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Rückersdorf: Sohn tötet Vater mit drei Messerstichen - Urteil gefallen


Autor: Isabel Schaffner, Alexander Milesevic, Agentur dpa

Rückersdorf, Donnerstag, 07. August 2025

Ein zur Tatzeit 16-Jähriger hat in Rückersdorf seinen Vater mit drei Messerstichen getötet. Im Mordprozess gegen den Jugendlichen fällt ein schnelles Urteil. Ein Mordmerkmal sah das Gericht jedoch nicht erfüllt.
Ein Absperrband versperrt die Einfahrt zu dem Haus in Rückersdorf (Kreis Nürnberger Land). Ein Jugendlicher soll hier seinen Vater erstochen haben. Nun ist ein Urteil im Prozess gefallen.


Update vom 07.08.2025: Vater erstochen - Jugendlicher wegen Totschlags verurteilt

Wegen Totschlags ist ein Jugendlicher von der Jugendkammer des Landgerichts Nürnberg schuldig gesprochen worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Jugendliche in Rückersdorf bei Nürnberg im Dezember vergangenen Jahres seinen 61 Jahre alten Vater mit einem Messer erstochen hat. Die Kammer ordnete die Unterbringung des jungen Mannes in einer psychiatrischen Einrichtung an. 

Der damals 16-Jährige soll sich nach den Feststellungen des Gerichts in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben. Die Schuldfähigkeit sei erheblich beeinträchtigt gewesen. Nach drei Stichen in den Rücken sei der Vater wenige Stunden nach der Tat gestorben.

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Dem jungen Mann soll die Möglichkeit gegeben werden, therapiert zu werden und danach ein krankheits- und straffreies Leben zu führen. Eine formale Jugendhaft sah das Gericht nicht als erzieherisch geboten an. Die Staatsanwaltschaft hatte den Jugendlichen wegen Mordes angeklagt. Ein Mordmerkmal sah das Gericht jedoch nicht erfüllt.

Die Hauptverhandlung am Landgericht war in nicht-öffentlicher Sitzung geführt worden. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Update vom 30.07.2025: Vater erstochen? Mordprozess gegen Jugendlichen beginnt

Ein Jugendlicher steht ab Donnerstag (31. Juli 2025) wegen einer tödlichen Messerattacke auf seinen Vater vor dem Landgericht in Nürnberg. Der damals 16-Jährige soll den 61-Jährigen in Rückersdorf (Kreis Nürnberger Land) nach einem Streit mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den Jugendlichen des Mordes.

Der Jugendliche soll seinem Vater im vergangenen Dezember mit einem Küchenmesser von hinten in den Rücken gestochen haben, als dieser nach der Auseinandersetzung das Haus verlassen wollte, teilte eine Justizsprecherin mit. Der Mann habe sich umgedreht, daraufhin soll ihn der Sohn noch zweimal in den Oberkörper gestochen haben. Der Mann starb später im Krankenhaus. Die Polizei nahm den 16-Jährigen fest.

Die Verhandlung vor der Jugendkammer ist nach Angaben des Gerichts nicht öffentlich. Ein Urteil soll voraussichtlich am zweiten Verhandlungstag, am 6. August, verkündet werden. Das Gericht wird die Öffentlichkeit darüber in einer Pressemitteilung informieren. Der Fall hatte damals für große Betroffenheit an der Schule und im Wohnort des 16-Jährigen gesorgt.

Update vom 08.05.2025: Jugendlicher wegen Mordes an Vater angeklagt

Ein Jugendlicher ist wegen des Mordes an seinem Vater in Mittelfranken angeklagt worden. Die Anklage sei am Landgericht Nürnberg eingereicht worden, erklärte eine Justizsprecherin. Nun müssen die Jugendkammer entscheiden, ob es zum Prozess kommt. 

Der zum Zeitpunkt der Tat 16-Jährige wird verdächtigt, im vergangenen Dezember 2024 seinen Vater in Rückersdorf (Landkreis Nürnberger Land) während eines Streits mit einem Messer attackiert zu haben. Polizeibeamte fanden den Verletzten im Haus. Kurz darauf starb der 61-Jährige im Krankenhaus.

Die Polizei nahm den Sohn in Gewahrsam. Ein Ermittlungsrichter ordnete seine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Der Fall hatte in der Umgebung und an der Schule des 16-Jährigen für große Betroffenheit gesorgt.

