Neues von den Freunden der Osterburg
Autor: Marion Eckert
Bischofsheim an der Rhön, Mittwoch, 13. Mai 2015
Im Januar 2005 gründeten 30 interessierte Bürger den Förderverein "Freunde der Osterburg", der sich zum Ziel gesetzt hat die Ruine Osterburg freizulegen und zu sanieren.
"Wir sind heute stolz auf das Erreichte", betonte der Vorsitzende Bruno Werner bei der Jahreshauptversammlung. "Nur durch die selbstlose Arbeit vieler konnte das gelingen." 334 Mitglieder habe der Verein mittlerweile. "Ganz besonders freut uns die ständig wachsende Anerkennung unserer Anstrengungen durch die Mitbürger." Im vorigen Jahr beschränkten sich die Aktivitäten auf der Burg auf Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen wie Mäharbeiten, Entfernung des Pflanzenwuchs auf dem Mauerwerk, Kartierung und Ausbesserung der Winterschäden.
Es fand Besichtigung der Anlage mit Bürgermeister Udo Baumann und Förster Pankratius statt, um Sichtschneisen in Richtung Oberweißenbrunn und Frankenheim in den Wald zu schlagen.
Auch sei darüber gesprochen worden, den erneuten Bewuchs in Richtung Haselbach und Kreuzberg zu entfernen sowie über die Entbuschung des Halsgrabens.
Zahlreiche Gruppen wurden durch Wolfgang Schön, Hermann Ziegler und Wolfgang Schneider über das Burggelände geführt. Außerdem hielt Wolfgang Schön einen Vortrag in Unterweißenbrunn.
TV Touring wurde auf die Osterburg aufmerksam und kam zu einer Fernsehaufnahme auf die Burgruine.
Um die Kasse aufzubessern waren die Freunde der Osterburg wieder sehr aktiv, übernahmen Bewirtungen bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem Schreinertag oder beim Adventsmarkt.
Wolfgang Schön berichtete über die Pläne die Burg in ihren räumlichen Dimensionen zu zeigen und erlebbar zu machen. Dazu soll der Palas auf einer Länge von 58 Meter und einer Breite von 12 Metern frei gelegt werden. Vermutlich müsse drei bis vier Meter in die Tiefe gegraben werden, um den vorhandenen Schutt abzutragen.
Dazu soll eine Art Stufenförmiges Profil angelegt werden, um sicher zu stellen, dass mögliche archäologische Funde nicht zerstört werden. Mit rund 2.400 Kubik Erde und Steine sei zu rechnen. Für diese Arbeiten seien dann viele Grabungshelfer notwendig, die den Verein auch ganz praktisch unterstützen und in Handarbeit helfen, die Profile anzulegen Um eine möglichst hohe Sicherheit über mögliche Grabungsfunde wie Mauerreste und ähnliches zu bekommen, seien nun Untersuchungen in Auftrag gegeben wurden, unter anderem ein georeferenziertes Messsystem, das in diesem Jahr ausgeführt werden soll. Die eigentlichen Grabungen zur Freilegung seien dann für 2016 vorgesehen.
Die Freunde der Osterburg sind mit dieser Entwicklung sehr zufrieden, denn in den Jahren 2011 und 2012 wurde ihr Ansinnen zur Freilegung des Palas vom Amt für Denkmalpflege negativ beschieden. Ein erneuter Anlauf war nun insoweit erfolgreich, dass den Osterburgfreunden von Amtsseite die Zustimmung signalisiert wurde, allerdings unter der Auflage, dass ein Archäologe während der Freilegungsphase vor Ort das Vorhaben begleitet. Das Amt für Denkmalpflege vermittelte den Freunden der Osterburg den Projektleiter Archäologie des Archäologischen Spessartprojekt Harald Rosmanitz, der diese Funktion übernehmen wird.
Die Kosten hierfür belaufen sich auf 41.600 Euro, 10.000 Euro erwarten die Freunde der Osterburg aus Mitteln der Kulturstiftung des Bezirk Unterfranken, weitere Fördermittel werden erhofft. Nicht in den Kosten beinhaltet sind Restaurierungskosten für mögliche bei der Grabung zu Tage tretende Fundstücke, wie auch die Kosten für eine Sanierung und Aufmauerung vorhandener Baustrukturen.
Bruno Werner betonte mehrfach, wie wichtig es sei, die Burganlage auch in ihrer räumlichen Ausprägung zu präsentierten. Immer wieder werde der Verein auch von Gästen darauf hingewiesen.
Keine gravierenden Veränderungen gab es bei der Neuwahl. Bruno Werner wurde als Vorsitzender am Amt bestätigt ebenso wie seine Stellvertreter Wolfgang Schön und Michael Vieres. Neu im Amt als Schriftführer ist Paul Dinkel, er löst Dietrich Fromme ab, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl stellte. Die Kasse führt Edgar Enders. Als Beisitzer gehören der Vorstandschaft an: Sonja Schrenk, Dr. Wolfgang Schneider, Roswitha Werner, Roland Köstler, Dietrich Fromme, Günther Faulstich, Hermann Ziegler, Hans Peter Koch, Gert Raimann und Hans Schrenk. Für das Internet und die Öffentlichkeitsarbeit ist Frank Dickas zuständig. Als Kassenprüfer fungieren Rigobert Weyer und August Ruck.
Der Bürgermeister gehört Kraft Amtes der Vorstandschaft an.