Der Tiergarten Nürnberg beherbergt eine neue, besondere Tierart, die an die heimischen Wildschweine erinnert. Tatsächlich gehören die Chaco-Pekaris aber einer eigenen Gruppe an.
Sie sehen aus wie Schweine, sind aber streng genommen keine: Chaco-Pekaris. Besucherinnen und Besucher können die stark gefährdeten, südamerikanischen Bewohner von Trockenwäldern und Dornstrauchsavannen ab sofort im Tiergarten der Stadt Nürnberg beobachten.
In Fell und Farbe ähneln sie heimischen Wildschweinen, informiert der Tiergarten in einer Pressemitteilung. Doch ein heller, geschwungener Streifen, der sich vom Maul zum Rücken zieht, und ein langgezogener Fellkamm auf dem Rücken der Männchen unterscheidet die Chaco-Pekaris (Catagonus wagneri) bei genauem Hinsehen.
Auch andere anatomische Besonderheiten tragen dazu bei, dass die Tiere nicht den Schweinen, sondern der eigenen Gruppe der Nabelschweine zugeordnet werden: Zum Beispiel haben sie zwar verlängerte Eckzähne, die nicht zu Hauern ausgebildet sind, sondern dolchartig nach oben ragen. Zudem verfügen sie über eine Drüse auf dem Rücken, über die sie ein moschusartiges Sekret absondern.
In der Natur kommen die Chaco-Pekaris nur in einem begrenzten Gebiet vor, das sich über den Norden Argentiniens, den Südosten Boliviens und den Westen Paraguays erstreckt. Die sogenannte Chaco-Region ist eine Trockenwald- und Dornstrauchsavannenregion. Die Tiere übernehmen in diesem unwirtlich anmutenden Ökosystem eine wichtige Rolle: Sie fressen alles, auch Aas, verteilen über ihren Kot die Samen der Pflanzen und legen mit ihren Körpern auf der Wanderschaft durch ihr etwa elf Quadratkilometer großes Revier Wechsel an, die auch kleinere Tiere nutzen können.