Wenige Straßen führten von Franken nach drüben

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Der ehemalige Grenzübergang bei Eußenhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) war eine von drei nutzbaren Straßenverbindungen zwischen Franken und der DDR. Foto: Staatliches Bauamt Schweinfurt
Der ehemalige Grenzübergang bei Eußenhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) war eine von drei nutzbaren Straßenverbindungen zwischen Franken und der DDR. Foto: Staatliches Bauamt Schweinfurt

Die Zäune versperrten bis 1989 den Weg. Nur drei Straßen- und zwei Schienenverbindungen gab es von Franken in den Osten.

Als Mauer und Zäune kamen, war zunächst einmal alles dicht. Die Straßen und Wege von Unterfranken nach Thüringen und von Oberfranken nach Thüringen und Sachsen waren versperrt. "Bis 1973 war die einzige Verbindung von Franken in die DDR die A9 über den Grenzübergang Rudolphstein", erinnert sich Heinrich Gehring. Der pensionierte Leitende Baudirektor aus Kronach hat viele Jahre in den Straßenbauverwaltungen in Bayreuth, Kronach und Schweinfurt gewirkt. Die A9 sei die Transitverbindung vom Süden nach Berlin gewesen.

Erst ab 1973 hat es laut Gehring den sogenannten Kleinen Grenzverkehr gegeben, und in Franken kamen zwei weitere Straßenverbindungen in den Osten dazu: die (alte) B4 von Rottenbach (Oberfranken) Richtung Eisfeld und die B19 von Mellrichstadt (Unterfranken) nach Meiningen, vorbei am Grenzübergang Eußenhausen. Der Verkehr floss aber nur in eine Richtung: von West nach Ost.

Eisenbahnverbindungen in die DDR gab es laut Gehring in Unterfranken keine, in Oberfranken zwei: von Ludwigsstadt nach Probstzella und von Hof nach Gutenfürst. In ganz Deutschland seien nur sechs Schienenverbindungen in den Osten verfügbar gewesen, berichtet der Straßenbauer. Bis zum Jahr 1989 hat sich an dieser Straßen- und Schienensituation nichts geändert. Dann kam die Grenzöffnung. Und ziemlich schnell waren außer Rottenbach und Eußenhausen noch fünf weitere Bundesstraßen in den Osten, die jahrzehntelang nicht genutzt werden konnten, wieder befahrbar.

Nach der Wiedervereinigung war dann das Wichtigste der sechsstreifige Ausbau der A9 zwischen Berlin und Nürnberg, bezeichnet als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 12.

Aber noch ein anderes großes Projekt hat dazu beigetragen, Franken und Thüringen zu verbinden: Es trägt die Nr. 16 und war verantwortlich für den Neubau der Thüringerwaldautobahn A71 (bis 2005) zwischen Schweinfurt und Erfurt sowie der A73 (bis 2008) zwischen Lichtenfels und Suhl. Auch die A72 von Hof nach Plauen wurde ausgebaut.

Die Schienen waren zu DDR-Zeiten nur eingleisig, mittlerweile haben sie zwei Gleise.
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