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Der HSC verliert in Magdeburg ungemütlich deutlich


Autor: Peter Balthasar

Bad Neustadt an der Saale, Sonntag, 29. März 2015

Die HSCler wollten mit einer Überraschung aus Sachsen-Anhalt zurückkehren, überraschend war dann aus ihrer Sicht die hohe Niederlage.


SC Magdeburg II - HSC Bad Neustadt 35:25 (19:11).
"Bei uns ist bis auf die Anfangsminuten überhaupt nichts gelaufen", gab sich Coach Margots Valkovskis am Sonntagmittag zerknirscht, der Gegner hat alle seinen Stärken, vor denen ich im Vorfeld gewarnt hatte, zum Tragen gebracht, wir die unseren nur ganz selten". Das sah auch sein Kollege Benbet Wiegert so, der sich nicht über den eigenen Erfolg, sondern klammheimlich auch über die Sensationsniederlage des unmittelbaren Verfolgers Elbflorenz Dresden freuen durfte.

In der Hermann-Gieseler-Halle sah es anfangs nach einer spannenden Angelegenheit aus, denn nach der schnellen 2:0-Führung der Gastgeber glichen Jan Wicklein per Siebenmeter und Maximilian Schmitt aus. Die folgenden Treffer des nun endgültig designierten Meisters resultierten aus abgeblockten Würfen der Saalestädter, was die flinken Hausherren zu erfolgreichen Kontern nutzten. "Das war unsere große Schwäche über die gesamte Spielzeit", konstatierte der HSC-Trainer, "ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns in dieser Saison schon einmal so viele Tempogegenstöße eingefangen haben". Ab und an traf zwar auch SC-Kreisläufer Bruno Zimmermann (5), den langen Tomasz Gebala (2) hatte die Gäste-Deckung dagegen gut im Griff. Davon konnte gegen den Liga-Torjäger Vincent Sohmann (12/3) keine Rede sein, dieser narrte, obwohl die HSC-Deckung mehrmals die Variante änderte, diese permanent.

Nach dem 7:5 durch Vilim Leskovec, der überhaupt nicht in Tritt kam, folgte der schon entscheidende Zwischenspurt der Wiegert-Sieben, die sich binnen vier Minuten auf 9:5 absetzte und gegen nun schon hypernervöse Kurstädter nochmals vier Treffer zum 13:5 folgen ließ. Da konnte einem HSC-Goalie Felix Schmidl leidtun, der sich fast ständig einem auf ihn zustürmenden SCler gegenübersah und so kaum Positives zustande brachte. Aber auch sein Nachfolger Fabian Tatzel (20.- 30., ab 47.) war nicht zu beneiden, denn seine Vorderleute brachten kein Bein auf den Boden, woran auch zwei Auszeiten nichts ändern konnten. Fünf Minuten vor der Pause war die Begegnung beim Stand von 18:7 schon vorentschieden, ein Treffer von Emil-Feuchtmann sowie zwei Tore von Franziskus Gerr waren keine wirklichen Mutmacher beim Kabinengang.

Wer von den mitgereisten Fans auf eine Aufholjagd hoffte, wurde in den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs gleich eines besseren belehrt. Gary Hines, der sich so gut wie nicht in Szene setzen konnte, kassierte eine Zeitstrafe, was Sohmann zum 20:11 nutzte. Im Gegenzug scheiterte Jan Wicklein, nach langer Zeit wieder einmal, bei einem Siebenmeter am starken Philipp Ambrosius (21 Paraden), den folgenden Angriff schloss Sohmann zum 21:11 ab. Nach einem Foul an Franziskus Gerr deuteten die wenig geforderten niedersächsischen Schiedsrichter neuerlich auf die Siebenmeter-Linie, Wicklein fand in Ambrosius wieder seinen Meister. Dies versetzte den Gästen den endgültigen Schlag, im Prinzip war von da an nur noch Schadensbegrenzung angesagt. "Ich bin dann selbst nicht mehr aufs Parkett, da ich auch nicht in der Lage gewesen wäre, für ein Wende zu sorgen", erklärte Valkovskis seinen Nichteinsatz.

Die Wiegert-Seben, die mit einem Großaufgebot angetreten war, setzte sich jetzt noch deutlicher ab, ihr Coach konnte es sich leisten, früh Ersatz- und Nachwuchskräfte, die sich allesamt nahtlos einfügten, einzusetzen. Die Misere der Rot-Weißen wurde dann um die 40. Minute noch einmal deutlich vor Augen geführt. Nachdem Maxi Schmitt, noch einer der Aktivposten, zum 27:14 verkürzt hatte, kassierte Zimmermann eine Zeitstrafe, die der Tabellenführer unbeschadet überstand. Auch deswegen, weil nun Wicklein-Ersatz Hines einen Siebenmeter nicht unterbringen konnte. Zwar scheiterte dann auch Sohmann bei derselben Übung, doch bauten die Gastgeber, die sich regelrecht in einen Rausch spielten, den Vorsprung in den nächsten Minuten auf 31:19 aus. Die Schlussphase war dann von Unterzahlsituationen geprägt, wobei Sohmann eine Unterzahl zum 34:21 nutzte. Gerr, Wicklein und Michal Panfil (2x) schönten das Ergebnis zwar auf ein 34:25, doch den Schlusspunkt setzte dann mit Johannes Wasielewski (3) einer der "Youngsters", der den Sprung in die erste Bundesliga schaffen kann.
Tore für den HSC: Jan Wicklein (5/2), Maximilian Schmitt (4), Gary Hines (3/2), E. Feuchtmann-Perez (3), Franziskus Gerr (3), Lukas Böhm (3), Michal Panfil (2), Vilim Leskovec (1), Harald Feuchtmann-Perez (1).