"Tante Noris am See" in Nürnberg: Das macht das Restaurant am Wöhrder See so besonders
Autor: Nikolas Pelke
Nürnberg, Dienstag, 13. August 2019
Kürzlich hat am Wöhrder See in Nürnberg die "Tante Noris am See" eröffnet. Menschen mit Behinderung können sich hier in Küche und Service als "Kompetenzträger" präsentieren. inFranken.de hat mit Tobias Braun von der "Noris Inklusion" über neue Berufschancen für behinderte Menschen in der Gastronomie gesprochen.
- Name: Die inklusiven Cafés der "Noris Inklusion" in Nürnberg heißen "Tante Noris". "Tante Noris" will für Menschen mit Behinderung einen "entstigmatisiertes Arbeitsangebot" in der Gastronomie bieten.
- Idee: In der "normalen" Gastronomie haben Menschen mit Behinderung kaum Chancen auf Beschäftigung. In den "Tante Noris"-Cafés arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen.
- Neu: Nach dem Café am Hauptmarkt und beim Marienbergpark hat nun die "Tante Noris am See" direkt am Ufer des beliebten Stausees im Herzen der Stadt eröffnet. Im ehemaligen "Seecafé" in der Nürnberger Veilhofstraße 38 präsentiert sich "Tante Noris am See" von 11 bis 19 Uhr (Montag ist Ruhetag) in frisch renovierten Räumlichkeiten.
- Internet: Die komplette Speisekarte plus Infos rund um die neue "Tante Noris am See" gibt es im Internet unter www.noris-gastro.de.
Interview mit Tobias Braun: Inklusion durch Alltag
Herr Braun, kürzlich haben Sie von der "Noris Inklusion" das dritte Inklusions-Restaurantcafé in Nürnberg eröffnet. Warum passen Gastro und Inklusion so gut zusammen?
Weil Gastronomie eine Begegnung in einer ganz alltäglichen Situation schafft. Gast und Service-Mitarbeiter treffen aufeinander, nicht Mensch mit und ohne Behinderung! Das ist eine Begegnung auf Augenhöhe, ohne Stigma, bei der man den Gegenüber direkt wahrnimmt und so unsere Menschen mit Behinderung ihre Kompetenzen in einem natürlichen Kontext zeigen können. Dass wir es bei unseren Betrieben auch noch in eine entspannten Atmosphäre schaffen, ist noch das i-Tüpfelchen!
Wie viel Fördermittel sind nötig, damit solche Projekte laufen?
Wenn man von "solch einem Projekt" spricht, ist es wichtig zu betonen, dass keine Fördermittel in den Gastrobetrieb fließen, sondern nur in die pädagogischen Leistungen für unsere Mitarbeiter mit Behinderung. Die Höhe dieser Fördermittel ist abhängig von der individuellen Situation der bei uns tätigen Personen. Unterstützungsleistungen für unser gastronomisches Angebot bestehen hingegen nicht. Hier müssen wir, wie auch andere Gastronomie-Betriebe, unsere Kosten durch unsere verkauften Speisen und Getränke decken. Der Wöhrder See wird komplett neu gestaltet - mit Unterstützung von Ministerpräsident Söder.
Können Sie durch Fördermittel trotzdem niedrigere Preise für Schnitzel, Pommes & Co anbieten?