Tiergarten Nürnberg: Süßer Nachwuchs bei den Kulanen
Autor: Jakob Halm
Nürnberg, Dienstag, 26. Mai 2020
Am Dienstagmorgen (26. Mai) ist im Tiergarten Nürnberg ein Kulanenfohlen auf die Welt gekommen. Nach acht Jahren Nachwuchspause erblickte das Fohlen der stark gefährdeten Halbeselart die Welt.
Überraschung im Tiergarten Nürnberg: Am Dienstagmorgen (26. Mai) wurde ein Kulanenfohlen geboren. Die Mitarbeiter des Tiergartens entdeckten das Fohlen heute morgen. Die Kulane, eine Halbeselart, teilen sich das Gehege im Tiergarten mit drei anderen Kamelstuten. Die Aufregung bei den Tieren war groß, heißt es in einer Pressemitteilung des Tiergartens.
Selbst die Kamele hatten die Geburt scheinbar bis in den Morgen nicht bemerkt. So konnten die anwesenden Besucherinnen und Besucher den ersten Kontakt zwischen den Bewohnern gut beobachten. Die achtjährige Kulan-Stute Lea schirmte ihr Fohlen gekonnt gegen die neugierigen Trampeltiere ab.
Acht Jahre Nachwuchspause sind vorbei
Im Tiergarten Nürnberg gab es seit acht Jahren keinen Nachwuchs mehr bei den Kulanen, um die Zucht wegen Platzmangels im Erhaltungszuchtprogramm einzudämmen. Zu lange darf die Zuchtpause aber nicht sein, um eine eventuelle Unfruchtbarkeit der Stuten zu vermeiden. Am 6. September 2017 kam der einjährige Hengst Igor aus dem Tierpark Kolmården (Schweden) nach Nürnberg. Der junge Hengst musste jedoch erst heranwachsen, bis er nun für Nachwuchs sorgen konnte.
Der Kulan (Equus hemionus) ist eine Unterart des Asiatischen Halbesels. In den letzten 200 Jahren schrumpfte sein Verbreitungsgebiet unter anderem in Kasachstan dramatisch und umfasst heute weniger als drei Prozent der ursprünglichen Größe. Daher steht der Kulan als „stark gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN).
Nach dem Ende der Sowjetunion nahm die Bevölkerung in Kasachstan ab und es gibt jetzt wieder viele weiträumige, fast menschenleere Flächen. Gleichzeitig haben sich die Kulan-Bestände in Schutzgebieten wie dem Altyn Emel Nationalpark so gut erholt, dass Tiere von dort in die frei gewordenen Areale umgesiedelt werden können.
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