Schweinfurt: Bombenfund versetzt Stadt in Ausnahmezustand - spezielle Sprengtechnik notwendig
Autor: Redaktion
Schweinfurt, Sonntag, 30. April 2023
Eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat den Schienenverkehr in Schweinfurt am Samstag lahmgelegt, Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Mittlerweile gibt es aber gute Nachrichten.
Update vom 30.04.2023, 6.50 Uhr: Bombenentschärfung in Schweinfurt abgeschlossen
Die Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg, die am Freitagabend bei Arbeiten auf dem Gelände eines Logistikunternehmens in der Ernst-Sachs-Straße entdeckt worden war, konnte am Samstagabend (29. April 2023) um 20.57 Uhr erfolgreich entschärft werden, wie die Stadt Schweinfurt mitteilt. Unmittelbar darauf konnte die Führungsgruppe Katastrophenschutz, die den Einsatz koordinierte, die Evakuierungsanordnung aufheben. Um 21.06 Uhr wurde auch der Schienenverkehr wieder freigegeben.
Rund 1000 Personen mussten ihre Wohnungen ab 11.30 Uhr verlassen. Nachdem Polizei und Feuerwehr die Evakuierung um 17.45 Uhr abgeschlossen hatten, wurde mit der Entschärfung der Bombe begonnen. Im ersten Schritt wurde der Zünder der Bombe gereinigt. Als festgestellt wurde, dass dieser zerrissen war, entschied das Team des Entschärfungsunternehmens, ein Wasserschneidegerät einzusetzen, um den Zünder freizuschneiden. Dies gelang auch, jedoch musste der Zünder (nicht die Bombe selbst) noch vor Ort gesprengt werden. In einer Erdgrube, bedeckt mit einer speziellen, für solche Zwecke konzipierten Wasserblase, konnte die kontrollierte Sprengung schließlich erfolgen.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé bedankt sich bei den rund 200 Kräften, die im Einsatz waren: "Durch die sehr gute Zusammenarbeit von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdiensten, THW und der Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Schweinfurt sowie nicht zuletzt dem Sprengstoffkommando konnte der überraschende Bombenfund zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Das Ziel, keine Menschenleben zu gefährden, hatte bei diesem Einsatz oberste Priorität. Ich bedanke mich auch bei den evakuierten Anwohnern für ihr Verständnis und ihre Geduld."
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Update vom 29.04.2023, 16.15 Uhr: Bombenentschärfung in Schweinfurt verspätet sich
"Die Evakuierungsmaßnahmen im Sperrgebiet rund um den Bombenfund gehen gut voran", teilt die Stadt Schweinfurt am Nachmittag in einer Pressemeldung mit. Gegen 16.30 Uhr sollen die Maßnahmen beendet sein, heißt es weiter. Aktuell bereite das Entschärfungsunternehmen mit Unterstützung von Polizei, Feuerwehr und THW die Entschärfung der knapp 500 Kilogramm schweren Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg vor.
Personen, die aufgrund der Evakuierung nicht in ihrem Wohnraum aufhalten können, werden in den zur Verfügung gestellten Aufenthaltsmöglichkeiten (Georg-Wichtermann-Halle und Turnhalle Alexander-von-Humboldt-Gymnasium) von Rettungsdiensten betreut und verpflegt.
Der Hauptbahnhof Schweinfurt ist seit 14.30 Uhr nicht mehr erreichbar, der Bahnverkehr wurde komplett gesperrt. Die Deutsche Bahn hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Weitere Informationen hierzu finden Betroffene auf dem Regionalportal der Deutschen Bahn.
Bei Fragen können sich betroffenen Bürgerinnen und Bürger an das Bürgertelefon der Stadt Schweinfurt unter 09721 51-0 wenden. Im Einsatz sind insgesamt rund 200 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW.