiel die Verlegung der Wasserleitung in das Elchhaus, damit dem Team die Arbeit erleichtert wird. Die Spender werden sogar namentlich am neuen Zaun erwähnt. 

"Die Tiere vermissen ihre Besucher"

"Wir wollen auf keinen Fall jammern. Ich glaube, dass es anderen Tierparks noch schlechter geht", betont Thomas Leier. Er freut sich auf den Zeitpunkt, an dem der Wildpark Schweinfurt wieder Besucher empfangen kann: "Die Tiere vermissen ihre Besucher - wir merken das total. Unsere Vögel wollen sich zum Beispiel immer unterhalten, wenn ein Mitarbeiter bei ihnen vorbeikommt". Es bleibt abzuwarten, wann der Wildpark wieder öffnen darf.