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Schwabach: Kunstpreis der Stadt für Klangkünstler Florian Tuercke


Autor: Redaktion

Schwabach, Montag, 09. August 2021

Florian Tuercke präsentiert in der Stadtkirche die Klanginstallation„Black Stupa in a Golden Age“. Damit erhält er im Rahmen von ortung 12 den Kunstpreis der Stadt Schwabach.


Der Kunstpreis der Stadt Schwabach 2021 im Rahmen von ortung 12 geht an den Nürnberger Künstler Florian Tuercke. Er überzeugte die Jury der zwölften Schwabacher Kunstbiennale mit der Klanginstallation „Black Stupa in a Golden Age“, die in der Stadtkirche ausgestellt ist. „Das von Tuercke klug erdachte und brillant gemachte Werk ist unaufdringlich, es will weder belehren, noch auf eine Glaubensrichtung hinweisen. Es besetzt den Sakralraum dezent. Es schwebt. Es glänzt. Es klingt. Durch seine polygonale Form huldigt es jeder Himmelsrichtung und ganz besonders jedem Gläubigem, jedem Neugierigen und jedem Kunstfreund, der das Langhaus betritt", teilt die Stadt Schwabach in der Begründung mit.

Perfektionistisch verbinde er zeitgenössische Technologie mit "ausgeklügelten vielschichtigen Inhalten" und behüte dabei die Integrität der Stadtkirche, sagte Barbara Leicht, Kunsthistorikerin und Mitglied des Preisgerichts. Knapp 400 Künstlerinnen und Künstler bewarben sich um den Kunstpreis der Stadt Schwabach, den eine Jury, bestehend aus Kunstfachleuten und Kunstschaffenden, vergab.

Das  Werk ist primär ein Instrument mit einem goldenen Schallkörper in Form eines Stupa. Dieser ist mit drei Saiten verbunden, die zwischen zwei Rundpfeilern des Mittelschiffs der Kirche gespannt sind. Jede und jeder kann dieses Instrument spielen, denn auf eine goldene Platte an einer nahegelegenen Kirchenbank ist ein iPhone montiert. Jede Bewegung der Finger auf dem Touchscreen bringt die Saiten des Instruments zum Klingen und erfüllt den sakralen Raum mit Klängen, die vom „Stupa“ ausgehen und uns beim Betreten des Raumes zu ihm hinziehen.

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Der Künstler wurde 1977 in Nürnberg geboren und studierte Bildende Kunst mit Schwerpunkt „Installation“ an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, an der er außerdem ein Aufbaustudium „Kunst und öffentlicher Raum“ mit Diplom absolvierte. Nach Residenzaufenthalten in Mexico Stadt (2012) und in Krakau (2019) lebt und arbeitet Tuercke in Nürnberg und Danzig. Der Klang, Geräuche und Töne, die er unter anderem aus dem Stadtraum filtert oder aber mit neuen technischen Methoden generiert, sind Kern seiner Ausdrucksweise. 

Zum zwölften Mal lädt die Stadt Schwabach zur Kunstbiennale "ortung".  Ortung ist ein Kunstwettbewerb der Schwabacher Orte und Nichtorte. "Zwei Wochen lang durchbricht ortung den urbanen Alltag und öffnet – in Kirchen, ehemaligen Ladengeschäften, Galerien, auf öffentlichen Plätzen und Grünflächen – Räume der künstlerischen Auseinandersetzung", heißt es. Mit ihrem Motto „Im Zeichen des Goldes“ knüpfe ortung an Schwabachs Tradition als Goldschlägerstadt an.