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Autobahnkirche Bibra wird bald vollendet


Autor: Hanns Friedrich

Bibra bei Meiningen, Donnerstag, 29. November 2012

Mit Riesenschritten soll es nun der Vollendung der Autobahnkirche an der Autobahn 71 am Parkplatz "Thüringer Tor" bei Bibra in Thüringen entgegengehen. Das beschloss die Mitgliederversammlung am Mittwochabend in Bibra.
Dieses Kreuz wird in der Autobahnkirche künftig zu sehen sein. Geschaffen hat es der Künstler Gernot Ehrsam. In den kommenden Monaten ist es in der Predigerkirche in Erfurt zu sehen. Dem stimmte die Versammlung unter Vorsitz von Altlandrat Ralf Luther (rechts) zu. Foto: Friedrich


Vorsitzender Ralf Luther, Altlandrat von Schmalkalden-Meiningen meinte, dass, wenn alles gut geht, die Eröffnung der kleinen Kirche wohl am 5. oder 9. November 2013 stattfinden könne. Der 5. November ist deshalb ausgewählt, da es der Geburtstag des verstorbenen Altlandrates Fritz Steigerwald ist, dem Initiator der Autobahnkirche. Der Künstler Gernot Ehrsam erinnerte daran, dass bei der Ausstattung der Kirche das Thema "Grenzen überwinden" mit eingebracht werden sollte. Das sei ja das Leitthema für die Kirche und von Steigerwald gewesen.

Mehr als die Hälfte der 45 Mitglieder des Vereins waren zur Jahresversammlung gekommen, was den Vorsitzenden natürlich besonders freute. Man gedachte in einer Schweigeminute der verstorbenen Elisabeth Teyssen aus Mellrichstadt, die dem Verein sehr wohlgesonnen war. Rückblickend erinnerte Ralf Luther an die verschiedenen Arbeiten im abgelaufenen Jahr an der Kirche.

Dank galt Josef Trabert, der sich immer wieder besonders eingesetzt hat und auch mit den Firmen verhandelte. So gelang es, die Kosten für das Dach der Kirche von 160.000 auf rund 100.000 Euro zu senken und auch bei den Metallbauarbeiten, den Fenstern und dem Glasband sanken die Kosten von 60.000 auf 22.000 Euro. Hier vor allem auch deshalb, da die Handwerker die Arbeiten in den Wintermonaten durchführen.

Verputzarbeiten stehen an

Was weiterhin ansteht, sind die Verputzerarbeiten, die 24.000 Euro kosten sollten und jetzt bei 12.000 Euro liegen. "Das alles sind letztendlich Spenden der Firmen, wenn diese mit den Preisen nach unten gehen", betonte Josef Trabert und Ralf Luther sagte deshalb allen ein herzliches Dankeschön.

Die Fenster werden zunächst verglast, wobei daran gedacht ist, an diese Scheiben Farbglasfenster anzubringen. Aufgrund eines Zeitungsaufrufs wurde bereits ein Glasfenster gestiftet. Was noch hinzu kommt an Arbeiten, ist das Pflaster im Innenbereich, das in einer Kreisform gelegt wird. Hier hofft man, dass dies über ein Jugendprojekt geschieht. Ansonsten müssten nochmals 15.000 bis 25.000 Euro aufgebracht werden. Hier ist Ralf Luther allerdings "in guten Verhandlungen." Das gilt auch für seinen Kontakt zum Thüringer Verkehrsminister. Ihn möchte er überzeugen, dass der behindertengerechte Aufgang an der Kirche von der Autobahnmeisterei übernommen wird.

Vielleicht gelingt es auch, Eon davon zu überzeugen, auf die Kosten für eine Stromleitung zu verzichten, die vom Parkplatz zur Autobahnkirche gelegt werden muss. Ansonsten sind hier bis zu 7000 Euro notwendig. Das Außengelände wird vom Kreisverband Gartenbau Rhön-Grabfeld erstellt. Das ist eine Zusage, die der Verein bei der Beerdigung von Fritz Steigerwald gegeben hat, sagte seine Witwe, Renate Steigerwald.

Natürlicher Durchzug erwünscht

Josef Trabert sprach noch die Verkleidung der Innendecke an. Hier werden rund 5000 Euro notwendig sein. Was das Raumklima betrifft, will man einen natürlichen Durchzug erreichen. Trabert erwähnte dann die Künstlerin Evelyn Körber aus Erfurt-Hohenfelden. Sie hat sich bereit erklärt, für die Innenausstattung der kleinen Kirche tätig zu werden - "und zwar für wenig Geld", wie Trabert lobend erwähnte. Im Januar soll deshalb eine Mitgliederversammlung stattfinden, bei der die Architektin ihre Vorstellungen einbringen kann.

Ralf Luther erwähnte in seinem Jahresbericht 422 Einzelspenden, die zwischen 2005 und 2011 für die Autobahnkirche eingingen. Selbst Autofahrer, die an der Kirchenbaustelle parkten, überwiesen schon eine Spende. Altlandrat Ralf Luther: "Die vielen Spenden zeigen, dass sich die Leute mit der Autobahnkirche identifizieren."

Noch in diesem Jahr wird das Dach dicht, das heißt, es wird eine Glasabdeckung dort angebracht, wo bisher das Dach noch nicht geschlossen ist. In ihrem Kassenbericht gaben dann Eva-Maria und Gerhard Schaly Einblicke in die Finanzen. Derzeit sind 50.000 Euro auf dem Konto, die aber für die angedachten Maßnahmen nicht ausreichen. "Wir sind deshalb weiterhin auf Spenden angewiesen und bitten darum", sagte Eva-Maria Schaly. Verärgert ist sie über die Post, die Spendenbriefe geöffnet hat und Porto nachverlangte. Dank galt den Landkreisen Rhön-Grabfeld (25.000 Euro Spende) und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen (49.500 Euro Spende). Einstimmig erfolgte die Entlastung des Vorstandes und an die Familie Schaly ging ein besonderes Dankeschön für die hervorragende Kassenführung.

Stellvertretender Landrat Helmut Will (Mellrichstadt) sprach die Einladung bei der Einweihung der Kirche an. Überlegen sollte man, ob man nicht israelitische und orthodoxe Kirchenoberen mit einbinden sollte. Freikirchen wurden auch genannt, wobei die stellvertretende Bürgermeisterin von Bad Neustadt, Anne Zeisner darauf Wert legte, dass die Kirche christlich geprägt sein sollte, aber für alle Religionen offen ist. "Ein christliches Symbol ist wichtig."

Der Künstler Gernot Ehrsam sprach dann das von ihm erstellte Holzkreuz an, das in die Kirche kommen soll, aber derzeit noch in Bibra steht. Die "Außenhaut" sei derzeit in der Predigerkirche in Erfurt zu sehen. Von dort kam die Nachfrage, ob nicht auch das innere Kreuz gezeigt werden dürfe. Dem stimmte die Versammlung zu, bat allerdings um einen Hinweis auf die Autobahnkirche. Etwas, das, wie Ehrsam sagte, "selbstverständlich ist." Unter anderem natürlich auf die Spendenkonten die Rhön-Rennsteig-Sparkasse Konto 130 501 47 38 (Blz: 840 500 00) oder die Kreissparkasse Hildburghausen Konto 110 000 38 74 (BLZ 840 540 40)