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Wegen Corona: Nürnberger SPD fordert gestaffelten Schulbeginn


Autor: Redaktion, Ralf Welz

Nürnberg, Dienstag, 02. Juni 2020

Nach den Pfingstferien sollen in Bayern wieder alle Schüler in ihren Klassenzimmern unterrichtet werden. Um volle Busse und Bahnen in der Corona-Zeit zu vermeiden, plädiert die SPD-Stadtratsfraktion für eine "noch stärkere Staffelung des Schulbeginns" an den Schulen in Nürnberg.
Spezielle Hygieneschutzmaßnahmen sollen die Wiederaufnahme des Schulunterrichts vor Ort gewährleisten. Den Nürnberger Sozialdemokraten reicht diese Vorkehrung nicht aus. Sie fordern eine Staffelung des jeweiligen Unterrichtsbeginns.


Nach den Pfingstferien soll der Präsenzunterricht in Bayerns Schulen für alle Jahrgangsstufen wieder aufgenommen werden. Spezielle Hygieneschutzmaßnahmen sollen die Rückkehr zum Unterricht in den Schulhäusern vor Ort gewährleisten. Den Nürnberger Sozialdemokraten reicht diese Vorkehrung jedoch nicht aus. Sie machen sich Gedanken über die Sicherheit der Schüler auf dem Schulweg. In einem Antrag fordert die SPD-Stadtratsfraktion deshalb, "die Morgenspitze" bei den öffentlichen Verkehrsmitteln durch einen gestaffelten Schulbeginn zu entzerren. 

„Gerade auch in Hinblick auf den Herbst brauchen wir eine nachhaltige Lösung, wie wir den Schulverkehr entzerren können", sagt die Stadträtin und SPD-Verkehrspolitikerin Yasemin Yilmaz. "Wer schon mal morgens zwischen 7 und 8 Uhr öffentlich gefahren ist, weiß, wie eng es hier werden kann. Das ist schwierig mit dem Abstandsgebot zu vereinbaren."

"Da geht noch mehr!": SPD-Verkehrspolitikerin für höhere Flexibilität 

Die Nürnberger Stadtratsfraktion fordert deshalb mit Blick auf das Verkehrsaufkommen in der "Rush-Hour" eine "noch stärkere Staffelung des Schulbeginns an Nürnbergs Schulen". Zwar hätten sich viele städtische Einrichtungen diesbezüglich schon flexibel gezeigt. "Doch da geht noch mehr!", appelliert Yilmaz. Der Lokalpolitikerin schwebt hierbei auch die Unterstützung der staatlichen Schulen vor Augen. "Nur gemeinsam können wir der Herausforderung begegnen.“

Auch der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Nasser Ahmed, betrachtet das Thema Schulweg im Zusammenhang mit einer möglichen Corona-Ansteckung nicht ohne Besorgnis. "Wenn Kinder wieder physisch zur Schule gehen, wird die Frage nach dem Corona-sicheren Schulweg aufkommen", gibt Ahmed zu bedenken. Für die Nürnberger SPD ist dabei klar: "Elterntaxis sind keine gute Lösung. Denn Elterntaxis gefährden andere Kinder auf deren Schulweg und sind nicht gut fürs Klima."

Die Sozialdemokraten im Stadtrat setzen daher neben Zu-Fuß-Gehen und Radeln auch weiterhin auf den öffentlichen Nahverkehr beim Thema Schulweg. "Eine Entzerrung des Schulbeginns führt somit auch zu einer Stärkung der öffentlichen Verkehrsmittel in diesen herausfordernden Zeiten", erklärt Ahmed seinen Standpunkt.

Die Schulen und Kitas sollen nach den Sommerferien indes wieder den regulären Betrieb aufnehmen können. Doch das hängt von einer Bedingung ab: Die Lage im Überblick.