Unfallschwerpunkt in Bad Königshofen: So will der Stadtrat das Problem lösen

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Der Unfallschwerpunkt "Ottelmannshäuser Straße" an der Umgehungsstraße Bad Königshofen steht bayernweit auf Rang 7. Eine Ampelanlage, wie vom Staatlichen Straßenbauamt vorgeschlagen, lehnte der Stadtrat ab. Foto: Friedrich
Der Unfallschwerpunkt "Ottelmannshäuser Straße" an der Umgehungsstraße Bad Königshofen steht bayernweit auf Rang 7. Eine Ampelanlage, wie vom Staatlichen Straßenbauamt vorgeschlagen, lehnte der Stadtrat ab. Foto: Friedrich

An der Ottelmannshäuser Kreuzung an der Umgehungsstraße Bad Königshofen kommt es immer wieder zu Unfällen. Nun hat der Stadtrat beraten, wie das Problem gelöst werden kann.

Um mindestens ein Jahr verzögert hat der Stadtrat von Bad Königshofen mit seiner mehrheitlichen Entscheidung eine Lösung des Unfallschwerpunktes an der Ottelmannshäuser Kreuzung an der Umgehungsstraße Bad Königshofen. Und das obwohl Manfred Rott vom Staatlichen Straßenbauamt Schweinfurt auf den dringenden Handlungsbedarf hingewiesen hatte.

Erst kürzlich war eine Unfallkommission vor Ort und hat dies ebenfalls befürwortet, sagte er bei der Sitzung des Stadtrates am Donnerstagabend. Immerhin steht Bad Königshofen mit dieser Kreuzung bei den Unfallschwerpunkten in Bayern an siebter Stelle. Trotzdem entschied sich das Gremium gegen die Ampelanlage, die rund 100.000 Euro kostet. Der städtische Anteil wären 23 Prozent, das sind rund 25.000 Euro.
Eine Kreisel ist mit 400.000 Euro veranschlagt, 25 Prozent muss hier die Stadt tragen, also rund 100.000 Euro

Manfred Rott hatte eingangs ausführlich Stellung zum Unfallschwerpunkt genommen und berichtet, dass das Problem die falsche Einschätzung der Autofahrer ist. Grund sei wohl die lange, gerade Strecke, wobei oftmals die Geschwindigkeit der Autos auf der Umgehungsstraße unterschätzt wird. Die Unfallkommission, die vor Ort war, sei zur Auffassung gekommen, dass ein Umbau dringend notwendig ist.

Rückblickend sagte er, dass 2012 an der Ottelmannshäuser Kreuzung sechs Unfälle verzeichnet wurden, an der Herbstädter Kreuzung waren es vier. Daraufhin wurde eine Geschwindigkeitsbeschränkung mit 80 kmH im Jahr 2013 eingeführt. Erst in diesem Jahr gab es dann wieder teils schwere Verkehrsunfälle. (wir berichteten). Die Ottelmannshäuser Straße wird übrigens aktuell pro Tag stadteinwärts von 1.012 Kraftfahrzeugen und stadtauswärts von 1.029 Kraftfahrzeugen genutzt.

Unfallschwerpunkt soll möglichst schnell beseitigt werden


Überlegungen des Staatlichen Straßenbauamtes Schweinfurt gingen dann dahin einen Kreisel für 400.000 Euro oder eine Ampelanlage für 100.000 Euro bauen zu lassen. Man wählte die Ampelanlage als günstigste Variante, auch für die Stadt, und weil schon entsprechende Leerrohre liegen. Stadtrat Oliver Haschke wollte dazu wissen, warum man beim Bau der Umgehungstraße keinen Kreisel eingeplant hatte und Stadtrat Anton Fischer wusste, dass die Stadt eine entsprechende Anfrage an das Straßenbauamt gestellt hatte. Er selbst sah die angedachte Ampelanlage als eine, wie Fischer sagte, "überstürzte Reaktion". Man sollte doch erst einmal erneut die Geschwindigkeit reduzieren und noch einmal abwarten, ob die Unfälle dann zurück gehen, zumindest für ein Jahr. "Wir wollen jedoch diesen Unfallschwerpunkt schnellstens beseitigen, für uns ist das Ausprobieren zu Ende" entgegnete Manfred Rott. Er fügte außerdem an, dass bei der Ablehnung einer Ampelanlage nicht sicher sei, ob dann ein Kreisel gebaut wird, weil hier zu wieder die Fachbehörden gefragt werden müssen.

Die Frage von Oliver Haschke, warum die Stadt mit zahlen muss, beantwortete Rott damit, dass die Stadt mit ein Baulastträger ist und da sei gesetzlich verankert, dass die Stadt einen Teil, 23 Prozent bei einer Ampelanlage und etwa 25 Prozent bei einem Kreisel, mitzahlen müsse. Diskussionen rankten sich dann um ein weiteres Vorhaben des Straßenbauamtes Schweinfurt, das die Einfahrt an der Herbstädter Straße "dicht machen möchte." Das hätte zur Folge, dass der gesamte Verkehr über die Eschenbachstraße, also am neuen Kindergarten, vorbeiführen würde. "Das wäre mir ein Dorn im Auge," sagte Bürgermeister Thomas Helbling. Dem stimmten die Stadträte ebenfalls zu. Immerhin wird die Herbstädter Straße stadteinwärts täglich von 394 Fahrzeugen und stadtauswärts von 424 Fahrzeugen befahren. Gerald Kneuer sprach zur Verminderung der Geschwindigkeit Schwellen in der Straße an. Er wisse aus anderen Gegenden, dass dort sogar Straßen bewusst aufgefräst werden.

Etwas, das Rott nicht bestätigen konnte. Schwellen in eine Straße einzubauen, sei nicht möglich, weil hier nicht nur der Normalverkehr zum Langsamfahren gezwungen wird, sondern auch Rettungsfahrzeuge ihre Geschwindigkeit verringern müssten. Das sei sicher nicht im Sinne der Bevölkerung. Letztendlich befürworteten lediglich sieben von 19 Stadtratsmitgliedern eine vom Straßenbauamt Schweinfurt vorgeschlagene Ampelanlage an der Ottelmannshäuser Kreuzung. Die Stadtratsmitglieder bestanden aber auch auf eine Geschwindigkeitsbeschränkung, die nun beantragt werden muss. Dem zweiten Antrag, gestellt von Stadtrat Anton Fischer, sich für einen Kreisel zu entscheiden, stimmten alle 19 Stadträtinnen und Stadträte zu. Informationen gab Manfred Rott noch zum Ausbau der Straße nach Eyershausen. Hier sind die Planungen abgeschlossen. Es finden noch einige Gespräche statt, bevor die notwendigen finanziellen Mittel zugesagt werden. Beginn der Baumaßnahme wird wohl im kommenden Jahr sein