Nationale und internationale Planungsbüros sind eingeladen, ihre Konzepte für die Aufwertung des Nürnberger Stadtgrabens im Rahmen der Landesartenschau 2030 einzureichen.
Bisher war der Rahmen für den Stadtumbau mit mehr Grün und weniger Versiegelung im Zuge der Landesgartenschau 2030 in Nürnberg grob gesteckt, so die Landesgartenschau Nürnberg 2030 GmbH in einer Pressemitteilung. Nun wird es konkreter: Die Stadt Nürnberg hat jetzt den offenen, einstufigen freiraumplanerischen Ideen- und Realisierungswettbewerb für den Stadtgraben europaweit ausgelobt.
Dabei sollen nationale und internationale Planungsbüros Konzepte für eine dauerhafte Aufwertung des Stadtgrabens einschließlich der geplanten Ausstellungsflächen entlang des Frauentorgrabens und unterhalb der Burg sowie für das Maxtor, die Grasersgasse und den Theresienplatz erarbeiten. Gefragt sind außerdem Ideen für die Entwicklung der Insel Schütt und den Egidienplatz. Verlangt wird in diesem "Dachwettbewerb" genannten Verfahren auch ein Gesamtkonzept für die Landesgartenschau Nürnberg 2030.
"Wir erhoffen uns wegweisende Vorschläge für urbane Herausforderungen der Zukunft. Wenn unsere Städte grüner werden sollen, muss sich die Infrastruktur an Bäumen und Grün orientieren und nicht umgekehrt", so Andreas Wissen, Geschäftsführer der Landesgartenschau Nürnberg 2030 GmbH. Der Stadtgraben entlang der historischen Stadtbefestigung soll zu einem vielfältig nutzbaren Parkband aufgewertet und während der Landesgartenschau zum Ausstellungsraum für Ideen und Innovationen werden.
"In der Altstadt und angrenzenden Stadtteilen werden gleichzeitig Plätze, Gassen und Freiflächen modellhaft umgestaltet. Wissen: "Die durch den Wettbewerb erwarteten Visionen werden durch Freiraumexperimente und Ausstellungsbeiträge erlebbar und sollen Inspiration und Kreativität entfachen." Die Planungsbüros haben bis 19. Februar 2025 Zeit für die Erarbeitung ihrer Planentwürfe. Die Jury, bestehend aus Fach- und Sachpreisrichtern, wird Ende März tagen. Anfang April werden die eingereichten Arbeiten der Öffentlichkeit in einer Ausstellung präsentiert.
Ebenfalls noch im November 2024 folgt der nächste Schritt, das europaweite Vergabeverfahren für den nördlichen Teil der Südstadt.Klima.Meile zwischen Willy-Prölß-Platz und Kopernikusplatz. Gesucht wird ein Auftragnehmer, der sich auf die klimaresiliente, wassersensible und am Wohnumfeld orientierte Umgestaltung von Freiräumen spezialisiert. Ein beschränkter Realisierungswettbewerb, zu dem geeignete Planungsbüros direkt eingeladen werden, ist im März 2025 für den JohannisBoulevard im Abschnitt der Johannisstraße zwischen Am Johannisfriedhof und Burgschmietstraße vorgesehen.
Für den Keßlerplatz wird es im August 2025 aufgrund der besonderen kommunikativen Anforderungen ein dialogorientiertes Werkstattverfahren geben, in dem die Planung sukzessive erfolgt. Zwischenschritte werden mit den Anliegern, der Bürgerschaft und Institutionen immer wieder diskutiert, um eine Lösung für die Entwicklung hin zu einem grünen Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität zu finden. Bei allen Planungsprozessen wird die schon begonnene Beteiligung von Bürgern, Organisationen und Bürgervereinen fortgesetzt. Konkrete Ideen können in den nächsten Jahren auch beim Wettbewerb für Bürgerprojekte eingebracht werden.