Schwere Unwetter wüten in der Region
Autor: Redaktion
Nürnberg, Mittwoch, 22. Oktober 2014
In der Nacht auf Mittwoch haben in der Region schwere Unwetter gewütet. In Nürnberg beschädigte der Sturm zwei Flüchtlingszelte, im Kreis Forchheim wurde ein Supermarktdach abgedeckt. Wegen den Schäden kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Umgestürzte Bäume, Stromausfälle: In der Nacht auf Mittwoch hat das Unwetter in der Region heftig gewütet. Wegen den Sturmschäden kommt es am Mittwochmorgen teilweise zu Verkehrsbehinderungen. So gibt es keinen Zugverkehr zwischen Roth und Hilpoltstein. Wie DB Regio mitteilt, kann der Zugverkehr auch den Rest des Tages nicht aufgenommen werden. Es sei aber Schienenersatzverkehr eingerichtet.
In Nürnberg mussten wegen des starken Windes und Regens zwei Flüchtlingszelte geräumt werden.
Igensdorf: Supermarktdach wurde abgedeckt
In Igensdorf im Landkreis Forchheim deckte der Sturm ein Supermarktdach ab. Durch den Wind wurde das Blechdach mit der Isolierung herausgerissen. Dabei entstand laut Polizei ein Schaden von rund 50.000 Euro.
In Bamberg Mühldorf gab es kurzzeitig einen Stromausfall. Ansonsten blieb es nach Angaben der Polizei in Bamberg relativ ruhig. Es gab keine größeren Einsätze.
In Gehülz bei Kronach hat der Wind das Leuchtkreuz umgeworfen. Der Wind warf die morsche Holzkonstruktion am Dienstag gegen 21 Uhr um.
Umherfliegende Teile beschädigten geparkte Autos
In Großostheim in Unterfranken gab es ebenfalls einen Stromausfall. In Miltenberg fielen Bäume um, die auf die Autobahn 3 ragten. Auch im Bereich Main-Rhön gab es viele Feuerwehreinsätze. Nach eigenen Angaben mussten die Polizeibeamten in die Ortschaften Bad Kissingen, Bad Brückenau, Wildflecken, Zeitlofs, Stadtgebiet Schweinfurt, Elfershausen, Burkardroth, Bad Neustadt, Wartmannsroth und Ostheim vor der Rhön ausrücken. Der folgenreichste Vorfall spielte sich hier in der Paulinenstraße in Ostheim vor der Rhön ab. Durch den Wind wurden hier Garagendächer abgedeckt und umherfliegende Teile beschädigten mehrere geparkte Pkws. Der Sachschaden wird auf einige zehntausend Euro geschätzt.
In Nürnberg hat das Unwetter zwei Flüchtlingszelte in Nürnberg beschädigt. In ihnen seien 300 bis 600 Asylbewerber untergebracht gewesen, teilte ein Sprecher des bayerischen Flüchtlingsrates mit. Durch den heftigen Sturm und Regen seien die Zelte am Dienstagabend derart demoliert worden, dass sie unbewohnbar wurden. Die Feuerwehr räumte die beiden Unterkünfte nach eigenen Angaben. Die durchnässten Bewohner seien laut Thal auf andere Unterkünfte verteilt worden. Teils wurden sie in ein anderes Zelt und ein ehemaliges Möbelhaus gebracht, sagte er. Außerdem wurde in Nürnberg unter anderem eine Ampelanlage umgerissen.
In Erlangen gab es ebenfalls viele Einsätze. Dort deckte der Sturm in der Frauenauracher Straße mehrere Hundert Quadratmeter eines Gebäudes ab und Teile flogen auf einen darunter befindlichen Parkplatz. Hierbei wurden 16 Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen, 13 von ihnen erheblich beschädigt. Die ersten Schätzungen des Schadens belaufen sich auf ca. 200.000 Euro.
Auf der A 73 nahe Baiersdorf beschädigte ein sich drehender Kran mit einem Stahlseil, welches sich durch die Windböen selbständig gemacht hatte, acht Fahrzeuge. Diese befuhren gerade den linken Fahrstreifen der A 73. Es wird von einem Schaden in Höhe von annähernd 24.000 Euro ausgegangen. Verletzt wurde in den genannten Fällen niemand. Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei arbeiteten in allen Fällen Hand in Hand.
Kirchweihbaum in Neuhaus musste gefällt werden
In Neuhaus im Kreis Erlangen-Höchstadt musste die Polizei wegen des in Schieflage geratenen Kirchweihbaums ausrücken. Er musste gefällt werden. Außerdem stürzte zwischen Schwarzenbach und Sterpersdorf ein Baum auf die Fahrbahn, der ebenfalls beseitigt werden musste. Weiterhin wurden zwei Bauzäune in Gremsdorf und Röttenbach umgeworfen, die ebenfalls wieder aufgestellt werden mussten.
Im Landkreis Main-Spessart musste sich die Polizei ebenfalls um umgestürzte Bäume kümmern. Auf Höhe Gössenheim entwurzelte gegen 19.30 Uhr ein Baum und fiel quer über die Fahrbahn. Zur gleichen Zeit fuhr eine 26-Jährige in Burgsinn bergwärts. Plötzlich stürzte ein Bauzaun auf ihr Auto. Die Frau blieb unverletzt, der Sachschaden liegt bei 1000 Euro.
In Bad Berneck waren es auch die Bäume, die die Einsatzkräfte auf Trab hielten. Zwischen 21 und 21.30 Uhr fielen mehrere Bäume um. Bei einem Gebrauchtwagenhandel in der Bayreuther Straße wurde von einem Baum die Krone abgerissen und die schweren Äste beschädigten fünf Gebrauchtfahrzeuge. Ebenfalls in der Bayreuther Straße stürzte ein Baum quer über die Fahrbahn und kam zwischen zwei geparkten Autos zum Liegen. Auf einen LKW mit Anhänger auf dem Gelände der Plassenburg-Kelterei stürzte ein weiterer Baum. Die Bäume wurden von der Feuerwehr beseitigt. Der Schaden an den Fahrzeugen dürfte mehrere Tausend Euro betragen.
In Burkardroth ist am Dienstagmorgen während des Herbststurmes durch den Wind ein Umleitungsschild, welches mit Fußsockel aufgestellt war, umgefallen. Dieses fiel auf einen ordnungsgemäß geparkten Pkw Opel und beschädigte diesen am Fahrzeugheck, wie die Polizei berichtet. Dem Geschädigten wurde die Baufirma, welche für die Aufstellung des Schildes zuständig war, mitgeteilt.
Auch im Kreis Erlangen löste der heftige Sturm in der Nacht zum Mittwoch zahlreiche Einsätze aus, teilte die Polizei mit. Bäume fielen um Möhrendorf und Baiersdorf auf die Straßen. Eckental war Schwerpunkt der Unwetterschäden. In allen Ortsteilen meldeten die Bewohner umgestürzte Bäume auf Fahrbahnen, zerstörte Baustellenabsicherungen und sogar einen abgebrochen Kamin. Auch der Betrieb der Gräfenbergbahn war erheblich beeinträchtigt. Ein Baum ist am Bahnhof Eschenau ins Gleis gestürzt. Die Feuerwehren waren stundenlang mit Aufräum- und Sicherungsarbeiten beschäftigt.
dvd/dpa/lby/Polizei