Tierheim Nürnberg: Drei Welpen illegal eingeführt - in Bayern sind sie unerwünscht
Autor: Manuel Dietz
Nürnberg, Dienstag, 04. April 2023
Drei Welpen aus dem Tierheim Nürnberg hatten einen schweren Start ins Leben. Sie wurden illegal nach Deutschland gebracht, in Bayern dürfen sie aber nicht vermittelt werden.
- Tierheim Nürnberg: Welpen suchen neues Zuhause - "in einem Bundesland, in dem sie erlaubt sind"
- Welpen dürfen nicht innerhalb Bayerns vermittelt werden - Tierheim erklärt den Grund
- "Völliger Unsinn": Tierheim-Leiterin äußert sich zu "Rasselisten"
Wie das Tierheim Nürnberg jetzt bekanntgab, suche man ab sofort ein neues Zuhause für drei etwas speziellere Welpen. "Mitte Januar" seien sie nach Angabe der Tierheim-Leitung über das Veterinäramt ins Tierheim Nürnberg gekommen, nachdem sie "illegal aus dem Ausland eingeführt" worden waren. Weil sie außerdem noch viel zu jung gewesen seien und die nötigen Impfungen gefehlt hätten, mussten sie seitdem ihre Quarantäne absitzen, wie Tierheim-Leiterin Tanja Schnabel jetzt gegenüber inFranken.de berichtet. Jetzt seien sie aber endlich vermittlungsbereit. Es gibt jedoch eine Besonderheit bei der Suche nach einem neuen Zuhause für die drei, denn ihre Haltung ist in Bayern strengstens verboten.
Tierheim Nürnberg stellt neue Welpen vor: "Nur in Bundesländer, in denen die Haltung erlaubt ist"
"Max, Moritz und Ronja suchen ein Zuhause in einem Bundesland, in dem sie erlaubt sind", teilt das Tierheim Nürnberg deshalb jetzt mit. "Welpentypisch sind sie noch nicht stubenrein, können nicht alleine bleiben und müssen noch einiges lernen", erklärt das Tierheim. "Alle drei sind jetzt circa vier Monate alt und neugierige, aufgeweckte Welpen, die ihre Welt erkunden wollen", teilen die Tierschützer mit. So weit, so gut, bis hier hin erstmal noch nichts Ungewöhnliches, so ein Verhalten dürften die drei mit so ziemlich allen anderen Welpen gemeinsam haben. Dennoch dürfen sie, im Unterschied zu den meisten anderen, nicht innerhalb Bayerns vermittelt werden. Aber warum?
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"Da sie American Stafford (Ronja) und Pitbulls (Max und Moritz) sind und damit in Bayern der Kategorie 1 angehören, wird nur in Bundesländer vermittelt, in denen die Haltung erlaubt ist", erklärt das Tierheim. Und da zähle Bayern eben nun mal nicht dazu. Obwohl man diesen "Rasselisten" nicht viel abgewinnen könne, müsse man sich bei der Vermittlung natürlich daran halten, wie Tanja Schnabel, die Leiterin des Tierheims Nürnberg jetzt gegenüber inFranken.de erklärt.
"Wir finden diese Rasselisten lächerlich", betont Schnabel. "Völliger Unsinn" seien die Regelungen der Tierheim-Leiterin zufolge. "Diesen Hunderassen wird eine gesteigerte Aggressivität unterstellt", erklärt Schnabel. "Das können wir so aber in keinster Weise bestätigen", sagt sie. Die Hunde selbst treffe also keine Schuld, sie seien nicht von Grund auf aggressiver, wie sie erklärt. "Das Problem liegt in den meisten Fällen am anderen Ende der Leine", sagt sie.
Nichtsdestotrotz müsse man sich aber natürlich an die Vorschriften halten. Deshalb seien ein paar wichtig. "Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir vorab die Interessenbögen haben", erklärt sie. Die werde man dann sortieren und anschließend diejenigen Interessenten kontaktieren, die infrage kommen.