Verfahren ist nicht öffentlich

Weitere Einzelheiten zur Anklage wurden von der Justizsprecherin aufgrund des Jugend- und Persönlichkeitsschutzes nicht genannt. Das Verfahren sei wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten nicht öffentlich, sagte sie.

Update vom 16.12.2024, 12.12 Uhr: Ermittler suchen Motiv für grausame Tat in Rückersdorf - war Sohn schuldunfähig?

Während der Jugendliche nach einem Streit mit seinem Vater, der daraufhin an schweren Verletzungen starb, in einer psychiatrischen Klinik untergebracht ist, laufen die Ermittlungen zu den Hintergründen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hält sich zu vielen Details bedeckt - etwa zum Alter des Jugendlichen oder wer den Notruf abgesetzt hat. Eine Sprecherin äußert sich aber zur allgemeinen Vorgehensweise nach einem mutmaßlichen Tötungsdelikt: "Es wird das ganze Umfeld angeschaut, um möglicherweise ein Motiv herauszubekommen." Auch ein Drogen- und Alkoholtest liege bei Tötungsdelikten immer nahe.

Aufgrund eines vorläufigen psychiatrischen Gutachtens war der Unterbringungsbefehl in eine psychiatrische Klinik ergangen. Der Jugendliche wird laut der Sprecherin noch einmal ausführlich untersucht. Darauf folgt ein weiteres psychiatrisches Gutachten, "das maßgeblich dafür ist, wie es mit ihm weitergeht".

Wenn die Ermittlungen ergeben würden, dass er der Tat dringend verdächtig ist und er möglicherweise schuldunfähig oder vermindert schuldfähig war, kann demnach ein Antrag auf ein Sicherungsverfahren gestellt werden. Bei einer Hauptverhandlung würde dann entschieden, ob er dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht wird. "Das hängt jetzt aber alles von den weiteren Ermittlungen ab", betont die Staatsanwältin.

Update vom 16.12.2024, 9.20 Uhr: Jugendlicher in psychiatrischer Klinik untergebracht

Nach dem tragischen Angriff, bei dem ein Vater in Mittelfranken zu Tode kam, wurde der verdächtige Sohn in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Die Polizei ist nun dabei, die Hintergründe zu ermitteln, weshalb der junge Mann seinen 61-jährigen Vater attackiert haben könnte. Ein Sprecher der Polizei gab an, dass das Alter des Verdächtigen weiterhin nicht bekanntgegeben wird.

Bereits am Sonntag (15. Dezember 2024) wurde der Jugendliche aufgrund des Verdachts auf Totschlag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Nach bisherigen Erkenntnissen ereignete sich am Samstagabend (14. Dezember 2024) in Rückersdorf ein Streit zwischen ihm und seinem Vater. In dessen Verlauf soll der Sohn ein Messer ergriffen und den Vater damit angegriffen haben.

Erstmeldung vom Sonntag, 15.12.2024: Jugendlicher nach Messerangriff auf Vater festgenommen

Am Samstagabend (14. Dezember 2024) wurde die Polizei über einen Streit zwischen einem Vater und seinem Sohn im Mohnwinkel in Rückersdorf informiert, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt.

Sofort eingesetzte Streifen der Polizeiinspektion Lauf an der Pegnitz und des Unterstützungskommandos Mittelfranken fanden vor Ort einen 61-jährigen Mann, der schwer verletzt war.

Jugendlicher nach tödlichem Messerangriff auf Vater festgenommen - USK im Einsatz

Nach ersten Ermittlungen war es kurz zuvor zu einem Streit zwischen dem Mann und seinem jugendlichen Sohn gekommen. Dieser habe seinen Vater mit einem Messer angegriffen und ihm lebensgefährliche Verletzungen zugefügt, so die Polizei.

Der schwer verletzte Vater wurde demnach umgehend durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, wo er jedoch noch in den Abendstunden seinen Verletzungen erlag. Der Jugendliche wurde von der Polizei vorläufig festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth soll der Jugendliche dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt werden.

Die ersten kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurden vom Kriminaldauerdienst Mittelfranken durchgeführt. Noch am Abend übernahm das zuständige Fachkommissariat der Schwabacher Kriminalpolizei die weitere Bearbeitung des Falls und leitete unter anderem Spurensicherungen am Tatort ein.

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