Druckartikel: Seltene Dokumente der Bad Königshöfer Geschichte

Seltene Dokumente der Bad Königshöfer Geschichte


Autor: Hanns Friedrich

Bad Königshofen im Grabfeld, Montag, 25. Januar 2016

Ausstellung "Kostbarkeiten aus dem Stadtarchiv" eröffnet
Ein Blick in die Vitrinen mit den historischen Dokumenten aus dem Stadtarchiv warfen: stellvertretender Landrat Josef Demar, Vereinsvorsitzender Hanns Friedrich, Archivar Gustav Tschochner, stellvertretender Vereinsvorsitzender Reinhold Albert und Bürgermeister Thomas Helbling.  Text/Foto: Hanns/Andrea Friedrich


"Wichtige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und diese Ausstellung ist ein solcher Schatten", sagte stellvertretender Landrat Josef Demar am Sonntagnachmittag bei der Eröffnung der Ausstellung "Kostbarkeiten aus dem Stadtarchiv". In den Museen Schranne werden bis Mitte März fast 90 historische Bilder gezeigt, außerdem bislang nie in der Öffentlichkeit ausgestellte Urkunden, darunter auch Dokumente mit den ältesten Stadtsiegeln der Kommune.

Die Präsentation wurde vom Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld zusammengestellt mit Unterstützung des Stadtarchivars Gustav Tschochner sowie Michael Katzenberger von der Stadt Bad Königshofen. Erneut hat sich damit gezeigt, wie wichtig die Museen Schranne für derartige Ausstellungen sind.

Ein weiterer Grund für die Stadt, das Museum zu erhalten, wie Bürgermeister Thomas Helbling sagte.
Dank sagte das Stadtoberhaupt dem Vereinsvorsitzenden und Kreiskulturreferent Hanns Friedrich sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden, Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert, die beide federführend die Ausstellung erstellt haben. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Johannes Tappert von der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen.
Stellvertretender Landrat Josef Demar überbrachte die Glückwünsche von Landrat Thomas Habermann zur 1275-Jahrfeier der Stadt Königshofen. Leider sei er terminlich verhindert, verspreche aber bei weiteren Festlichkeiten präsent zu sein. Josef Demar stellte die gelungene Präsentation durch den Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld heraus, die einen Querschnitt durch die Stadtgeschichte zeige.
Als tragende Säule im Kulturleben des Grabfeldes bezeichnete er den Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld und insbesondere die beiden Vorsitzenden Hanns Friedrich und Reinhold Albert. Schließlich berief sich der stellvertretende Landrat auf das bekannte Zitat "Wichtige Ereignisse werfen ihre Schatten voraus". "Solch ein großer Schatten ist diese Ausstellung, des Vereins für Heimatgeschichte zur 1275-Jahrfeier der Stadt Königshofen im Grabfeld."
Vereinsvorsitzender Hanns Friedrich erinnerte an Besprechungen seiner Vorstandschaft. Schnell sei man sich einig gewesen, das Jubiläum der Stadt durch Ausstellungen, Vorträgen oder auch historische Stadtführungen mit zu gestalteten. Auftakt sei die Präsentation von knapp 90 Bilddokumenten aus dem Stadtarchiv. Bewusst habe man die Ausstellung "Kostbarkeiten aus dem Stadtarchiv" genannt, "denn wir zeigen wirklich Kostbarkeiten sowohl durch historische Fotos aber auch durch Dokumente."
Der Vereinsvorsitzende ist seit einigen Jahren dabei, das Bildarchiv der Stadt zu digitalisieren und so sei es für ihn und Reinhold Albert etwas einfacher gewesen, die Bilddokumente zu sortieren.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Geschichte der Stadt und zeigt die Kopie einer Urkunde, dessen Original im Staatsarchiv in München liegt. Hier wird Königshofen als Cunigishaoba in pago Graffelti - also eine Königshube - oder Siedlung im Grabfeld genannt. Zu sehen sind Zeichnungen der einstigen Festungsstadt und Bilddokumente aus vergangenen Jahrhunderten. Der Vereinsvorsitzende stellte abschließend fest: "Es lohnt sich, diese Ausstellung in Ruhe zu betrachten und damit in die Geschichte der Stadt Königshofen einzutauchen."
Die gezeigten Urkunden und Bücher sind überaus wertvolle und seltene Dokumente, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld, Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert. Bei der Eröffnung der Ausstellung "Kostbarkeiten aus dem Stadtarchiv" ging er kurz auf die Geschichte der Stadt und das Jahr 741 ein, als Königshofen in einer Urkunde erstmals genannt wird.
Seit dem 13. Jahrhundert waren die Grafen von Henneberg im Besitz Königshofens. Aus dieser Zeit stammt die älteste Urkunde des Stadtarchivs von Bad Königshofen. Diese Urkunde von 1344 ist beglaubigt mit dem ältesten nur noch in diesem einen Exemplar vorhandenen Stadtsiegel. Es zeigt auf dreieckigem Schild die auf dem Berg stehende Henne, also das Wappen der Grafen von Henneberg.
Die zweitälteste Urkunde ist ebenfalls ausgestellt. Zu sehen ist das Stadtsiegel, mit drei auf Giebeln stehende Türmen.
In der Ausstellung gibt es eine kunstvoll verfasste Geburts- und Einbürgerungsurkunde des bekannten Barockbildhauers Johann Joseph Keßler von 1745 und weitere Schätze aus dem Stadtarchiv. Dazu gehören die beiden ältesten dort vorhandenen Bücher. Sie stammen aus der Zeit von 1587 bis 1600. Dann werden zwei Bände mit fürstbischöflich würzburgischen Verordnungen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sowie eine Bibel aus der Zeit um 1650 gezeigt. Bad Königshofen habe ein hervorragend aufgestellt Archiv, das seit einigen Jahren in den bewährten Händen von Stadtarchivar Gustav Tschochner liegt.
Reinhold Albert bezeichnete damit das Königshöfer Stadtarchiv als eines der reichsten und am weitesten zurück reichenden Archive Mainfrankens. "Darauf kann die Stadt Königshofen mit Recht heute noch stolz sein." Die Ausstellung ist Dienstag von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Donnerstag von 10 bis 12 und 17 bis 19 Uhr geöffnet, ebenso Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.