Rhöner Bier: Vom Halm zum Krug
Autor: Regina Vossenkaul
Bad Neustadt an der Saale, Mittwoch, 14. Mai 2014
"Wir sind Rhöner Bier” ist der Slogan, der das Leader-Projekt "Vom Halm zum Krug” bekannt machen soll. Kürzlich wurden die Fortschritte des Projekts im Landratsamt vorgestellt.
Wie Landrat Thomas Habermann im großen Sitzungssaal erläuterte, geht die Idee auf den ehemaligen Senator Karl Groenen zurück, der die Produktions- und Wertschöpfungskette darstellen und das regionale Produkt Bier ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken wollte. "Wir sind bestes Braugerste-Anbaugebiet, haben engagierte Landwirte, eine Mälzerei und viele private Brauereien mit hervorragenden Produkten", erklärte der Landrat. Der Hopfen muss allerdings überwiegend von außerhalb bezogen werden, ansonsten entsteht ein regionaler Wirtschaftskreislauf, bei dem die Konsumenten im Landkreis, die bekanntermaßen die meisten Feste in Bayern feiern, eine wichtige Rolle spielen. "Gelebte Heimatliebe" nannte Habermann das Trinken von heimischen Bieren.
Michael Pfaff, Geschäftsführer der mit der Durchführung betrauten Tourismus-GmbH Bayerische Rhön, hatte einige statistische Angaben mitgebracht.
Projektleiterin Franziska Bischof hat die Koordination übernommen und berichtete von den neun Brauereien, die sich beteiligen, dazu gehören Karmeliter, Lang, Streck, Pax-Bräu, Rother Bräu, Kloster Kreuzberg, Ostheimer Bürgerbräu und die Brauhäuser Oberstreu und Niederlauer. Das entwickelte Logo "Wir sind Rhöner Bier" erkläre sich von selbst. Das "Wir" stehe im Mittelpunkt, darin seien Erzeuger und Konsumenten eingeschlossen. Gläser tragen das Logo und auf alle Flaschen kann es zusätzlich aufgebracht werden. Ein Bier-Radweg soll konzipiert werden, der alle Brauereien und die Mellrichstädter Mälzerei einschließt. Zum Mitmachen sind alle aufgerufen, die bei einem Video-Wettbewerb gern einen Kasten Bier gewinnen wollen. Die Teilnehmer sollen in einem Video-Clip darstellen, warum sie gern Bier trinken und was sie damit verbinden. Das darf auch lustig sein, wie der vorgeführte Trailer zeigte, an dem drei Seniorinnen mit viel Spaß mitgewirkt haben: Rosalie Dulag und Lydia Kaufmann aus Weißbach sowie Irene Lindner aus Wegfurt entschließen sich in dem kurzen Video-Clip, selbst einen kurzen Film zu drehen und nutzen die Gelegenheit, um ihrem Ärger Luft zu machen mit der Aufforderung "Rückt endlich mal euer Freibier raus, ihr Sparbrenner!"
Karl Groenen erinnerte noch einmal an das Ziel des Projekts die regionalen Produkte zu unterstützen, was im Zeitalter der Globalisierung immer wichtiger werde. Regionale Kreisläufe und damit auch Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben, das gelte nicht nur für das Bier, sondern auch für andere Produkte. Er verwies auch auf die gute Wasserqualität, sie spiele eine große Rolle bei der Bierherstellung. Er wandte sich gegen die "Geiz ist geil - Mentalität", dadurch verliere man viel Wirtschaftskraft.
Das Projekt "Vom Halm zum Krug" soll die Bedeutung der regionalen Bierherstellung für die Kulturlandschaft und die heimische Wirtschaft bewusst machen. Tradition und Heimatverbundenheit sollen bewahrt werden. Die Kosten des Projektes liegen bei rund 60.000 Euro brutto, das wird zur Hälfte aus EU-Mitteln über Leader finanziert, die andere Hälfte vom Landkreis, der Tourismus GmbH Bayerische Rhön sowie den Brauereien und der Mälzerei. Die Brauereien planen teilweise eigene Aktionen anlässlich des Tags des Bieres, die rechtzeitig bekannt gegeben werden. Der Video-Clip ist demnächst auch auf der Websitezu sehen.