Druckartikel: Tierheim Nürnberg: "Zehn Minuten später war sie tot"

Tierheim Nürnberg: "Zehn Minuten später war sie tot"


Autor: Ralf Welz

Nürnberg, Dienstag, 11. Februar 2025

Das Tierheim Nürnberg hat ein trauriges Tierschicksal öffentlich gemacht - und das beileibe nicht zum ersten Mal. "Wir sind es langsam leid", betonen die Verantwortlichen mit Blick auf ihren eindringlichen Appell.
Moon und Sky seien "ein trauriges Beispiel für viele katastrophale Zustände", in denen gerade Kleintiere im Tierheim oftmals abgegeben würden.


Das Tierheim Nürnberg bietet ausgesetzten, misshandelten und vernachlässigten Tieren ein sicheres Zuhause. Die Pfleger kümmern sich um die Rehabilitation der Tiere und deren Vermittlung an neue Besitzer. Neben der direkten Pflege engagiert es sich in der Aufklärung der Öffentlichkeit über Tierschutzthemen, Hintergrund sind immer wieder unfassbare Vorfälle. Erst neulich hatte die Einrichtung eine unerfreuliche Mitteilung zu machen: Ein Junge hatte auf seinem Schulweg zwei ausgesetzte Katzen entdeckt. "Wie kann das Herz sowas zulassen?", kommentierten Tierfreunde in den sozialen Medien nach dem Vorfall.

Auch das Drama um Schäferhund Hektor bewegt gegenwärtig einige von ihnen. "Trotz aller Bemühungen unserer Kultur konnte das Grausige im Menschen nicht beseitigt werden", hält etwa eine Frau im Netz erschüttert fest. Jetzt gibt es schon wieder ein unsägliches Vorkommnis. Im Mittelpunkt: ein totes Meerschweinchen.  Obwohl sie es allmählich leid seien, wenden sich die Verantwortlichen abermals mit einem eindringlichen Appell zu Wort. 

Tierheim Nürnberg schildert trauriges Meerschweinchen-Schicksal - "konnten sie nicht mehr retten"

"Wir haben sie Sky and Moon genannt, denn als ihre ehemaligen Besitzer sie bei uns abgegeben haben, haben wir nicht mal die Namen der zwei Meerschweinchen Mädchen erfahren." Mit diesen Worten beginnt der entsprechende aktuelle Social-Media-Beitrag des Nürnberger Tierheims. Die beiden Nager seien "angeblich aus Zeitmangel" in die Einrichtung gebracht worden. "Der Zustand der Tiere war katastrophal. Sky war schon fast in Seitenlage, was die Menschen nicht mal realisiert haben."

Video:




Sofort sei das arme Geschöpf den Tierärzten der Organisation vorgestellt worden, da die Atmung des Meerschweinchens bereits äußerst schwach gewesen sei. "Zehn Minuten später war sie tot", halten die Tierschützer merklich aufgewühlt fest. "Trotz sofortiger Hilfe konnten wir sie nicht mehr retten." Das Sky getaufte Tier sei kurz nach Ankunft im Tierheim gestorben. 

Am Vorgehen der Meerschweinchen-Halter übt das Tierheim-Team deutlich Kritik. "Angeblich war man mit den Tieren sogar irgendwann in der Tierklinik, wie es den zwei danach erging, hat aber anscheinend keinen mehr interessiert", halten die Verantwortlichen in ihrem Social-Media-Post fest. Besonders erschreckend: "Bei Moon haben wir ein Loch in der Backe festgestellt, aus dem schon der Eiter rauskam."

"Sind es langsam leid": Tierschützer mit eindringlichem Appell - "viele katastrophale Zustände"

Moon und Sky seien "ein trauriges Beispiel für viele katastrophale Zustände", in denen gerade Kleintiere im Tierheim oftmals abgegeben würden. "Wir sind es langsam leid, aber den Tieren zuliebe appellieren wir mal wieder: Bitte schafft euch keine Tiere an, wenn ihr weder die nötige Zeit, noch das nötige Geld oder die nötige Lust habt, die Verantwortung ein Tierleben lang zu tragen", betont die fränkische Tierschutzeinrichtung.

"Solltet ihr auf Tierleid aufmerksam werden, bitte meldet es beim zuständigen Tierschutzverein oder Veterinäramt!" Gerade Kleintiere litten fast immer still, konstatiert das Tierheim Nürnberg.

Weitere Nachrichten aus Nürnberg gibt es in unserem Lokalressort.