Kindergarten erhält wieder das ÖkoKids-Siegel
Autor: Marion Eckert
Oberelsbach, Montag, 17. Dezember 2012
Der Kindergarten Oberelsbach ist in 2012 nicht nur als Bewegungskindergarten ausgezeichnet worden, sondern wurde auch zum zweiten mal in Folge mit dem ÖkoKids-Siegel ausgezeichnet. Damit werde das Bemühen des Kindergartens um eine kindgerechte Umwelterziehung auch im Jahr 2012 gewürdigt
Das erklärte die Bürgermeisterin schon in den Bürgerversammlungen vor einigen Wochen. Das Kindergartenprojekt stand unter dem Thema "Unser Freund, der Baum". Forschen, experimentieren und die Bedeutung der Bäume für den Menschen standen hier im Vordergrund, der achtsame Umgang mit der Umwelt wurde hautnah erlebt. "Die Auszeichnung soll für die Mädchen und Jungen Motivation sein, sich auch in Zukunft weiter für den Umweltschutz zu engagieren."
Das Siegel "ÖkoKids-Kindertagseinrichtung Nachhaltigkeit" wird in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern vergeben Die Verleihung fand am Wochenende in Nürnberg statt.
Insgesamt erhielten 47 Kindergärten aus Nordbayern von Melanie Huml, Staatssekretärin des bayerischen Umweltministeriums, die Auszeichnung "ÖkoKids - KindertageseinRICHTUNG Nachhaltigkeit". Diese Einrichtungen hatten Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit durchgeführt und dokumentiert. Eine Jury aus Vertretern des Umweltministeriums, des Sozialministeriums und des LBV verlieh insgesamt 104 bayrischen Einrichtungen diese Auszeichnung.
Dass die Auszeichnung bei den bayerischen Kindertagesstätten gut ankommt, zeigt auch die Tatsache, dass viele Einrichtungen schon zum zweiten Malt mitmachen und das Thema Umwelt, Natur und Nachhaltigkeit dauerhaft in den Kindergarten integrieren wollen.
Ins pädagogische Konzept aufgenommen
"Der Kindergarten Oberelsbach hat die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung in sein pädagogisches Konzept mitaufgenommen", erklärte Kindergartenleiterin Christina Wolf. Zusätzlich zur Auszeichnung wurde der Oberelsbacher Kindergarten mit einem Gutschein der Theatergruppe Chapeau Claque aus Bamberg belohnt, die im Kindergarten das Klimabotschafterstück "Professor Kleinstein und der Rußdrache" aufführen werden.
Das Oberelsbacher Projekt "Unser Freund, der Baum" wurde in fünf Schwerpunkte unterteilt: So funktioniert das Ökosystem Baum; Die Bedeutung des Baumes für Menschen, Tiere und Pflanzen; So schützen wir unsere Bäume - achtsamer Umgang mit unseren Bäumen; Mit dem Förster durch den Wald; Der Baum - ein Zauberer.
Das Projekt selbst war auf zwei Wochen begrenzt. "Es sollte Grundstein für richtiges Handeln in der Natur, am Waldtag und bei Exkursionen sein", so Wolf. Es wurde ein "Baum-Freude-Ausweis" gebastelt, beim wöchentlichen Waldtag wurden Nadel- und Laubbäume kennen gelernt.
Mit allen Sinnen wurde der Baum entdeckt. "Riechen, fühlen und hören waren Bestandteile der Entdeckungsreise durch den Wald." Mit Wachsmalkreiden wurden Rindenbilder hergestellt. In diesem Zusammenhang kam die Bedeutung der Rinde zur Sprache. Warum braucht der Baum die Rinde? "Hier hatten die Kinder sehr viele Ideen. Schön war es für uns, dass die Kinder selbst erkannten, wie wichtig die Rinde ist, und dass sie auf keinen Fall beschädigt werden darf", erinnert sich die Kindergartenleiterin an die Exkursionen.
Die Wurzel ist so groß wie die Krone
"Wir schauten uns den Baum genauer an. Wie funktioniert der Baum? Wie isst und trinkt er? Wie findet er Halt in der Erde? Im Nachbargarten stellten wir uns um einen Baum und überlegten, wie groß die Wurzel wohl ist." Schnell haben die Kinder erkannt, dass die Wurzel so große wie die Krone sein muss. "Die Kinder waren begeistert von der Größe unter der Erde." Sie spielten selbst die Bestandteile des Baumes. Dann kam der Wind, der Regen und der Borkenkäfer.
Es wurden auch gefällte Bäume angeschaut, der Aufbau des Stammes erklärt und durch Zählen der Jahresringe versuchten die Kinder, das Alter der Bäume herauszufinden. "Man konnte deutlich spüren, wie die Kinder in nur einer Woche zu richtigen Baumfreunden geworden sind", so Wolf.
Mit dem Förster von Oberelsbach, Matthias Schlund, ging es in den Wald. Es wurden verschiedene Spiele gespielt, durch ertasten der Rinde waren die Bäume zu erraten. Großes Interesse zeigten die Kinder an den Tieren im Wald.
Bewegungsspiele, physikalische Experimente und kreatives Arbeiten ergänzte das Projekt. Zum Abschluss bekam jeder Baumfreund einen Apfel mit Anleitung zum Apfelbaum. "Schön ist die Rückmeldung, dass fast bei allen ein Baum gewachsen ist, der gehegt und gepflegt wird."