Druckartikel: Museum, Fußball und Rhöner Bier

Museum, Fußball und Rhöner Bier


Autor: Stefan Kritzer

Bastheim, Mittwoch, 11. Mai 2016

Die Lokale Aktionsgruppe Rhön-Grabfeld hat aktuelle und künftige Leader-Projekte fest im Blick
Der Mountainbike-Tourismus in der Rhön soll weiter ausgebaut werden. Das ist eines von vielen Projekten im Rahmen der Leader-Förderungen.  Foto: Stefan Kritzer


Die Lokale Aktionsgruppe Rhön-Grabfeld (LAG) hat auch in diesem Jahr wieder mehrere Leader-Projekte im Fokus. So stehen Fördermittel unter anderem für das Rhönmuseum in Fladungen wie für den weiteren Ausbau des Mountainbike-Tourismus in der Rhön bereit. In Kunst und Kultur Kloster Wechterswinkel trafen sich die Mitglieder der LAG zu ihrer jährlichen Versammlung. Und diskutierten hierbei schon mal mögliche Projekte der Zukunft.

Einen geeigneteren Versammlungsort hätte die Lokale Aktionsgruppe im Landkreis kaum finden können. Schließlich sind in das 2009 eröffnete Kulturzentrum reichlich Mittel aus der Leader-Förderung geflossen und haben es letztendlich auch erst möglich gemacht.

Der Vorsitzende der vor zwei Jahren gegründeten LAG, Landrat Thomas Habermann, konnte einen stattlichen Anteil der exakt 101 Mitglieder der Aktionsgruppe im Festsaal des Klosters begrüßen.
Regelmäßig trifft sich die Lenkungsgruppe der LAG, um über aktuelle Projekte zu diskutieren. Einmal im Jahr findet zudem eine "Projektbereisung" statt, um die Entwicklungen vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Die Lokale Aktionsgruppe Rhön-Grabfeld ist in der aktuellen Förderperiode, die bis ins Jahr 2020 reicht, mit einem regionalen Entwicklungskonzept nach Vorgaben des Landwirtschaftsministeriums als Lokale Entwicklungsstrategie (LES) vertreten. Auch im EFRE-Programm für "Nachhaltige Stadt-Umland-Entwicklung" und mit einem IRE-Konzept (Integrierte räumliche Entwicklungsmaßnahmen) ist die LAG an Fördertöpfen dran.
Leader-Koordinator Wolfgang Fuchs berichtete von den 68 LAGs allein im Freistaat Bayern. "Da ist ein großes Netzwerk entstanden". So arbeitet die LAG Rhön-Grabfeld unter anderem eng mit dem Landkreis Bad Kissingen wie weiteren Kreisen in Unterfranken zusammen. Grundlegend sind für Wolfgang Fuchs bei der Projektierung stets zwei Fragen: "Was brauchen wir für die Region und wo gibt es die Mittel dafür?" Gemeinsam mit Regionalmanagerin Ursula Schneider, Geschäftsführerin Isabel Dörr und Assistentin Luisa Lurz sucht und findet die LAG stets neue förderfähige Projekte.



Geld für Rhönmuseum und Apitherapie

Ursula Schneider freut sich besonders darüber, dass die Leader-Mittel für das Rhönmuseum in Fladungen nun bald zur Verfügung stehen. Mit 260.000 Euro gibt es laut Schneider "mehr als normal" für das Projekt des überregional bedeutsamen Heimatmuseums. Erschlossen ist zudem ein Fördertopf über 44.823 Euro (48 Prozent) für das Apiairtherapiezentrum Rhön-Grabfeld im Bienenzentrum Bad Königshofen. Auch die Mountainbiker dürfen sich über eine Leader-Förderung freuen. Das Kooperationsprojekt Mountainbike-Region Rhön, Teilbereich Bayerische Rhön und Vorland, kann mit 91.296 Euro (70 Prozent) Förderung für die Ausweisung neuer Strecken und einer Stärkung dieses Tourismussektors rechnen. Die Schranne in Bad Königshofen erhält Leader-Mittel in Höhe von 60.000 Euro für die Schaffung eine Zentrums für Kultur, Jugend und Bildung im Grabfeld. Auch das Internetportal des Landkreises für neue Seiten wie den "Club der Rückkehrer" erhält eine Förderung in Höhe von 58.800 Euro. Ursula Schneider bezifferte die zur Verfügung stehenden Mittel im aktuellen Zeitraum auf 1,1 Millionen Euro für Einzelprojekte. Weitere 400.000 Euro sind in Kooperationsprojekten abrufbar.
Ein Einzelprojekt der Zukunft könnte der Tourismus rund um den Badesee in Irmelshausen sein. Oder die Gründung eines Biergartens für die lokalen Brauereien im Netzwerk "Wir sind Rhöner Bier" in Ostheim. Auch eine Förderung des Nachwuchses bei den Großbardorfer Fußballern fällt in den Bereich der Leader-Projekte der Zukunft. Neue Fördermöglichkeiten zum Beispiel für Kleinstprojekte wie Bürgeraktionen sind in der kommenden Förderperiode ebenfalls denkbar, berichtete Wolfgang Fuchs. Stefan Kritzer