Bekannte Marke: Fränkisches Traditionsunternehmen schließt zwei Werke
Autor: Agentur dpa, Redaktion, Ralf Welz
Nürnberg, Dienstag, 30. Sept. 2025
Zwei Werke des fränkischen Schreibwaren-Produzenten Staedtler stehen vor der Schließung - eines davon befindet sich in Franken.
Staedtler ist ein Unternehmen mit einer langen Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Es wurde 1835 von Johann Sebastian Staedtler in Nürnberg gegründet, wobei die Familie bereits seit 1662 in der Bleistiftherstellung tätig war. Damit zählt der fränkische Traditionsbetrieb nach eigenen Angaben zu den ältesten Herstellern von Schreibwaren überhaupt. Das Unternehmen produziert unter anderem Bleistifte, Kugelschreiber, Marker und technische Zeichengeräte.
Der Nürnberger Stiftproduzent ist international tätig und exportiert Produkte in zahlreiche Länder. Nun hat Staedtler angekündigt, zwei seiner Standorte in Deutschland schließen zu wollen. Die Werke in Neumarkt in der Oberpfalz und Sugenheim (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) sollen nach 2028 nicht fortbestehen und in den Haupt-Produktionsstandort Nürnberg integriert werden, kündigte das Unternehmen in einer Mitteilung an.
Staedtler macht zwei Werke in Deutschland dicht - eines davon in Franken
Stattdessen will Staedtler in den Aufbau eines neuen Werkes in Osteuropa investieren. Genauere Angaben dazu machte das Unternehmen zunächst nicht. Zuletzt hatte der Industrie-Gigant Bosch einen massiven Stellenabbau in Deutschland verkündet, der auch die Belegschaft in Bamberg verunsichert hat.
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Zuvor hatte es bei Staedtler Betriebsversammlungen an den Standorten gegeben. Die Gewerkschaft IG Metall kündigte Widerstand gegen die Maßnahmen an. Nach ihren Angaben arbeiten am Staedtler-Standort in Sugenheim derzeit rund 100 Beschäftigte, am Standort in Neumarkt in der Oberpfalz rund 200. Nach Darstellung von Staedtler sollen allen Mitarbeitenden Arbeitsplätze in Nürnberg angeboten werden.
Staedtler ist einer von drei großen fränkischen Traditionsherstellern in der Schreibgerätebranche hinter Schwan-Stabilo und Faber-Castell. Weltweit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit 2200 Menschen, davon 1200 in Deutschland.