Wiesinger ist grandios gescheitert

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Abgang: Michael Wiesinger. ist nicht mehr Trainer des 1. FC Nürnberg. Foto: dpa
Abgang: Michael Wiesinger. ist nicht mehr Trainer des 1. FC Nürnberg. Foto: dpa

Es ist noch gar nicht so lange her, da war Michael Wiesinger für viele Fans der perfekte Club-Trainer. Denn er ist einer von ihnen. Doch das war nicht mehr genug.

Wiesinger ist einer, dessen Herz stets für den Verein schlägt und der dem 1. FCN schon als Spieler auch in schlechten Zeiten die Treue hielt. Deshalb war schon am Sonntag klar, dass dieser Coach nicht mehr zu halten war. Wenn "Wiesinger raus"-Rufe durchs Stadion hallen, dann muss Unvorstellbares passiert sein.

Angetreten hatte der von den Club-Amateuren beförderte Coach seinen Job vor einem dreiviertel Jahr mit dem Versprechen, "neue Impulse" zu setzen und für "frischen Wind" zu sorgen. Eingelöst hat er es nicht. Die ansehnliche Rückrunde der vergangenen Saison war offenkundig doch nur ein Spätwerk seines Vorgängers Dieter Hecking.

Unter Wiesinger gab einem der Club in dieser Spielzeit Rätsel auf. Der FCN hat ebenso blamable Auftritte (Pokal-Aus in Sandhausen) wie starke Leistungen (1:1 gegen Dortmund) gezeigt. Das 0:5 gegen den HSV toppte aber alles Bisherige. Es war ein sportlicher Offenbarungseid, Wiesinger hinterlässt einen Scherbenhaufen. Ausgerechnet er, der das Club-Emblem auf der Trainingsjacke mit viel mehr Stolz trug als die meisten seiner Vorgänger, scheiterte grandios. Doch irgendwie ist das typisch für den Club.