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Thalmässing: Speiseöl gegen Bier - Unternehmen Lesch nutzt kuriose Tauschaktion


Autor: Agentur dpa, Melina Mark

Thalmässing, Mittwoch, 16. November 2022

Darauf können die Mitarbeiter der Firma Lesch anstoßen: Das Unternehmen mit Sitz im Landkreis Roth macht bei einer ungewöhnlichen Tauschaktion mit. Für die Franken gibt es Bier, dafür gehen tausende Liter Speiseöl an eine Brauerei. Was hat es damit auf sich?
Ein fränkisches Unternehmen tauscht Speiseöl gegen Bier und will damit auch der ukrainischen Wirtschaft helfen.


Update vom 16.11.2022, 15 Uhr: Fränkisches Unternehmen nutzt kuriose Tauschaktion - Vereine bekommen Freibier

Nachdem die Firma Lesch in Thalmässing (Landkreis Roth) 22.000 Liter Speiseöl im Zuge eines Werbegags gegen 22.000 Liter Bier der Giesinger Brauerei in München getauscht hatte, stand die Frage offen: Wohin mit dem Bier? Klar war, dass das Bier nicht einfach verkauft werden sollte. Letztendlich profitierten Gaststätten, Sportvereine und Faschingsgesellschaften von dem kuriosen Tauschgeschäft.

Das Speiseöl ging von der Giesinger Bräu zum Selbstkostenpreis an Gaststätten, die sie mit ihrem Bier belieferten. Das Thalmässinger Unternehmen, Tochter des Altfett-Recyclers Lesch, machte ein Gewinnspiel daraus: Das Bier sollte an Vereine in Bayern verlost werden, die einen besonders großen Beitrag im Thema Nachhaltigkeit erbrachten.

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Gewonnen haben unter anderem die Blaulichter Nördlingen, die SpVgg Roßstadt, der ASV Dachau, der BV Bergen und das Faschingskomitee Allersberger e.V.. Sobald ein Übergabetermin bekannt wird, bekommen die jeweiligen Vereine 33 Kästen Giesinger Bier geliefert.

Den Platz 1 belegte der 1. FC Dormitz aus dem Forchheimer Landkreis. In dem Verein ist ein Drittel der gesamten Gemeinde aktiv und sie alle legen gesteigerten Wert auf Nachhaltigkeit. Jüngst seien zwei Fußballfelder mit sparsamer LED-Beleuchtung ausgestattet worden, berichtet der Jugendtrainer Sven Rothla dem BR. Zudem kämen Kinder mit dem Fahrrad zu den Trainingsstunden und kaputte Bälle würden nicht weggeworfen, sondern repariert. "Abgelegte Schuhe werden bei uns immer weiter gegeben an die Jüngeren", sagte Rothla, als er von der ortsansässigen Schuhbörse erzählte.

Weil der Chef des Thalmässinger Unternehmens von diesem Einsatz so begeistert war, lieferte er höchstpersönlich die 33 Kästen Bier nach Dormitz. Dort trainieren die Spieler der Altherrenmannschaft mittlerweile 15 Minuten kürzer, um bei der Flutlichtanlage Strom zu sparen - außerdem haben sie so eine viertel Stunde länger Zeit, das Münchner Bier zu genießen.

Originalmeldung vom 25.08.2022, 16.54 Uhr

Freibier für Speiseöl: Eine Firma in Mittelfranken nutzt den Werbegag einer Münchner Brauerei für eine kuriose Tauschaktion. Sie tauscht 22.000 Liter Speiseöl gegen die gleiche Menge Bier.

Die Mitarbeitenden von Lesch in Thalmässing im Landkreis Roth können sich deshalb nun über Freibier freuen, die Gastronomen der Giesinger Brauerei in München über Nachschub für ihre Küche.

Bier gegen Öl getauscht: Aufruf auf Facebook gestartet

Hintergrund des Tausches ist ein Aufruf der Brauerei in den sozialen Medien im Juni, dass Gäste ihr Bier vorübergehend auch mit Speiseöl bezahlen könnten, denn dieses war in der Gastronomie wegen des Ukraine-Kriegs zeitweise schwerer lieferbar.

Die Firma Lesch, die eigentlich Altfette sammelt und zu Bio-Kraftstoffen weiter verarbeitet, hatte wiederum im Frühjahr die 22.000 Liter Speiseöl in der Ukraine gekauft, um nach eigenen Angaben die Wirtschaft dort zu stützen.

Die 22.000 Liter sollen nun sukzessive gegeneinander getauscht werden, sagte Sprecher Hubert Zenk am Mittwoch (24. August 2022). Medien hatten zuvor darüber berichtet.

"Wir sind noch am überlegen, was wir genau mit dem vielen Bier machen", sagte Zenk. Fest stehe aber, dass es nicht verkauft werden soll. "Wir wollen es für einen guten Zweck einsetzen." Und auch die Angestellten von Lesch sollten etwas davon haben.

Zum Weiterlesen: Sonnenblumenöl im Öko-Test! Kein einziges Speiseöl unbedenklich - das sind die Ergebnisse