Stadion Nürnberg: Eine Sportstätte im Wandel der Zeit
Autor: Redaktion
Nürnberg, Freitag, 10. Januar 2020
Ob Franken-, easyCredit- oder Max-Morlock-Stadion - die Nürnberger Fußballarena besaß schon viele Namen. Die Sportstätte hat zudem eine bewegende Geschichte. Von Sandra Macpherson
Das Stadion Nürnberg gehört zu den beliebtesten Plätzen in Franken. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1928 hatte es mehrere unterschiedliche Namen - bis es 2017 nach dem Fußballer und Club-Idol Max Morlock benannt wurde. Das Stadion hat eine bewegende Geschichte und spielte zudem eine Rolle während der Reichsparteitage in Nürnberg.
Bauphase und Renovierungen
In nur drei Jahren wurde das Städtische Stadion nach Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer errichtet. Dies war möglich, weil die Stadt Nürnberg für den Bau knapp 10.000 Arbeitslose für die Erdarbeiten verpflichtete. Nach der Fertigstellung 1928 bot es 37.000 Zuschauern Platz. Der 1. FC Nürnberg trägt dort seit 1963 seine Heimspiele aus.
Nach 1963 wurde das Stadion mehrmals renoviert und erweitert. Der Bau erhielt unter anderem eine Flutlichtanlage und aus ursprünglich 37.000 Plätzen wurden 56.500. Im Jahr 1987 startete eine große Sanierung- und Renovierungsphase, bei der die Kapazität auf 53.000 Zuschauer reduziert wurde. Das Stadion wurde nach fünf Jahren Bauzeit 1991 wiedereröffnet.
Nürnberg war 2006 ein Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, musste das Stadion erneut modernisiert werden. Nach dem Umbau, der 56 Millionen Euro verschlang, stehen für die Zuschauer aktuell 44.308 Sitzplätze zur Verfügung. Aufgrund des Bauhaus-Stils stehen Teile des Bauwerks heute unter Denkmalschutz.
Das Stadion und das Dritte Reich
Das Areal um das Stadion wurde ab 1933 zum Reichsparteitagsgelände. Da das achteckige Stadion nicht zu den Bauten auf dem Reichsparteitagsgelände passte, wurden kurzerhand Holztürme und Arkaden auf einer Seite des Stadions errichtet, sodass das Bauwerk etwas von seinem modernen Charakter verlor. Die Arkaden dienten als Kulisse für Musiker und Chöre.
Während der Reichsparteitage wurde im Nürnberger Stadion der "Tag der Hitlerjugend" abgehalten. 1935 hielt Adolf Hitler hier eine Rede an die Jugend. Zu der Zeit wurde das Stadion auch als "Stadion der Hitlerjugend" bezeichnet.