Theresa erzählt, was auf einer Reise alles schief gehen kann

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Das war mein Schlafzimmer mit einem Bett und einem Sessel. Einen Kleiderschrank gab es leider nicht. Foto: Theresa Schmidt
Das war mein Schlafzimmer mit einem Bett und einem Sessel. Einen Kleiderschrank gab es leider nicht. Foto: Theresa Schmidt
Das war die Küche in meiner Wohnung in Mwanza. Foto: Theresa Schmidt
Das war die Küche in meiner Wohnung in Mwanza. Foto: Theresa Schmidt
 
Das Wohnzimmer war eigentlich ganz gut ausgestattet; sogar mit Weihnachtsbaum! Der Fernseher ging leider nicht. Foto: Theresa Schmidt
Das Wohnzimmer war eigentlich ganz gut ausgestattet; sogar mit Weihnachtsbaum! Der Fernseher ging leider nicht. Foto: Theresa Schmidt
 

Nun hatte ich also tatsächlich die Möglichkeit meine Masterarbeit in Tansania zu machen. Ich war natürlich ziemlich aufgeregt, habe mich aber auch riesig darauf gefreut. Ich wollte schon immer einmal nach Afrika, nicht als Tourist in einem Hotel, sondern so richtig mitten rein ins Geschehen.

Den Anfang hierfür hatte ich ja schon einmal geschafft. Jetzt mussten nur noch die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden. Ich musste mich nämlich natürlich um ein Visum bewerben. Generell ist so etwas ja nicht so schlimm, allerdings darf man das Visum nicht zu früh und nicht zu spät beantragen. Wenn man es zu früh beantragt, ist es vielleicht nicht lange genug gültig und wenn man es zu spät beantragt, kriegt man seinen Reisepass vielleicht nicht rechtzeitig vor der Reise zurück. Ich habe einfach mal auf gut Glück meinen Antrag zwei Wochen vor Reisebeginn abgeschickt und als ich mein Visum bekommen habe, musste ich leider feststellen, dass das Visum ganz genau einen Tag zu kurz gültig war.

Man schreibt ja zum Glück in den Antrag rein, von wann bis wann man genau reisen will und ganz theoretisch könnten die Mitarbeiter in der Botschaft das ja auch berücksichtigen, wenn sie ein Visum ausstellen. Aber Nein, das geht offensichtlich nicht. Das Visum ist gültig ab dem Tag, an dem es ausgestellt wurde und wenn es dann nicht für die ganze Reise reicht, ist das mein und nicht deren Problem.

Nach langem Überlegen, was ich nun machen soll, habe ich mich dazu entschieden, noch einmal ein Visum zu beantragen, die Gebühren nochmal zu bezahlen und dann hoffentlich ein neues Visum zu bekommen, das dann nach der Logik der Botschaft lange genug gültig sein müsste. Nun war es aber schon 5 Tage vor meiner Abreise und ich brauchte ja unbedingt meinen Reisepass, zur Not auch nur mit zu kurzem Visum, um überhaupt einreisen zu können. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, dass ich die kommenden fünf Tage nicht richtig schlafen und an nichts anderes mehr denken konnte.

Letztendlich hat eine Freundin meinen Reisepass (mit richtigem Visum!!!) bei der Botschaft in Stockholm für mich abgeholt und bei mir vorbeigebracht - per Post wäre der Pass wahrscheinlich nicht mehr pünktlich angekommen. Das witzige an der Geschichte ist, dass ich später in Tansania sowieso nochmal mein Visum verlängern musste, weil ich mich entschieden hatte, statt 3 dann doch lieber 4 Monate zu bleiben. Den ganzen Stress mit dem zweiten Visum hätte ich mir also auch sparen können. Aber nachher ist man immer schlauer!


Mit dem Buschflieger nach Mwanza

Mit dem Visum in der Tasche bin ich dann also von Stockholm, Schweden nach Mwanza, Tansania geflogen. Insgesamt war ich dafür rund 18 Stunden unterwegs. Ich hatte einen kurzen Aufenthalt in Amsterdam und einen in Nairobi. In Nairobi habe ich auch die Fluggesellschaft gewechselt ( von KLM zu Buschflieger :-) ) und dadurch, dass ich nur eine halbe Stunde Aufenthalt hatte, wurde das ganze ziemlich stressig. Letztendlich wurden wir einfach nur von einem Flugzeug in das nächste geschleust, von dem Flughafen in Nairobi habe ich also nicht wirklich etwas gesehen. Wobei ich jetzt aber auch nicht glaube, dass ich da etwas verpasst habe.

Schließlich bin ich endlich in Mwanza angekommen. Der Flughafen ist so klein... das kann man sich gar nicht vorstellen. Im Endeffekt besteht er aus ein paar Feldern, einer Start-und Landebahn und einem Gebäude, das vielleicht gerade mal so groß ist, wie in Deutschland ein Bauernhof. Dementsprechend gut ausgestattet waren auch die Flugzeuge. Aber ich bin ja immerhin gut dort angekommen und wir haben sogar Frühstück im Flugzeug bekommen. Als wir gelandet sind, hat es sich zum ersten Mal bezahlt gemacht, dass ich mein Visum schon vorher organisiert hatte, sodass ich bei der Kontrolle nicht lange warten musste.

Etwas irritiert hat mich allerdings, dass ich nach meiner Gelbfieberimpfbestätigung gefragt wurde. Eigentlich braucht man das in Tansania nämlich angeblich gar nicht. Noch mehr verwundert hat es mich aber dann, dass es gar kein Problem war, als ich gesagt habe, dass mein Impfpass im Koffer ist und ich das denen jetzt sowieso nicht zeigen kann.


Koffer in Nairobi vergessen

Ja... die Koffer! Es hat mich schon gewundert, dass die Flughafenmitarbeiter haufenweise Kisten mit Handys aus dem Flieger geschleppt haben. Eine Stunde später gab es dann die Gewissheit: Das Flugzeug hat keinen einzigen unserer Koffer mitgenommen; die standen stattdessen noch in Nairobi. Aber was soll man machen?! Gute Miene zum bösen Spiel machen!

Immerhin stand tatsächlich mein Betreuer bereit, um mich abzuholen und in meine recht spartanisch eingerichtete Wohnung zu bringen. Da ich keine Koffer dabei hatte, konnte ich mich weder duschen, noch umziehen und hatte einen richtig tollen ersten Tag in Mwanza. Immerhin habe ich daraus gelernt, dass ich ab jetzt immer mit Wechselklamotten und Shampoo im Handgepäck reise. Karibu Tanzania!

P.S.: Meine Koffer habe ich am nächsten Tag bekommen.