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Grenzerfahrungen


Autor: Redaktion.

Eußenhausen, Mittwoch, 20. August 2014

Das Interesse der Kinder und Jugendlichen an dem, was vor 25 Jahren in Deutschland passierte, steigt. Das jedenfalls zeigen Exkursionen von Schulklassen und Jugendcamps an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Sie kamen unter anderem von der Walddorf-Schule aus Ulm aber auch im Rahmen eines Ferienprogramms aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen.
Foto: Friedrich Hanns


Mit einer Kunstaktion beschäftigten sich die Schüler aus Ulm mit dem Thema "Mauern aufbrechen in den Köpfen und Herzen" und das wiederum gehörte zum Projekt Deutsche Einheit in besagter Schule. Die Schüler hatten dazu 19 verschiedene Tafeln gemalt, die die unterschiedlichsten Motive darstellten.

Wie war das, als Menschen im Sperrbezirk lebten und warum konnte man nicht einfach über die Grenze? Fragen, die sich die Jugendlichen und Kinder immer wieder stellten. Informationen bekamen sie vom ehemaligen Bürgermeister aus Henneberg, Rainer Hoßfeld. der dies hautnah miterlebt hat. Es sei schwer sich in die Lage der Menschen in dem geteilten Deutschland zu versetzen, sagte Hoßfeld. Freunde einfach zu sich nach Hause einzuladen, das sei überhaupt nicht möglich gewesen, man habe sich in Meiningen getroffen, weil Eußenhausen doch zu nah an der Grenze war.



Das alles verarbeiten die Kinder nun in der Projektgruppe, sagte Rita van Eckert, die die Leitung hatte. Sie berichtete, dass man schon am Bayernturm in Zimmerau war und von hier aus das Projekt startet, das Augenzeugen von einst in das Thema "Grenze" einbindet. Die Jugendlichen hatten deshalb Aufnahmegeräte mit dabei, um die Gespräche mit den Interviewpartnern auch festzuhalten. Diese Interviews werden dann noch bearbeitet und schließlich der Öffentlichkeit präsentiert. Die Jugendlichen selbst waren aber auch auf der "Schanz" unterwegs und versuchten auf ihre Art die Kunstobjekte zu erklären. "Wir wollen ganz einfach einen Eindruck von diesem Platz mit nach Hause nehmen, denn wie es damals wirklich an der deutsch-deutschen Grenze war, ist uns ja nicht mehr bekannt."