Nürnberg: Museum Industriekultur schließt - hat aber vorher noch einige Höhepunkte in petto
Autor: Redaktion
Nürnberg, Freitag, 04. August 2023
Das Museum Industriekultur Nürnberg schließt Ende des Jahres, hat aber vorher noch reizvolle Höhepunkte in petto.
Jetzt noch die Chance für einen Besuch nutzen: Das Museum Industriekultur schließt Ende 2023 für voraussichtlich zwei Jahre, um eine energetische Sanierung und verschiedene Umbauten vorzunehmen. Wie die Stadt Nürnberg berichtet, bietet das Haus zuvor in den kommenden Monaten noch einmal reizvolle Höhepunkte für sein Publikum.
Mit einer Ausstellungsfläche von nahezu 6 000 Quadratmetern ist das Museum Industriekultur zusammen mit seiner Motorrad Spezialsammlung und dem Nürnberger Schulmuseum in der ehemaligen Halle einer Schraubenfabrik aus den 1920er-Jahren untergebracht. Es zeigt die Geschichte der Industrialisierung am Beispiel Nürnbergs, die um 1835 begann. Dabei stehen nicht nur Maschinen und Fabrikarbeit im Fokus, sondern auch der damalige Lebensalltag der Menschen. Von der Bleistiftwerkstatt und der Spaeth'schen Dampfmaschine über die ersten Zweiräder und Automobile, über einen Kolonialwarenladen, ein Arbeitervereinslokal oder eine historische Druckwerkstatt bis hin zur „sprechenden“ Küche, der Technik-Revue und dem ersten Großrechner „Zuse Z 23“ – die äußerst vielseitige Dauerausstellung des Hauses bietet etwas für jede und jeden.
Einen guten Überblick bieten die Führungen des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums der Museen in Nürnberg, die immer sonntags um 14 Uhr starten: „Unterwegs im Museum“ läuft am 13. und 27. August, „Menschen, Dinge, Stadtgeschichte(n)“ am 3. und 17. September, 1., 15. und 29. Oktober sowie 12. und 26. November.
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Speziell für Familien und Kinder gedacht ist „Henkelmann & Co.“ am 6. und 20. August, 24. September, 8. und 22. Oktober sowie 5. und 19. November. Ebenfalls für Familien gibt es am Sonntag, 10. September, von 15 bis 17 Uhr Vorführungen in der historischen Druckwerkstatt zu erleben.
Von Mittwoch, 4. Oktober, bis Freitag, 15. Dezember, ist dann nochmal das gerade bei Schulklassen äußerst beliebte Lernlabor „Technikland – staunen@lernen®“ geöffnet: Während Schulklassen Dienstag bis Freitag von 9.15 bis 12.45 Uhr Zutritt haben, ist das Lernlabor für Familien und Einzelbesucher bis Sonntag, 26. November, immer Samstag und Sonntag, an Feiertagen und in den Schulferien jeweils von 14 bis 17 Uhr zugänglich. Hier können sich Kinder und Jugendliche ab etwa 9 Jahren an rund 40 Stationen naturwissenschaftliche Phänomene aus dem Alltag erschließen und durch Erfahren und Ausprobieren intuitiv lernen.
Den Abschluss bildet dann vom Samstag, 28. Oktober, bis Sonntag, 5. November, die Aktionswoche „Wir packen‘s an! Best-of Industriekultur vor dem großen Umbau“ mit zahlreichen Workshops, Vorführungen und Rundgängen. Hier kann das Publikum nochmal etliche der Attraktionen erleben, die das Museum so spannend und lebendig machen: Von der Kinderdruckerei (29.10., 4.11.) über einen Daumenkino-Workshop (1.11.) bis zur Öffnung des Videospielbereichs (31.10., 2.11. und 3.11.) gibt es zusätzlich zum „Technikland“ zahlreiche Höhepunkte für Kinder. Aber auch die Erwachsenen kommen mit Spezialführungen auf ihre Kosten: Ehemalige Drucker und Setzer stellen die Druckwerkstatt vor und bieten Vorführungen an (28.10.), der Kenner und Sammler Claus Pese erläutert die Sondervitrine zum Nürnberger Jugendstil (31.10.) und Computerspezialist Edwin Aures erweckt den Großrechner „Zuse Z 23“ zum Leben (5.11.).
Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner: „Das Museum Industriekultur war bei seiner Entstehung die erste Einrichtung ihrer Art in Deutschland und hat bis heute nichts von seinem besonderen Charme verloren. Ich würde mich freuen, wenn sich viele Menschen davon vor Ort ein eigenes Bild machen würden, ehe das Museum Ende des Jahres für längere Zeit schließen wird.“