Druckartikel: Ein Wunsch ging in Erfüllung

Ein Wunsch ging in Erfüllung


Autor: Hanns Friedrich

LKR Rhön-Grabfeld, Montag, 22. August 2016

Restaurierte "Kessler Madonna" wurde in Untereßfeld gesegnet
Zahlreiche Gäste waren zum Festgottesdienst 1275 Jahre Untereßfeld gekommen. Sie nahmen im Anschluss daran an der Segnung der restaurierten Marienfigur des Barockbildhauers Johann Joseph Kessler teil.  Foto: Hanns Friedrich


Als einen besonderen Höhepunkt seiner ehrenamtlichen Arbeit als Kreisheimat- und Archivpfleger hat Reinhold Albert, Sternberg, die Segnung der mehr als 260 Jahre alten Marienfigur des Barockbildhauers Johann Joseph Kessler in Untereßfeld bezeichnet. 25 Jahre lang hat es gedauert, bis sie restauriert werden konnte.

Jetzt erhielt sie am neuen Platz den kirchlichen Segen und Hanns Friedrich, Vorsitzender im Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld, übergab sie offiziell in die Hände der politischen und der Kirchengemeinde von Untereßfeld. Stellvertretender Landrat Josef Demar, Großbardorf, sagte, dass es dem Landkreis ein besonderes Anliegen ist, historische Denkmäler zu erhalten. Deshalb habe sich Landrat Thomas Habermann auch immer wieder persönlich eingesetzt. "Der Platz vor der Kirche ist ideal", stellte der stellvertretende Landrat fest.

Er sagte, dass auch in seinem Heimatort Großbardorf Johann Joseph Kessler gewirkt habe und eine Marienfigur am Kirchhügel steht. Der Verein für Heimatgeschichte und Kreisheimatpfleger Reinhold Albert hätten zum einen einen kostbaren Schatz der Vergangenheit erhalten und diesen für die Zukunft gesichert.
Das stellte auch Bürgermeister Thomas Helbling heraus. Er knüpfte an die Predigt von Pfarrer Florian Lehnert, der diese unter das Thema "Nichts bleibt wie es war" gestellt hatte. So habe die Madonna einen neuen Standort erhalten und erstrahle nun wieder in neuem Glanz. Wie schon vor ihm stellvertretender Landrat Josef Demar dankte auch er besonders Irmgard Werner aus Herbstadt, einer gebürtige Unteressfelderin, die Kauf und Restaurierung mit einer großzügigen Spende unterstützt hatte. Kreisheimatpfleger Reinhold Albert erinnerte an seine Ministrantenzeit, schon damals habe er die Madonna in Untereßfeld immer bewundert. Letztmals wurde die Madonna, die auf Privatgrund stand, 1980 restauriert. Die historische Madonna verfiel aber immer mehr und musste dringend restauriert werden. Ende der 1990er Jahre begannen seine Bemühungen zur Rettung dieser Figur, die sich 2004 konkretisierten. Allerdings dauerte es nochmals zehn Jahre, bis endlich ein Kauf durch den Verein für Heimatgeschichte in greifbare Nähe rückte. 2015 wurde der Verein Eigentümer und gab die Figur zur Restaurierung an eine Fachfirma in Königsberg. Nach der Restauration wird das unter Denkmalschutz stehende Kunstwerk nun auf 20.000 Euro beziffert. Mit finanzieller Unterstützung des Bezirk Unterfranken, konkret Bezirksheimatpfleger Professor Dr. Klaus Reder, der Stadt Bad Königshofen, dem Landkreis Rhön-Grabfeld sowie der Sparkassenstiftung und der Spende von Irmgard Werner war es möglich die "Kessler Madonna" zu retten. Reinhold Albert nannte die Kabarettabende des Geschichtsvereins bei denen die Künstler zugunsten der Madonna auf das Honorar verzichteten. Vereinsvorsitzender Hanns Friedrich stellte kurz den Barockbildhauer Johann Joseph Kessler vor. Dieser habe in Unterfranken seine Spuren hinterlassen, vorwiegend im Grabfeld und in der Rhön. Für die Vorstandschaft des Geschichtsvereins sei es keine leichte Entscheidung gewesen, die Madonna zu erwerben in der Gewissheit, dass weitere Kosten anfallen. Der Vorsitzende ist sich sicher, dass die Madonna in Untereßfeld in Ehren gehalten wird, Familien haben sich gefunden haben, das Umfeld zu pflegen. Pfarrer Florian Lehnert sagte, viele hätten zusammen gearbeitet, bis solch eine historische Marienfigur wieder instand gesetzt war und der Nachwelt erhalten bleibt. Nun sei sie ein sichtbares Zeichen der Mutter Gottes in Untereßfeld.