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Ein Knaller-Spiel für den HSC Bad Neustadt


Autor: Peter Balthasar

Bad Neustadt an der Saale, Freitag, 14. November 2014

Da bedarf es wohl für den Fan des HSC Bad Neustadt (8./10:8) keiner Überlegung. Am Samstag (19.30 Uhr) ist ein Besuch in der Bürgermeister-Goebels-Halle zwingend angesagt, denn es läuft das einzig noch ungeschlagene Team der 3. Liga Ost, der SC Magdeburg II (2./ 17:1) auf.


"Das ist natürlich ein Knaller", glaubt nicht nur HSC-Coach Margots Valkovskis, auch von Seiten der Gäste erwartet man ein Spiel auf höchstem Niveau. Dabei gilt es für die Gastgeber, nicht nur den Heimnimbus zu verteidigen, mit einem Sieg würde man sich selbst wieder ins Gespräch bringen, nicht nur was die Tabellensituation betrifft. Nach einer bislang durchwachsenen Saison sind die Rot-Weißen gewillt, die Wende einzuläuten, eine Niederlage für sie im Tabellen-Mittelfeld festnageln. Grund der sportlich sicher befriedigenden Saison ist die Auswärtsschwäche, die Niederlage zuletzt in Burgdorf hat hoffentlich keine Spuren hinterlassen.

"Da waren wir lange an einem Punktgewinn dran, beim Gang in die Kabine durften wir auf einen Erfolg hoffen". Doch der blieb aus, weil über weite Strecken der zweiten Halbzeit in der Offensive zu wenig gelang, die Aktionen aus dem Rückraum wurden abgeblockt, die Anspiele an den Kreis von der kompakten TSV-Deckung unterbunden und die linke Angriffsseite so gut wie nicht präsent. Als es dann wieder besser lief und der Ausgleich kurz vor Schluss erzielt wurde, lief den Saalestädtern nach dem entscheidenden Gegentreffer die Zeit davon. "Was mir gefallen hat, war die gute Deckungsarbeit, vor allem unser Torhüter Felix Schmidl hielt bravourös", zeigte sich sein Coach von den Fangkünsten des Keepers überzeugt.

Dieser wird heute Abend ohne Zweifel im Brennpunkt stehen, die Sachsen-Anhaltiner bringen wurfgewaltige Schützen an den Start. Herausragend unter diesen ist aktuell in der Liga-Torjägerliste auf Platz Zwei liegende Vincent Sohmann (77 Treffer), aber auch der bundesligaerfahrene Maximilian Janke, Alexander Saul sowie die Gebala-Brüder haben sich in den letzten Wochen als Leistungsträger im Team von Bennet Wiegert hervorgetan. Dass man am letzten Spieltag beim 30:30 beim Tabellendritten in Nieder-Roden den ersten Punktverlust hinnehmen musste, sah Wiegert nicht tragisch, "in einem echten Spitzenspiel sind alle Akteure an ihre Leistungsgrenze gegangen und mehr kann ich nicht verlangen". Dass sein Goalie Philipp Ambrosius, der Bad Neustadt-Erfahrung hat, dreißig Gegentreffer kassierte, wurmte diesen zwar, dürfte ihn aber jetzt eher motivieren. Motivationsprobleme sieht und sah Valkovskis bei seinen Mannen nicht, "was uns weiter fehlt, ist die Konzentration konstant über sechzig Minuten". Die wird neben dem Kampfgeist, der ja eigentlich bei den Kurstädtern immer tadellos ist, absolut gefragt sein, "denn wir treffen auf den absolut schwersten Gegner".

Dabei muss Valkovskis auf Gary Hines verzichten, der Nationalspieler laboriert an einer Patellasehnenentzündung. "Gary hat zwei Wochen Sportverbot vom Arzt erhalten, wenn die Verletzung abgeklungen ist, wird er dann wahrscheinlich noch eine Woche Pause brauchen, bis er ganz fit ist", so sein Trainer etwas frustriert. Die anderen Krankheiten, mit der sich einige Spieler herumplagen, sind leichterer Natur (Erkältungen, etc.), sie müssten nach jetziger Prognose auflaufen können. "Wichtig wird sein, dass wir gut ins Spiel kommen", ist sich Valkovskis sicher, "gegen die Magdeburger, die zwar jung, aber alle technisch gut ausgebildet sind und einen Einsatz in der 1. Liga anstreben, einen Rückstand aufzuholen, wird unglaublich schwer sein". Das Spiel gleich auf Augenhöhe zu beginnen, soll mit Hilfe des Publikums gelingen, bei diesem Gegner sollte eigentlich eine "volle Hütte" garantiert sein. "Mit sieben spielt es sich leichter wie mit sechs", so der kryptische Hinweis und Appell des Spielertrainers an die HSC-Anhänger.