Druckartikel: Streiks in Franken: Wie geht es heute weiter? Würzburger Straßenbahn steht still

Streiks in Franken: Wie geht es heute weiter? Würzburger Straßenbahn steht still


Autor: Redaktion

Leinburg, Donnerstag, 12. April 2018

Für Dienstag und Mittwoch hat verdi umfassende Warnstreiks in ganz Deutschland angekündigt. Diese Orte in Franken sind betroffen.
Für Dienstag und Mittwoch hat verdi umfassende Warnstreiks in ganz Deutschland angekündigt. Diese Orte in Franken sind betroffen. Symbolfoto: Christophe Gateau/dpa


Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sollen am Mittwoch unter anderem Stadtwerke, Müllabfuhr und Kindertagesstätten bestreikt werden.

Seit dem frühen Mittwochmorgen steht der Straßenbahnverkehr in Würzburg still. Gegen 4.20 Uhr hätten die ersten Beschäftigten der Straßenbahn GmbH (WSB) die Arbeit niedergelegt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Den ganzen Tag über wollten sich demnach 150 Mitarbeiter beteiligen. Der Busverkehr in der unterfränkischen Stadt sollte laut Verdi nicht betroffen sein.


Verkehrsbehinderungen in Nürnberg möglich


Zur zentralen Warnstreikkundgebung am Nürnberger Kornmarkt werden nach ver.di-Angaben am Mittwoch Streikende aus ganz Nordbayern erwartet. Wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst kann es am Mittwoch, 11. April 2018, von 8.30 bis 11 Uhr in Nürnberg zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Von den Streiks am Mittwoch sind in Bayern die Regionen Franken, Ingolstadt, Niederbayern und der Oberpfalz betroffen. Arbeitsniederlegungen wird es unter anderem bei den bayerischen Wasserstraßen des Bundes, Einrichtungen der Bundeswehr, Stadtwerken, Bauhöfen, Stadtreinigungen, Müllabfuhren, Wertstoffhöfen, Abwasserbetrieben der Kommunen, kommunalen Verkehrsüberwachungen, Krankenhäusern, Stadtgärtnereien, Kitas und Verwaltungen geben.


Warnstreik in Bamberg: Mögliche Ausfälle bei der Müllabfuhr

Im Zuge des angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di am Mittwoch (11.04.2018), kann es möglicherweise erneut auch zu Verzögerungen und Ausfällen bei der Müllentsorgung und der Straßenreinigung kommen. Wie der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg (EBB) mitteilt, werden ausfallende Abfall- oder Wertstofftouren im Bedarfsfall zeitnah nachgefahren. Auch in Ansbach sind die Restmüllabfuhr, die Sperrmüllabholung sowie die Straßenreinigung betroffen. Die Abholung des Restmülls wird am Donnerstag nachgeholt.


Warnstreik der Komba Gewerkschaft bei der Stadt Hof

Am 12. April 2018, ab 7:30, Uhr, wird der Kreisverband Hof der KOMBA Gewerkschaft Bayern, organisiert im dbb beamtenbund und tarifunion, die Stadtverwaltung Hof bestreiken. Die Warnstreikaktion wird den ganzen Tag umfassen. Es wird mit einer Mahnwache von 7:30 - 8:25 Uhr vor dem Hofer Rathausturm beginnen. Die Stadtverwaltung Hof rechnet für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Zusammenhang insbesondere mit Einschränkungen im Bereich von Bürgerzentrum, Schulamt und Führerscheinstelle.



Königsbad in Forchheim geschlossen


Für Mittwoch sind Streiks in einigen kommunalen Kindertagesstätten der Stadt Fürth angekündigt. Von den Warnstreiks am Mittwoch ist auch die städtische Müllabfuhr betroffen. Da an diesem Tag normalerweise der Restabfall in der Innenstadt abgeholt wird, zieht die Abfallwirtschaft einen Teil der Touren vor und fährt sie schon am Dienstag.Die Stadt Forchheim teilte mit, dass die städtischen Kindergärten am Mittwoch eine Stunde früher schließen, also schon um 15 Uhr statt um 16 Uhr. Außerdem wird am Mittwoch das Königsbad geschlossen bleiben.

Vom Warnstreik am Mittwoch, 11. April, könnte auch das Landratsamt Nürnberger Land betroffen sein. Das Landratsamt empfiehlt den Bürgerinnen und Bürgern daher vorsorglich, Erledigungen am Landratsamt vor oder nach kommendem Mittwoch zu tätigen, wenn sich dies einrichten lässt. In Schweinfurt sind am Mittwoch der Bürgerservice und die Touristinfo geschlossen. In Bayreuth bleibt das Straßenverkehrsamt einschließlich der Kfz-Zulassungsstelle ebenso komplett geschlossen wie der städtische Wertstoffhof an der Drossenfelder Straße. Auch in den sonstigen Ämtern und Dienststellen der Stadt sind Einschränkungen nicht auszuschließen.

Vor der dritten Runde in den Gehaltstarifverhandlungen für die Redakteurinnen und Redakteuren an Tageszeitungen sind zudem die Redaktionen von mehr als 12 bayerischen Tageszeitungen in den Streik getreten.

Wie die Gewerkschaft versichert, wurden dort, wo Kitas geschlossen werden, die Eltern bereits frühzeitig informiert. Im Bereich sicherheits- oder gesundheitsrelevanter Einrichtungen wurden soweit erforderlich Notdienstvereinbarungen geschlossen.

Für die bundesweit 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordern Verdi und der Beamtenbund dbb sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Sonntag in Potsdam.