Mobil saugen und stauen
Autor: Hanns Friedrich
, Montag, 06. März 2017
Kreisfeuerwehrtag mit Vorführung in Saal an der Saale
Was tun, wenn ein Bachlauf gerade mal 15 Zentimeter tief ist und damit für die Saugstelle der Feuerwehr zur Wasserförderung nicht ausreichend ist? Eine Lösung hat die Feuerwehr Willmars beim Kreisfeuerwehrtag in Saal an der Saale mit ihrer mobilen Staumauer und ihrer mobilen Saugstellevorgestellt.
Kreisbrandrat Stefan Schmöger eröffnete den Kreisfeuerwehrtag in der Festhalle von Saal an der Saale und begrüßte die Wehrleute aus Rhön und Grabfeld begrüßt.
"Vor allem die mobile Staumauer hat sich schon bewährt, unter anderem beim Brand am Ponyhof", sagte Kommandant Joachim Krech im Anschluss bei einer Vorführung an der Fränkischen Saale. Seit zwei Jahren hat die Wehr diese "Staumauer", die einem Schneeschieber ähnelt, der mit einer Folie ausgestattet ist, in dem sich das Wasser sammelt. Dort hinein wird dann der Saugschlauch gestellt und schon gibt es das notwendige Nass.
Aufmerksam auf so ein Gerät wurden die Verantwortlichen durch eine Sendung Rundfunk. Das sei Anlass gewesen diese mobile Saugstelle für rund 1000 Euro zu kaufen.
Gut genutzt wird in Willmars auch eine mobile Saugstelle, die ebenfalls in flachen Gewässern einsetzbar ist. Dass beides gut funktioniert, konnten die Wehrleute aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld bei der Vorführung erkennen.
Schmöger dankte der Wehr aus Willmars, besonders Kommandant Joachim Krech für die Moderation. Vor Ort war auch stellvertretender Landrat Josef Demar, der sich vor allem für die mobile Staumauer interessierte. Schmöger informierte in Kurzform aber über ein Thema, das im vergangenen Jahr aktuell wurde, als bei einer Feuerwehr (nicht in Rhön-Grabfeld) durch Rückspülung bei der Löschwasserentnahme Trinkwasser verunreinigt wurde. Das geschah im Bundesgebiet mittlerweile schon mehrfach. Grund sei unter anderem gewesen, dass keine Pumpe zwischen geschaltet war. Deshalb haben die Gemeinden als Wasserlieferanten den Feuerwehren bei der Löschwasserentnahme nun Vorgaben gemacht, die beachtet werden müssen.
Mittlerweile wurden verschiedene Möglichkeiten, sogenannter "Rückflussverhinderer" ausgelotet, wobei ein Systemtrenner den Feuerwehren zusagt. Er wird Ende des Jahres auf den Markt kommen und ist einfach zu bedienen. Bei den Vorträgen von Kreisbrandinspektor Thomas Graumann wird es in den einzelnen Feuerwehrbezirken in diesem Jahr dann auch Vorführungen geben.
Mit Neuerungen der Verwaltungssoftware zur Einsatznachbearbeitung (ELDIS) befasste sich der Kommandant der Bad Königshofener Feuerwehr, André Knies. Das System zeigt auf, was die Wehren leisten, wie viele Stunden sie im Einsatz sind, mit wie viel Fahrzeugen und Einsatzkräften. Die Feuerwehren müssen ihre Jahresberichte bekanntlich den Gemeinden vorlegen. Eine enorme Hilfe ist dabei diese Verwaltungssoftware. Auch rechtlich gesehen sind solche Einsatzberichte erforderlich. Dort sind zum Beispiel die Hilfeleistungs- und Brandeinsätze gesondert aufzulisten und damit prozentual erfasst.
Schließlich gab es noch Informationen von Kreisbrandinspektor Michael Omert über die modulare Truppausbildung im Landkreis Rhön-Grabfeld. Mindestalter ist 15 Jahre, die Ausbildung dauert dann zwei Jahre, es folgt eine Abschlussprüfung und danach erhalten die Teilnehmer die Truppführerqualifikation der Feuerwehr. Die Wehrleute bekamen Informationen über den Kommunalen Versicherungsverband Bayern durch Bernhard Goldhofer aus München. Ihm ging es um den Versicherungsschutz von Feuerwehrdienstleistenden im Einsatz und Übungsdienst. Goldhofer war selbst Oberlöschmeister und kennt sich daher in der Sachlage aus.